- Mykenisches Heiligtum von Methana
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37.59305555555623.369722222222Koordinaten: 37° 35′ 35″ N, 23° 22′ 11″ O
Das Mykenische Heiligtum von Methana wurde 1990 neben der Kapelle Agii Konstantinos ke Elenis auf der griechischen Vulkanhalbinsel Methana entdeckt. Das Heiligtum stammt aus der mykenischen Zeit um 1600–1200 v. Chr. Es wird aufgrund der aufgefundenen Votivgaben vermutet, dass dort Poseidon oder eine andere Meeresgottheit verehrt wurde[1].
Inhaltsverzeichnis
Funde
In den Gebäuderesten wurden u.a. 150 Tonidole vorgeschichtlicher Götter, Reiterfiguren, Opfergefäße und ein Kindergrab entdeckt. Die Funde sind im archäologischen Museum von Piräus und im Museum auf der Insel Poros zu besichtigen. Darunter befand sich ein Tritonshorn dessen Spitze sorgfältig entfernt worden war. Neben der klassischen Verwendungsmöglichkeit als Signalhorn erörtert die Archäologin Eleni Konsolaki dazu eine Deutung als Libationsgefäß[1].
Methana ist vulkanischen Ursprungs und Zeichen der Aktivität hat es nicht nur um ca. 230 v. Chr. (manche meinen 270 v. Chr.) beim historischen Vulkan von Kameni Chora gegeben, sondern sicher auch in der Zeit um 1600–1200 v. Chr. Möglicherweise wurden auch die Tsunami-Wellen der Explosion des Santorin-Vulkans um 1635 v. Chr. in der Region des Saronischen Golfs verspürt. (Darauf deuten die Mythen um den König Saron oder die Bestrafung des Hippolytos durch Poseidon hin). Auch die Thermalquellen und das Vorkommen wertvoller, vulkanischer Mineralsalze in der näheren Umgebung des Heiligtums können ein Grund gewesen sein, genau hier auf einer ausgedehnten Plattform ein Heiligtum zu errichten.
Umgebung
Die Auffindung des Heiligtums förderte die Erforschung der mykenischen Kultur in der Region Troizen bis hin zur Entdeckung mehrerer Kuppelgräber bei Galatas, in denen sich das Grab des mythischen Helden Theseus befunden haben könnte. Weitere potentielle Fundorte für mykenische Reste sind auf Methana besonders die Akropolis Oga beim Dorf Kypseli, die Umgebung der Akropolis des antiken Methana und das Berggebiet der Halbinsel. Noch sind die meisten oberflächlich erkennbaren, potentiellen Fundorte nicht ausgiebig erforscht.
Literatur
- Eleni Konsolaki: A Mycenaean sanctuary on Methana. In: Peloponnesian sanctuaries and cults. Proceedings of the Ninth International Symposium at the Swedish Institute at Athens, 11–13 June 1994. Stockholm 2002. S. 25–36.
- Eleni Konsolaki: New evidence for the practice of libations in the Aegean bronze age. In: Aegaeum 22 (2001) S. 213–220. PDF
Weblinks
Einzelnachweise
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