Methana

Methana
Stadtgemeinde Methana
(1934–2010)

Δήμος Μεθάνων (Μέθανα)
Methana (Griechenland)
Bluedot.svg
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Attika
Präfekturbezirk: Piräus
Geographische Koordinaten: 37° 35′ N, 23° 23′ O37.57777777777823.389444444444Koordinaten: 37° 35′ N, 23° 23′ O
Höhe ü. d. M.: 18 m
(Durchschnitt)
Fläche: 50,16 km²
Einwohner: 1.964 (2001[1])
Bevölkerungsdichte: 39,2 Ew./km²
Gemeindelogo:
Gemeindelogo von Stadtgemeinde Methana(1934–2010)}}}
Sitz: Methana
LAU-1-Code-Nr.: A40900
Gemeindegliederung: 4 Gemeindebezirke
Website: www.methana.gr
Lage im ehem. Präfekturbezirk Piräus
Bild:Dimos Mehtanon.png

Methana (griechisch Μέθανα (n. pl.), altgr. auch ἡ Μεθάνα) ist der Name einer Halbinsel auf der Argolis am Saronischen Golf am Ostzipfel der Peloponnes (χερσόνησος των Μεθάνων) und einer Gemeinde (Δήμος Μεθάνων) in der Region Attika, die von 1912 bis 2010 bestand. Hauptort der Gemeinde war der im Südteil gelegene gleichnamige Kurort. Die Stadt Methana ist bekannt durch ihre Thermalbäder, weshalb ihr offizieller Name von 1966 bis 1997 Loutropolis Methanon (zu gr. loutro ‚Bad‘) lautete.

Die Gemeinde Methana wurde zum 1. Januar 2011 mit Trizina zur neuen Gemeinde Trizinia vereinigt, wo sie seither einen Gemeindebezirk bildet.

Panoramablick auf den Hauptort der gleichnamigen Halbinsel Methana
Blick auf die Stadt Methana

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Halbinsel Methana ist der nordwestlichste Ausläufer des Kykladenbogens, auf dem die aktiven Vulkangebiete Methana, Milos, Santorin und Nisyros liegen. Sie ist übersät von über 30 Vulkandomen und zahlreichen schwefelhaltigen Thermalquellen vulkanischen Ursprungs.

Der berühmte historische Vulkanausbruch fand um das Jahr 230 v. Chr. beim Dorf Kameni Chora neben dem älteren Vulkandom Malia Vgethi im Nordwesten der Halbinsel statt. Die antiken Schriftsteller Ovid, Strabon und zuletzt Pausanias berichteten von dem Vulkanausbruch und den danach entsprungenen Heilquellen an der Küste bei der Siedlung Agios Nikolaos.

Vor der Nordwestküste Methanas wurde 1987 ein unterseeischer Vulkan entdeckt, der noch im 17. Jahrhundert aktiv war. Dieser Ausbruch und die heißen Quellen deuten darauf hin, dass der Vulkanismus auf Methana nicht erloschen ist, und auch in Zukunft weitere Vulkanausbrüche zu erwarten sind. Seit 1991 wird die Halbinsel von der ETH Zürich geologisch und kartographisch erforscht. Daraus entstand je eine geologische und je eine topographische Karte der Halbinsel im Maßstab 1:25.000. Mit diesen Daten wurde auch eine dreidimensionale Landkarte geschaffen, die im Internet virtuell durchwandert werden kann (konnte).[2]

Der Name soll von Methan(gas) abstammen, das auf der Halbinsel in einer oder mehreren Mofetten aus der Erde kommt.

Geschichte im Altertum

Weder Stadt noch Halbinsel sind im Altertum zu nennenswerter Bedeutung gelangt, obwohl die Besiedlung seit der mykenischen Zeit nachgewiesen ist. Antike Funde, die zum ersten Mal von Michael Deffner beschrieben wurden, sind auf der gesamten Halbinsel verstreut.

