- Mährer
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Die Mährer (auch Mähren) sind eine Volksgruppe in der Region Mähren in Tschechien. Man zählt sie entweder zu den Tschechen oder sie werden als eigenständige Volksgruppe aufgefasst. Selbst sehen sie sich Volkszählungen zufolge häufig als eigenständiges Volk, das die Tschechische Sprache spricht.
Sie sind die Nachfahren der Morawer, die das Land etwa im 6. Jahrhundert besiedelten. Das Bekenntnis zur mährischen Nationalität ist eher als ein Ausdruck des wiederbelebten lokalen Patriotismus nach der Zeit des kommunistischen Zentralismus zu verstehen. Zur mährischen Nationalität bekannten sich 1991 sich in einer Volkszählung 1 362 000 Menschen, also 13,2 %, im Jahr 2001 nur noch 380 000 Menschen, also 3,7 % der Bevölkerung von Tschechien.
Zusätzlich lassen sich diese Volksgruppen unterscheiden:
- die Hannaken (in der Hanna, tschechisch Haná)
- (mährische) Horaken (oder Hochländer, tschechisch: Horáci in der Horakenland oder Bergland, tschechisch Horácko) in Westmähren in Böhmisch-Mährischen Hochebenen)
- (mährische) Slowaken (in der Mährischen Slowakei, tschechisch Slovácko, im Südosten des Landes)
- die (mährische) Walachen (im Sinne Hirten, in der Mährischen Walachei, tschechisch Valašsko, bzw. in den Mährischen Beskiden), tschechisch Beskydy
- die Lachen (in der Lachei, tschechisch Lašsko)
Dazu zählt man heutzutage oft auch:
- die Mährischen Schlesier (in Tschechisch-Schlesien, tschechisch Slezsko)
Die aus Mähren nach 1945 vertriebenen Sudetendeutschen sehen sich selber meistens ebenfalls als Mährer deutscher Muttersprache, für die auch die Alternativbezeichnung Deutschmährer (analog zu Deutschböhmen) existierte.
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