Mutschmann-Villa

Mutschmann-Villa
Vorderansicht

Das Haus Comeniusstraße 32 ist eine denkmalgeschützte Stadtvilla im Dresdner Stadtteil Johannstadt.

Geschichte

Die zweigeschossige Villa wurde 1906 als Putzbau mit Sandsteingliederungen in neubarocken Formen nach Plänen des Dresdner Architekten und Villa-Romana-Stipendiaten Heinrich Tscharmann erbaut. Die Fassade zur aufwändig gestalteten Gartenanlage ist bauplastisch hervorgehoben.[1] Im Inneren des Gebäudes sind insbesondere Holzdecken mit Intarsienarbeiten und kunstgeschmiedete Treppengeländer von Bedeutung.[2]

Die Villa diente in den 1930er und 1940er Jahren als Wohnsitz des sächsischen NS-Gauleiters Martin Mutschmann, weshalb sie im Volksmund auch als „Mutschmannvilla“ bezeichnet wird. 1943 ließ Mutschmann im Garten des Gebäudes einen Privatbunker aus Stahlbeton durch SS-Pioniere errichten. Dies war der einzige in Dresden errichtete zivile Schutzbunker, für die „normale“ Bevölkerung standen nur Luftschutzkeller zur Verfügung.[3] In den 1990er Jahren wurde der Bunker durch Neubauten ersetzt.[2][4]

Einzelnachweise

  1. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Dresden Deutscher Kunstverlag 2005, S. 106.
  2. a b Dresden-Lexikon
  3. vgl. Luftangriffe auf Dresden#Erste Angriffswelle in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar
  4. Sachsenbunker

Weblinks

51.0429213.765887Koordinaten: 51° 2′ 35″ N, 13° 45′ 57″ O


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