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Ein MP3-Player oder MP3-Spieler ist ein Gerät, das digital gespeicherte MP3-Dateien abspielt. Die Bezeichnung MP3-Player wird allerdings auch für Geräte verwendet, die neben MP3-Daten auch weitere Audioformate wie zum Beispiel AAC, WMA, FLAC oder Ogg Vorbis abspielen können.
Solche Geräte bezeichnet man im englischen Sprachraum im Oberbegriff als Digital Audio Player (DAP). Geräte neuerer Generation sind häufig sogenannte Portable Media Player. Diese spielen neben Audio auch Video-, Bild- und Textdateien ab und haben zusätzliche Funktionen und Fähigkeiten.
Die Bezeichnung MP3-Player wird nicht ausschließlich für Geräte verwendet, sondern zum Teil auch für Audioplayer-Software, die MP3-Dateien wiedergeben kann.
Die MP3-Geräte haben die früher dominierenden Walkman- und Discman-Geräte verdrängt und existieren in verschiedenen Bauarten. Weite Verbreitung haben tragbare Geräte gefunden, mit denen man unterwegs Musik hören kann. Die MP3-Funktion ist inzwischen auch Standard in den meisten Hifi-Anlagen und Autoradios.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten tragbaren MP3-Player mit Speicherung auf der damals von Siemens neu entwickelten MMC wurden 1995 von Pontis in Schwarzenfeld gebaut. Der erste MP3-Player für den Massenmarkt, der größere Bekanntheit erlangte, war der Rio PMP300, der im September 1998 auf den Markt kam. Im Monat darauf verklagte die Recording Industry Association of America den Hersteller, da sie der Auffassung war, dass das Gerät den Audio Home Recording Act verletzen würde. Der Sieg von Rio in diesem Gerichtsverfahren machte die Entstehung eines breiteren Markts für MP3-Player erst möglich. Seinen wirklichen Siegeszug begann der MP3-Player mit der Vorstellung des iPod von Apple im Jahr 2001, der sofort ein Verkaufserfolg war. Seit 2007 haben die MP3-Player auch Einzug in das Nachtleben gehalten, insbesondere im Bereich des DJ-Equipments. So wurden MP3-Player ohne mechanische Verschleißteile wie einem Laufwerk entwickelt, die zudem kombiniert mit unter anderem Effektprozessoren und Sampler ganz eigenständige Mixkonsolen bilden.
Schnittstellen
MP3-Player haben einen Ausgang für Kopfhörer, um hierüber die Musik abzuspielen. Alternativ kann dies über den vorhandenen USB-Stecker an einem PC oder an einer Musikanlage mit USB-Anschluss geschehen. Die Abspielreihenfolge kann individuell festgelegt werden. Über die USB-Schnittstelle kann man auch (Audio-)Dateien mit dem PC austauschen. Hierzu erscheint der MP3-Player auf dem PC, wie eine Festplatte. Des Weiteren fungiert das USB-Kabel häufig auch als Ladekabel. Mittlerweile gibt es auch MP3-Player mit Infrarot-, Bluetooth- oder WLAN-Schnittstellen.
Technische Details
Die Speicherung der MP3-Dateien erfolgt meist auf entweder auf Flash-Speichern (Kapazität: bis zu 80 GB, in der Regel 1 bis 16 GB) oder Festplatten (zum Beispiel Apple iPod, Archos, Cowon iAudio, Creative Labs, iriver, TEAC oder Samsung; Kapazität: bis zu 160 GB). Es werden jedoch auch austauschbare Speichermedien eingesetzt, insbesondere Speicherkarten (SD-Karten, SmartMedia-Karten). Auf CDs gespeicherte MP3-Dateien können von CD-Spielern mit integrierter MP3-Abspielfunktion wiedergegeben werden, die als tragbare Geräte oder als Standgeräte erhältlich sind. Häufig sind MP3-Player auch mit USB-Sticks in einem Gerät kombiniert, sogenannte MP3-USB-Sticks.
Die Umwandlung der Dateien in Musik wird durch Software in digitalen Signalprozessoren (sehr schnelle Mikroprozessoren mit Spezialfunktionen) ausgeführt.
Funktionen
Die Funktionalität der Player steigt stetig, während die mechanische Verarbeitungsqualität weiterhin stark variiert. Viele Geräte haben neben ID3-Tag-Anzeige auch eine Diktierfunktion, Organizer oder UKW-Radios. Als Anzeige setzen sich nach den LCDs langsam OLED-Displays durch. Einige Geräte können neben der Wiedergabe von Musik auch Filme, Videos, Fotos und Texte anzeigen und fungieren zudem als mobile Datenspeicher, um Dateien zwischen einzelnen Systemen auszutauschen. Auch sind manche Modelle nicht mehr auf vorgefertigte MP3-Dateien angewiesen, sie können Musik von externen und internen Audioquellen – wie einem integrierten Radio oder Mikrofon – sofort im Gerät in MP3-Dateien umwandeln. Komplexere MP3-Player wie der iPod von Apple fungieren oftmals auch als Adressbuch, Terminkalender, Notizheft, Wecker und Ähnliches. Manche Geräte bieten auch die Möglichkeit, Dateien von anderen Medien bzw. Geräten auf den eingebauten Speicher zu übertragen, etwa Fotos über ein integriertes Kartenlesegerät oder, wie beispielsweise beim Cowon iAudio X5, Dateien von anderen Geräten (Digitalkameras, externe Festplatten, andere Musikspieler …) über USB. Einige Geräte, wie etwa der Zen Vision von Creative Labs, können Fotos auch auf einem Fernseher anzeigen lassen.
MP3-Player ermöglichen den schnellen Zugriff auf umfangreiche Musikdateien auf kleinstem Raum. Viele Geräte übernehmen die komfortable Dokumentation der Musikdateien inklusive Cover der ursprünglichen CD.
Gesundheitsrisiken
Nach einer Studie der Europäischen Union drohen durch exzessive Nutzung von MP3-Playern Hörschäden bis hin zur Taubheit. Nutzer riskierten einen unumkehrbaren Gehörverlust, wenn sie ihre Geräte zu laut einstellten und jeden Tag mehr als eine Stunde lang damit Musik hörten. Dies treffe bei etwa 5 bis 10 Prozent der Besitzer von MP3-Playern zu und damit zirka 2 bis 10 Millionen Bürgern. Eine Begrenzung der maximalen Lautstärke von MP3-Playern auf 100 Dezibel (~ 60 sone).[1] ist angedacht
Einzelnachweise
- ↑ Fuldaer Zeitung: EU-Studie: Taubheit droht durch laut gestellte MP3-Player. 13. Oktober 2008
Weblinks
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