München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft

München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft

Die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft, die zweite private Eisenbahngesellschaft in Bayern, baute von 1838 bis 1840 die Bahnstrecke von München nach Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Streckenbau

Nach Eröffnung der ebenfalls privaten Ludwigsbahn von Nürnberg nach Fürth am 7. Dezember 1835 bildeten sich überall in Bayern lokale Komitees für den Eisenbahnbau. Die beiden Komitees von Augsburg und München vereinigten sich bald und ließen durch einen Staatsbeamten einen Trassenvorschlag ausarbeiten. Mit der Detailplanung und dem Streckenbau beauftragte man den Ingenieur Paul Camille Denis, der gerade die Nürnberg-Fürther Bahn fertiggestellt hatte.

Nachdem der Staat am 28. September 1836 die „Fundamentalbestimmungen für sämtliche Eisenbahnstatuten in Bayern“ herausgegeben hatte, gründete sich die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft am 23. Juli 1837. Joseph Anton von Maffei übernahm den Vorstand. Unter dem 3. Juli 1837 hatte sie bereits die königliche Konzession erhalten. Durch Verzögerungen bei der staatlichen Konzessionserteilung hatten sich anfangs Schwierigkeiten mit den Aktienzeichnern ergeben. Mit dem Bau der Strecke wurde Anfang 1838 begonnen. In Augsburg wurde am 3. September 1838 das vom Bahnhof am Roten Tor bis zur Lechbrücke bei Hochzoll bereits liegende Gleis zu einer Eröffnungsfahrt mit Pferden genutzt.[1]

Eröffnet wurde der Verkehr auf der knapp 62 km langen Strecke in vier Etappen:

Datum Abschnitt Länge
1. September 1839 München – Lochhausen 12,5 km
27. Oktober 1839 Lochhausen – Olching 6,6 km
7. Dezember 1839 Olching – Maisach 5,7 km
4. Oktober 1840 Maisach – Augsburg 37,1 km

Der Lech wurde über 20 Jahre lang auf einer 95 m langen Holzbrücke überquert. Es wird berichtet, dass König Ludwig I den letzten Eröffnungstermin auf den Beginn des Oktoberfestes festlegte.

Lokomotiven

Die Gesellschaft erwarb von verschiedenen Herstellern insgesamt acht Lokomotiven, die mit Holz gefeuert wurden. Alle hatten Innenzylinder und die Achsfolge 1A1.

  • 1837 JUPITER, JUNO, Fabriknummern 157 und 158 von Stephenson
  • 1838 VESTA, VENUS von Sharp
  • 1840 VULKAN, MARS von Fenton, Murray and Jackson in Leeds
  • 1841 DER MÜNCHNER, Fabriknummer 1 von J.A. Maffei, München, nur zu Probefahrten
  • 1842 MERKUR, DIANA von Stephenson

Verstaatlichung

Mit Gesetz vom 23. Mai 1846 wurde die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft zum 1. Juni 1846 verstaatlicht und von den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen übernommen. Der Staat zahlte den Aktionären 4,4 Millionen Gulden.

Literatur

  • Ludwig von Welser: Bayern-Report, Bände 4–9. Fürstenfeldbruck 1994–2001

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Klee: 1. Bayern-Report. Bayerische Eisenbahngeschichte, Teil 1: 1835 - 1875. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1993, ISBN 3-922404-43-X. (Reihe Eisenbahn Journal Archiv)

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