- Myron S. Scholes
-
Myron Samuel Scholes (* 1. Juli 1941 in Timmins, Ontario) ist ein kanadischer Wirtschaftswissenschaftler.
Scholes studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften an der McMaster University in Hamilton, wo er 1962 den akademischen Grad eines Bachelors erreichte. An der University of Chicago schloss er 1964 mit dem Master of Business Administration ab und wurde fünf Jahre später mit einer Dissertation unter Merton Miller promoviert. Aktuell ist er Professor in Stanford, er war jedoch auch an der Princeton University und der MIT Sloan School of Management tätig.
Gemeinsam mit Fischer Black und Robert C. Merton entwickelte er das Black-Scholes-Modell zur Bewertung von Finanzoptionen. Scholes wurde für dieses Modells im Jahr 1997 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geehrt, Black war bereits 1995 verstorben und konnte den Preis daher nicht erhalten.
Scholes war im Direktorium des Hedgefonds Long-Term Capital Management (LTCM), der im September 1998 aufgrund massiver Fehlspekulationen nach Verlusten von 4,6 Milliarden USD zusammenbrach und eine Krise an den Finanzmärkten verursachte.
2005 wurde Scholes wegen Steuerhinterziehung in der Höhe von 40 Millionen USD im Zusammenhang mit ungerechtfertigten Abschreibungen bei LTCM verurteilt.
Heute ist Scholes im Vorstand von Platinum Grove Asset Management, ein Hedgefond, den er mit seinem früheren LTCM-Partner Chi-fu Huang gründete. Die Gesellschaft verwaltete bis Ende August 2008 4,8 Milliarden USD und hatte noch bis 2007 eine durchschnittliche Jahresrendite von 9,4% erzielt. Allein in der ersten Oktoberhälfte 2008 hat der Fonds 29 Prozent seines Werts verloren.[1]
Des Weiteren ist Scholes in zahlreichen Direktorien vertreten, wie jener der Chicago Mercantile Exchange oder Dimensional Fund Advisors.
Weblinks
Commons: Myron Scholes – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienVerweise
- ↑ ftd.de: Nobelpreisträger mit negativer Rendite (12. November 2008)
Wikimedia Foundation.