- Myrthe
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Gemeine Myrte Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Myrtenartige (Myrtales) Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae) Gattung: Myrten (Myrtus) Art: Gemeine Myrte Wissenschaftlicher Name Myrtus communis L. Die Myrte (Myrtus communis), auch Brautmyrte und Gemeine Myrte genannt, ist ein immergrüner Strauch aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Myrte ist ein immergrüner Strauch, mit aromatisch duftenden, kleinen, dunkelgrünen, lederigen, eiförmig-lanzettlichen Blättern, die bis 5 cm lang werden. Sie kann eine Wuchshöhe bis 5 Meter erreichen.
Ab Mai bis in den August blüht sie reich mit zahlreichen kleinen, weißen Blüten. Sie entstehen einzeln in den Blattachseln, sind gestielt und werden etwa 3 cm breit. Die Kelchblätter sind dreieckig, die Kronblätter verkehrt eiförmig bis fast kreisförmig. Aus dem unterständigen Fruchtknoten entwickelt sich eine kugelige, etwa 1 cm große, blauschwarze Beerenfrucht.
Myrtus nivellei
Diese Art ist auch als Sahara-Myrte bekannt und ist natürlich nur in der Tassili n'Ajjer- Gebirgskette in Südalgerien und dem Tibesti-Gebirge im Tschad verbreitet. Sie wächst dort in kleinen Wäldern nahe dem Zentrum der Sahara und gehört zu den bedrohten Pflanzen.
M. nivellei wird vor allem für die Gewinnung von Öl aus ihren Blättern genutzt, welches in der Parfümerie für die Toleranz gegenüber heißen, trockenen Sommern beliebt ist.(Nicht winterfest,demnach vor Frost schützen).
Einige Botaniker sind der Meinung, dass die geringen Unterschiede nicht zur Behandlung als eigene Art berechtigen.
Verbreitung
Myrtus communis ist die wahrscheinlich einzige in Europa vorkommende Art der Gattung Myrtus. Beheimatet ist sie in Macchien im Mittelmeerraum, in Mitteleuropa bedarf sie als kaum frostharte Pflanze (ab spätestens -5° C kommt es zu Frostschäden, bei Kübelkultur sogar eher) speziellen Schutzes. Sie bevorzugt sonnige oder halbschattige Standorte in kalkarmer, neutraler oder schwach saurer Erde.
Vermehrung
Myrten vermehren sich in der Natur durch die Samen ihrer Früchte (bis zu 30 Stück pro Beere), lassen sich aber auch durch Stecklinge vermehren. Die Samen sollten möglichst bald nach der Ernte ausgesät werden. Bei Stecklingsvermehrung kalkfreies Wasser verwenden; heller Standort, aber keine volle Sonne. Dauer bis zum Bewurzeln: Sommer 3-4 Wochen; Winter bis zu 3 Monate.
Verwendung
Die Myrte als Lebensmittel
Die Blätter und Beeren der Myrte sind zwar essbar, haben aber keine herausragende kulinarische Bedeutung. In den mediterranen Küchen finden sie sich gelegentlich als Gewürz (z.B. in Marinaden), aber auch mehrere Liköre werden daraus hergestellt. Zweige der Myrte dienten auch dem Aromatisieren von Wein. Auch zur Herstellung der vom Namen der Myrte abgeleiteten Mortadella wurden in früheren Zeiten Myrtenbeeren verwendet.
Vor allem in der sardischen und korsischen Küche zum Aromatisieren von Federwild, Wildschwein, Wurstwaren und provenzialischer Bouillabaisse verwendet. Hier wird die Myrte auch zu Marmelade verarbeitet. In Sardinien gibt es zudem den Mirto: ein Likör aus den Beeren der Myrte (Mirto rosso) oder aus ihren Blüten (Mirto bianco), der als Digestif beliebt ist. Ein ähnlicher Likör aus Myrtenfrüchten heißt auf Korsika Myrtéi.
Weitere Nutzung
In der Parfumerie ist das ätherische Öl der Myrte als "Engelswasser" bekannt.
Gelegentlich findet auch das Holz der Myrte Verwendung. Es ist hart, lässt sich leicht verarbeiten und wird für Drechselarbeiten, Intarsien, Möbel, Autoinnenausstattung und Skulpturen benutzt.
Teile des ätherischen Öls (Myrtol) werden als Medizin verwendet.
Symbolik
Die Myrte ist ein Symbol der Fruchtbarkeit, Keuschheit, Reinheit und Jungfräulichkeit und war in Rom der Göttin Venus geheiligt. Daher wird sie seit der Antike bis zum heutigen Tage für den Brautschmuck verwendet.
Im Nahen Osten war die Myrte aber bereits im Altertum ein Symbol des Friedens.
Die Myrte als Bonsai
Nur selten wird sie als Bonsai gezogen, hat jedoch beste Voraussetzungen da sie über kleine Blätter verfügt und mit ihren Blüten sehr schön anzusehen ist. Als Form bieten sich aufrechte Formen, besonders die Besenform an. Um Blüten zu erhalten sollte man ab April nicht mehr zurückschneiden und damit bis nach der Blüte warten. Die Fruchtbildung sollte man vermeiden da die Pflanze dafür zu viel Kraft aufwenden muss.
Ast-Polster lassen sich sehr leicht bilden, diese müssen im Herbst aber ausgelichtet werden damit im nächsten Jahr wieder Licht ins ganze Polster kommt.
Siehe auch
Weblinks
- http://www.awl.ch/heilpflanzen/myrtus_communis/index.htm - Myrte als Heilpflanze
- http://www.myrtus-communis.de - Umfangreiche Informationen, Pflege als Zimmerpflanze, Bonsai
- http://www.yamadori-bonsai.de/c/05/Art/Myc.htm - als Bonsai
- http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Myrt_com.html - Die Myrte als Gewürz
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