- Münch von Münchenstein
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Die Münch waren zwischen 1185 und 1759 eines der einflussreichsten Geschlechter der Basler Ritterschaft.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Ursprünglich zeigte das Wappen/Siegel der Münch noch um 1237 eine schreitende Meerkatze, welche vermutlich auf das Haus Gliss zurückreichte. Ab 1232, als die Münch die Ritterwürden erhielten, setzte sich immer mehr das Wappen mit einen schreitenden Mönch mit zum Gebet erhobenen Händen durch, welches schliesslich das Familienwappen der Münch wurde.
Erscheinen
Der Name Münch tauchte zum ersten Mal im Jahr 1190 auf. Die Münch stiegen zu Dienstmannen des Bischofs von Basel auf, welche auserlesene Diener und Berater waren und dadurch viele Vorrechte genossen. Als der Bischof ab dem Jahr 1227 den Dienstmannen das Privileg zugestand Lehen zu empfangen, wurde ihnen die Möglichkeit gegeben, in den Ritterstand aufzusteigen. Neben den Münch waren dies auch die Reich und Schaler, welche innert kurzer Zeit zu den bedeutendsten Ritterfamilien von Basel zählten. Der erste Ritter Münch wurde 1232 erwähnt und lebte auf Burg, dem vornehmsten Teil der alten Stadt, neben dem Basler Münster und dem Bischofssitz.
Konrad Münch war der erste bekannte Münch und hielt von 1221 bis 1237 das Amt des Schultheissen inne. Die Münch wurden mit der Zeit immer reicher und mächtiger und im Jahr 1258 war Ritter Konrad Münch Mitglied des Rates.
Mitte des 13. Jahrhunderts erhielten oder bauten die Münch ihren gemeinsamen Besitz am Petersberg, nannten ihn fortan Münchhof und ging unter diesem Namen in die Geschichte der Stadt Basel ein. Der Münchshof war unter anderem 1265 der Geburtsort des späteren umstrittenen Bischofes von Basel, des Hartmann I. Münch und um 1300 wurde das Palais das Zentrum der Freunde der Habsburger.
Um 1267 wurde Heinrich I. Münch, der Vater von Hartmann I. Münch, als Basler Bürgermeister erwähnt.
Stammsitz
Da es die Münch wie alle anderen Ritter nach einem freien Ritterleben gelüstete, erwarben die Münch um 1260 das zum Domkapitel Basel gehörende Dorf Geckingen im Birstal und über dem Dorf entstand unter Hugo III. Münch die Burg Münchenstein und die Burg und das Dorf wurde von einer Mauer umfasst. Fortan nannten sich Ritter Münch von Münchenstein.
Die Münch behielten aber das Dorf und die Burg nicht lange als Eigengut, denn schon um 1270 kam es in die Hände der Grafen von Pfirt, welcher es aber als Lehen den Münch zurück gab.
Ab dem Jahr 1279 erschien das ehemalige Dorf Geckingen unter dem Namen Münchenstein in Urkunden und besitzt daher den schreitenden Mönch der Ritter Münch von Münchenstein in ihrem Wappen.
Expansion
Die Münch expandierten weiter, verzweigten sich und erwarben weitere Gebiete oder erwarben/erbauten verschiedene Burgen.
Verzweigungen des Geschlechtes
Mit der Zeit besass das Geschlecht der Münch verschiedene Äste:
- Münch von Münchenstein
- Münch von Münchsberg
- Münch von Landskron
Besitzungen/Lehen
Das Geschlecht der Münch besassen verschiedene Besitzungen und Burgen oder erhielten sie als Lehen:
- Münchhof in der Stadt Basel
- Burg Münchenstein und Münchenstein
- Burg Münchsberg
- Burg Landskron
- Vordere- und Mittlere Wartenberg und Muttenz
- Angenstein
Bischöfe
Das Geschlecht der Münch war auch in kirchlichen Angelegenheiten gut vertreten, so gab es verschiedene Kirchenleute wie Propst, Priester und einige schafften gar den Sprung auf den Bischofssitz der Bistümer Basel und Lausanne:
- Hartmann Münch von Münchenstein (1325–1328), Basel
- Konrad Münch von Landskron (1393–1394), Basel
- Johann Münch von Landskron (1393–1405), Lausanne
- Hartmann II. Münch von Löwenberg (1418–1423), Basel
Untergang
Im 15. Jahrhundert, mit dem Verlust des Einflusses des Bischofs in der Stadt und nach verschiedenen Fehlentscheidungen der Münchs in der Parteinahme bei kriegerischen Auseinandersetzungen, begann ihr Stern zu sinken. Sie verarmten rasch und ihr Geschlecht versank zugunsten der neuen bürgerlichen Oberschicht in Basel in Bedeutungslosigkeit.
Schon im Jahr 1461 starb mit dem Tod von Johann Münch von Landskron die Linie im Elsass aus und der letzte Zweig mit der Linie Münchenstein-Löwenberg starb dann im Jahr 1759 ebenfalls aus.
Quellen
- Heimatgeschichtliches Lesebuch von Basel-Stadt; Basel 1942
- Werner Meyer: Burgen von A bis Z, Burgenlexikon der Regio, Basel 1981
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