- Mönch und Nonne
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Unter Mönch und Nonne versteht man eine Art von Dachziegeln in Form einer der Länge nach halbierten Röhre. Die Hälften werden zuerst mit der Rundung nach unten dicht aneinander auf das Dach gelegt. Darüber wird eine zweite Lage mit der Rundung nach oben hin gelegt. Dadurch entsteht ein Verband.
Die Ziegel der unteren Schicht heißen Nonnen, die der oberen Mönche. Die Namensherkunft ist unbekannt. Eine andere Bezeichnung dieser Deckungsart ist Priependach.
Diese Form der Dachdeckung stammt aus dem altrömischen Kulturraum, und man findet sie heute vor allem an alten Gebäuden, besonders an Klöstern im mediterranen Raum, aber auch an normalen Wohnhäusern. Quer durch Frankreich verläuft eine klar erkennbare Nordgrenze der Häuser mit relativ schwach geneigten Dächern und „Mönch und Nonne“-Ziegeln. Im deutschsprachigen Raum waren sie zumindest im Süden im Mittelalter an kirchlichen und repräsentativen Gebäuden verbreitet, bis sie meist von Biberschwanzziegeln ersetzt wurden.
Ziegeldeckungen
Die Nonnenziegel sind so auf die Lattung zu hängen, dass der Mönchziegel den zwischen zwei Nonnenziegeln entstehenden Zwischenraum überdecken kann.
Die Deckung der Nonnenziegel kann mit Querschlag dicht am Kopf der Nonnenziegel erfolgen, auf den die Nonnenziegel der darüberliegenden Ziegelschicht aufgedrückt werden, oder trocken. Im letzteren Fall muss der fehlende Querschlag durch Innenverstrich ersetzt werden. Vollsattes Aufmörteln der Nonnenziegel ist unzulässig.
Die Mönchziegel überragen die Fußlinien der Nonnenziegel um mehrere Zentimeter. Aus diesem Grund werden in der Traufschicht, um eine gerade Kante zu erhalten, die Mönchziegel nach oben geschoben oder geschnitten. Für das firstseitige Gebinde sind Firstanschluss-Mönchziegel zu verwenden.
Die Mönchziegel werden am Kopf mit Mörtel gefüllt und mit zwei Längsschlägen versehen aufgesetzt. Außerdem sind die Scheinstellen von innen zu verstreichen. Die Hohlräume, die an der Traufe entstehen, sind bei massivem Gesims aufzufüllen, oder beim Holzgesims ist ein den Bogenformen der Nonnenziegel entsprechend zugeschnittenes Gesimsbrett anzubringen.
Die Mindestüberdeckung bei der Mönch-Nonnenziegeldeckung beträgt 80 mm. Der maximale Traglattenabstand ergibt sich aus der Nonnenziegellänge abzüglich der Mindestüberdeckung.
Literatur
• Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik (Fachbuch für die Aus- und Weiterbildung im Dachdeckerhandwerk)
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