Myślenice

Myślenice
Myślenice
Wappen von Myślenice
Myślenice (Polen)
Myślenice
Myślenice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Landkreis: Myślenicki
Fläche: 30,1 km²
Geographische Lage: 49° 50′ N, 19° 56′ O49.83333333333319.933333333333Koordinaten: 49° 50′ 0″ N, 19° 56′ 0″ O
Einwohner:

18.173
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 32-400
Telefonvorwahl: (+48) 12
Kfz-Kennzeichen: KMY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Krakau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 17 Schulzenämter
Fläche: 153,7 km²
Einwohner:

42.280
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 275 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1209033
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Maciej Ostrowski
Adresse: Rynek 8/9
32-400 Myślenice
Webpräsenz: www.myslenice.pl

Myślenice ist eine Stadt in Polen in der Wojewodschaft Kleinpolen. Sie ist Sitz des Powiats Myślenicki. Myślenice ist Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska)

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt am Fluss Raba ca. 26 km südlich von Kraków. Sie hat eine Flächenausdehnung von 30,1 km².

Die Gemeinde Myślenice hat eine Flächenausdehnung von 153,74 km², davon werden 53 % landwirtschaftlich genutzt und 32 % sind bewaldet[3].

Die Gemeinde grenzt an Dobczyce, Mogilany, Pcim, Siepraw, Skawina, Sułkowice und Wiśniowa.

Geschichte[4]

Markt von Myślenicki

bis 1411

Der Name der Stadt Myślenice geht zurück auf den mittelalterlichen männlichen Vornamen "Myślimir".

Die ersten schriftlichen Erwähnungen sind aus den Jahren 1253-1258 im "Kodex Tynieck". Dort wird eine Festung bei „Mislimich” genannt. Sie beschützte die Handelsroute zwischen Krakau und Węgry (Ungarn) die über Myślenice verlief. Spuren der Befestigung existieren noch in Myślenice. Der erste Nachweis das nicht nur eine Festung existiert stammt aus dem Jahr 1301. Aus den Jahren 1325-1327 stammen Erwähnungen einer hölzernen Kirche. 1342 wurde Myślenice das Stadtrecht nach Magdeburger Recht verliehen. Durch die von König Kasimir dem Großen verliehenen Privilegien nahm die Stadt einen Aufschwung, so entstand zu dieser Zeit auch der rechteckige Marktplatz, der noch heute existiert. Im Jahr 1411 wird eine Schule der Pfarrei erwähnt.

1411 - 1772

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts war die Stadt mehrfach Gastgeber hochgestellter Persönlichkeiten. Das waren unter anderem Königin Jadwiga, Władysław II. Jagiełło und der deutsche Kaiser Sigismund (HRR). Zu dieser Zeit war Myślenice im Besitz von Johannes von Zakliczyna. Anfang der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden die Ausläufer des Dreizehnjährigen Krieges auch in Myślenice spürbar. In dieser Zeit trieben Söldner ihr Unwesen in Kleinpolen. 1457 wurde Myślenice belagert. Es gelang den Belagerern in die Stadt einzudringen. Im Zuge dessen wurde die Stadt teilweise geplündert und zerstört. 1509 wurde eine Tuchhalle errichtet. Es wurde auch eine Armenunterkunft gebaut. Bis 1557 hielt die Entwicklung der Stadt an, aber danach fanden häufige Besitzerwechsel statt. Diese kümmerten sich nicht um die Entwicklung der Stadt. 1629 wurde ein Großteil der Gebäude bei einem Feuer zerstört. Bevor die Stadt mit dem Wiederaufbau fertig war, fielen 1655 schwedische Einheiten in die Stadt ein, plünderten sie und brannten sie nieder. Nach dem Ende des Krieges mit Schweden 1660 wollte die Stadt zum alten Glanz zurückkehren und nutzte dazu das von Kastellan von Krakau verliehenen Rechtes im Jahr fünf Märkte durchzuführen.

1772 - 1914

Seit der ersten Teilung Polens 1772 gehörte Myślenice zu Galizien und war Teil Österreich-Ungarns. Während dieser Zeit hieß die Stadt Mischlenitz. Myślenice wurde Sitz eines Kreises. Diesen hatte sie bis 1819, anschließend übernahm Wadowice diese Funktion. 1777 verkauften die Österreicher die Stadt, um sie 1788 wieder zurückzukaufen. Der Handel wurde belebt durch den Bau der Landstraße Wien nach Lemberg. 1866 wurde Myślenice wieder Kreisstadt, dies war sie bis 1975. 1908 wurde die erste Mittelschule (gimnazjum) und die erste private Buslinie nach Krakau eröffnet.

