Moses Montefiori

Moses Montefiori
Moses Montefiore an seinem 100. Geburtstag, 1884

Sir Moses Montefiore (auch: Montefiori) (* 24. Oktober 1784 in Livorno, Italien; † 28. Juli 1885 in Ramsgate, Kent) war ein britischer Unternehmer und sephardisch-jüdischer Philanthrop, der als ein Vorläufer des Zionismus gilt.

Leben

Montefiore wuchs in London auf. Nach der Schule begann er im Teehandel zu arbeiten und wurde einer der zwölf Jew brokers der City. 1812 heiratete er Judith Cohen, deren Schwester Nathan Mayer Rothschild heiratete. 1824 zog er sich aus dem mit dem Bruder Abraham geführten Geschäft zurück und widmete sich politischen Tätigkeiten.

Nach seiner ersten Palästina-Reise im Jahre 1827 wurde er zu einem strenggläubigen Juden und fasste den Plan, die Emigration in das Gelobte Land finanziell wie auch durch industrielle und landwirtschaftliche Ansiedlungen zu befördern. Als höchster Verwaltungsbeamter (Sheriff of London ab 1837) wurde der beinahe zwei Meter messende Montefiore 1838 von Königin Victoria geadelt und 1846, als erster britischer Jude, zum Baronet ernannt. Montefiore setzte sich auch für die Belange der russischen Juden ein und reiste 1846 von England nach Russland, um die von Zar Nikolaus I. vorgesehene zwangsweise Einziehung der dortigen Juden in die russische Armee zu verhindern. Ab 1839 wurde er auf all seinen Reisen vom Orientalisten Louis Loewe begleitet, der als sein Dolmetscher und Sekretär in sämtlichen orientalischen Sprachen, einschließlich Hebräisch, sowie als Assistent in seinen öffentlichen Aktivitäten amtierte. 1857 ließ er außerhalb der Jerusalemer Altstadt zwanzig Häuser und eine achtzehn Meter hohe Windmühle – in der heute Schriftsteller-Stipendiaten untergebracht werden – bauen. Um die Verfolgung von Juden zu verhindern, reiste er außerdem 1863 nach Marokko und 1867 nach Rumänien.

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