- Mäuseturm (Radebeul)
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Der Mäuseturm ist ein heute ruinöser ehemaliger Aussichtsturm auf der Hangkante oberhalb von Schloss Lössnitz im sächsischen Radebeul (Ortsteil Wahnsdorf), der dort die Grenze zu Oberlößnitz bildet. Die ehemalige Aussicht ist 2008 komplett zugewachsen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Mäuseturm wurde 1837/1840 als Künstliche Ruine errichtet.[1] Der aus Bruchsteinen bestehende runde Aussichtsturm steht an der Hangkante oberhalb von Oberlößnitz. Der seinerzeitige Grundstücksbesitzer Ludwig Wilhelm Tischer soll die Absicht gehabt haben, sich später dort begraben zu lassen; er wollte, dass er „…nach seinem Tod in einer eisernen Retorte vorerst verkohlt“ werde und „daß dann seine Asche in diesem Behältnis unter dem Turm versenkt werde.“ [2]
1868 stürzte der Turm ein und wurde 1870 wieder aufgebaut.
Der Oberlößnitzer Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz erwarb den Mäuseturm 1890 im Zusammenhang mit dem Erwerb des Anwesens auf dem Albertsberg (heute Eduard-Bilz-Straße 53), auf dem er 1892 sein Bilz-Sanatorium eröffnete. Der Mäuseturm wurde als Aussichtspunkt zu einem der Ausflugsziele der vielen Wege, die Bilz für die Gäste seines Bilz-Sanatoriums anlegte. Er bildete die Obergrenze des Anwesens, auf dem 1895 Schloss Lössnitz entstand.
Um 1995 wurde die ehemals künstliche Ruine durch Blitzschlag zerstört[1], sie war im Jahr 2008 eine tatsächliche Ruine. Sie steht als Bestandteil der denkmalpflegerischen Sachgesamtheit (Ensemble)[1] des ehemaligen Bilz-Sanatoriums unter Denkmalschutz.[3]
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Weblinks
- Das Bilzsanatorium in der Oberlößnitz
- Bild vom Zustand vermutlich um 1900
- Foto von der Ruine des Mäuseturms, Jahr unbekannt
Einzelnachweise
- ↑ a b c Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen, SAX-Verlag, Beucha 2007. S. 108
- ↑ Das Bilzsanatorium in der Oberlößnitz
- ↑ Denkmalliste Radebeul
51.11213.677777777778Koordinaten: 51° 6′ 43″ N, 13° 40′ 40″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Radebeul
- Bauwerk in Radebeul
- Künstliche Ruine
- Turmruine
- Aussichtsturm in Sachsen
- Historische Weinberglandschaft Radebeul
- Erbaut in den 1840er Jahren
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