1914 - 1939

1914 stellte Myślenice 250 Soldaten, die zum 4. Regiment der polnischen Legion zugeteilt wurden. Im Herbst 1914 führten die russischen Truppen eine Offensive und näherten sich Myślenice. Die Stadt lag in Reichweite der russischen Artillerie, als Folge des Beschusses brannte ein Teil der Unterstadt. Bei der Gegenoffensive gelang es den österreichischen Truppen die russische Armee zu stoppen. Als Folge des Ersten Weltkrieges gehörte Myślenice ab 1918 zum unabhängigen Polen. In der Zwischenkriegszeit erlebte Myślenice einen starken Aufschwung. Im Jahr 1936 gab es Übergriffe gegen Juden durch die Nationale Partei.

1939 - 1945

Die Entwicklung der Stadt wurde mit dem deutschen Überfall auf Polen unterbrochen. Die Wehrmacht besetzte Myślenice am 05. September. Am 17. September besetzte die Sowjetunion den Rest Polens. Unter der nach Osten geflohenen Bevölkerung befanden sich auch der Bürgermeister Jan Dunin Brzezinski und der Polizeikommandant Peter Jurczak, die später in Katyn ermordet wurden. Der Widerstand gegen die Besatzung begann sich in die umliegenden Wälder zu organisieren. Am 22. August 1942 wurden die jüdischen Einwohner von Myślenice deportiert.

nach 1945

Am 21. Januar 1945 endete die deutsche Besetzung von Myślenice. Sofort nach der Besetzung durch sowjetische Truppen begann eine Verhaftungswelle des sowjetischen NKWD. Sie richtete sich gegen die Intelligenz und Mitglieder der Heimatarmee. Es wurde auch eine Bodenreform durchgeführt und der Boden von den Landbesitzern aufgeteilt. 1952 wurde das Dorf Chelm eingemeindet. Im Laufe der Jahre wurden mehrere Wohnsiedlungen gebaut, dabei wurden Teile der 1000 Jahre alten Vorstadt überbaut. In den siebziger Jahren wurde die Straße nach Krakau ausgebaut. Ende der siebziger Jahre kam es auch in Myślenice zu Antikommunistischen Aktivitäten. Mit dem Abkommen vom August 1980 wurde ein Büro der Solidarność eröffnet.

Von 1975 bis 1998 gehörte Myślenice zur Woiwodschaft Krakau[5].

Gemeinde

Zu der Gemeinde gehören die Schulzenämter (sołectwo)

  • Bęczarka
  • Borzęta
  • Bulina
  • Bysina
  • Droginia
  • Głogoczów
  • Jasienica
  • Jawornik
  • Krzyszkowice
  • Myślenice (Gemeindesitz)
  • Łęki
  • Osieczany
  • Polanka
  • Poręba
  • Trzemeśnia
  • Zasań
  • Zawada

Einwohner

Die Einwohnerzahl der Gemeinde betrug im Jahr 2009 42129 30. Juni 2010[6]

Die Stadt Myślenice hatte im Jahr 2007 18.185 Einwohner.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über drei Gymnasien (Liceum Ogólnokształcące), sieben Mittelschulen (gimnazjum), neunzehn Grundschulen (szkoła podstawowa) und 34 Kindergärten (Przedszkole).

Verkehr

Myślenice liegt an der droga krajowa 7. In Myślenice beginnt die Wojewodschaftsstraße 967 (droga wojewódzka 967) nach Łapczyca

Bis zum Flughafen Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice sind es ca. 30 Kilometer.

Partnerstädte

Rathaus

Sport

Der KS Dalin Myślenice spielt in der polnischen Frauenvolleyballliga Serie A.

Söhne und Töchter

  • Marcin Baranski (*1970), Maler

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 4. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 4. Juli 2011.
  3. [1] Regioinfo (pl/en)]
  4. [2] Webseite der Stadt
  5. Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch)
  6. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ – STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2010 (WebCite)

Weblinks

 Commons: Myślenice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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