Sensationell war 1990 die Entdeckung einer spätmykenischen Siedlung durch Sofia Michalopoulou bei der Kapelle Agii Konstantinos ke Eleni. Dort wurde ein Heiligtum mit zahlreichen Opfergaben und einem Kindergrab, möglicherweise einem Menschenopfer, entdeckt. Berühmt ist die Akropolis Paliokastro des antiken Methana beim Fischerdorf Vathy, von der sich Reste von Mauern, Türmen und Toren aus dem 5. Jahrhundert erhalten haben. Weitere Burgfestungen befinden sich beim Dorf Kypseli an der Küste (Akropolis Oga) und am Hauptort Nisaki (Νησάκι).

Im Peloponnesischen Krieg war die gesamte Halbinsel vom Jahre 425 bis zum Nikiasfrieden von den Athenern besetzt, die sie als Brückenkopf zum Angriff auf mit den Spartanern verbündete Städte benutzten. Im 4.  Jahrhundert war die Stadt selbstständig, bis sie in den Einflussbereich der Ptolemäer geriet und als Stützpunkt diente. In dieser Zeit (bis etwa Mitte des 2.  Jahrhunderts) trug sie den Namen Arsinoe in der Peloponnes. Die Soldaten brachten den Kult der Isis und des Serapis mit.

Orte in der Gemeinde

Paliokastro von Methana

Alle Dörfer wurden im Rahmen des „Kapodistrias-Plans“ im späten 20. Jahrhundert zusammengelegt und werden nun vom Hauptort Methana verwaltet.

Die Methaner gehören zu den Arvaniten, einer ursprünglich aus Süd-Albanien stammenden Minderheit, die im Mittelalter nach Griechenland einwanderte.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Methana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen des griechischen Statistischen Dienstes
  2. Interaktive dreidimensionale Landkarte

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Methana — Μέθανα Town of Methana Location …   Wikipedia

  • Methăna — (a. Geogr.), Stadt in Argolis, an der Küste, mit Citadelle, auf schroffem Berge; dabei heiße Quellen. Im Peloponnesischen Kriege legten die Athener hier eine Schanze gegen Trözen u. Hermione an; heißt noch jetzt Methana …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Methana — Original name in latin Mthana Name in other language Methana, Mthana State code GR Continent/City Europe/Athens longitude 37.58234 latitude 23.39142 altitude 11 Population 1183 Date 2012 01 18 …   Cities with a population over 1000 database

  • Methana — Sp Mètana Ap Μέθανα/Methana L p lis ir mst. Atikoje, Graikija …   Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė

  • Methana Volcano — The Methana volcano peninsula is situated approximately 50 km southeast of Athens in Greece. Geological history The Methana peninsula contains some 32 volcanoes, that are mostly andesitic / dacitic lava domes.The volcanic activity in the… …   Wikipedia

  • methana — मेथन …   Indonesian dictionary

  • Mykenisches Heiligtum von Methana — 37.59305555555623.369722222222 Koordinaten: 37° 35′ 35″ N, 23° 22′ 11″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Agios Nikolaos (Methana) — Agios Nikolaos (griechisch Άγιος Νικόλαος (m. sg.)) ist ein Ferienort für den Sommer am nordöstlichen Ende der Halbinsel Methana und eine gleichnamige Kapelle im Kurort Methana. Der Ort ist bekannt für sein kleines Heilbad, das auch… …   Deutsch Wikipedia

  • Mykenische Heiligtum von Methana — 1990 wurde bei der Kapelle Agios Konstantinos Elenis auf der griechischen Vulkanhalbinsel Methana ein bedeutendes Heiligtum aus der mykenischen Zeit um 1600 1200 v. Chr. entdeckt. Es wird vermutet, dass dort eine vorgeschichtliche Gottheit… …   Deutsch Wikipedia

  • Megalochori, Methana — Megalochori (Greek: Μεγαλοχώρι, Ancient/Katharevousa: on) is a village located in the northwestern part of the Methana peninsula. It is located in a valley northwest of the volcanic summit. It is located W of Methana, E of Ligouri, NE of Kranidi …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”