Muzaka

Muzaka

Die Muzaka (andere Namensform Musachi) waren eine Adelsfamilie, deren Besitzungen in Mittelalbanien lagen. Erstmals in den Quellen belegt ist die Familie bei Anna Komnena, die Ende des 11. Jahrhunderts einen Mann dieses Namens als Offizier in der Armee des byzantinischen Kaisers Alexios nennt.

Gjon Muzaka I. kämpfte 1273–1281 gegen die aus dem Königreich Neapel in Albanien eingefallenen Truppen König Karls I. Eine weitgehend unabhängige Territorialherrschaft begründete Ende des 13. Jahrhunderts Andrea Muzaka (1280–1319), der auch königlicher Marschall von Albanien war.[1] Er hatte diesen Titel von König Karl I. (Neapel) verliehen bekommen, dessen Vasall er zwischen 1281 und 1285 geworden war. Die Muzaka gehörten in den folgenden Jahrzehnten zu den wichtigsten Vasallen des Hauses Anjou in Albanien. Nach 1320 betrieben sie eine Schaukelpolitik zwischen den damals in Albanien engagierten großen Mächten Serbien, Byzanz und Neapel.

Das Herrschaftsgebiet der Muzaka deckte sich in etwa mit der Landschaft Myzeqe, die nach ihnen benannt worden ist. Sie regierten ihre Ländereien von der Stadt Berat aus. Andrea Muzaka II. konnte seine Herrschaft bis in die Ebene von Korça nach Osten ausdehnen. Er nahm um 1335 den griechischen Herrschertitel Despot an.[2] 1360 konnte er auch Vlora erobern. Theodor Muzaka II. fiel als einer der Heerführer von Lazar Hrebeljanović 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld.[3]

1417 wurden die Muzaka Vasallen des türkischen Sultans und ihre Hauptstadt Berat damit Teil des Osmanischen Reiches. Gjin Muzaka beteiligte sich jedoch später an der Liga von Lezha und unterstützte Skanderbegs Kampf gegen die Türken. Nach dem Tod Skanderbegs wanderte Gjin nach Neapel aus, wo er 1510 eine Geschichte seiner Familie veröffentlichte.[4]

Einzelnachweise

  1. Ferit Duka, Muzakajt – Lidhëz e fuqishme midis kohëve paraosmane dhe osmane, in: Historical Studies (1–2/2004), zit. nach englischer Zusammenfassung in CEEOL / ceeol.com
  2. Edwin E. Jacques: The Albanians. An ethnic history from prehistoric times to the present. MacFarland, Jefferson, NC 1995, ISBN 0-89950-932-0, S. 167.
  3. Paulin Kola: The search for Greater Albania. Hurst, London 2003, ISBN 1-85065-664-9, S. 4. (online, eingeschränkte Vorschau)
  4. Edwin E. Jacques: The Albanians. An ethnic history from prehistoric times to the present. MacFarland, Jefferson, NC 1995, ISBN 0-89950-932-0, S. 174.

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