Mürzsteg

Mürzsteg
Mürzsteg
Wappen von Mürzsteg
Mürzsteg (Österreich)
Mürzsteg
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Mürzzuschlag
Kfz-Kennzeichen: MZ
Fläche: 108,6 km²
Koordinaten: 47° 41′ N, 15° 30′ O47.67515.492222222222782Koordinaten: 47° 40′ 30″ N, 15° 29′ 32″ O
Höhe: 782 m ü. A.
Einwohner: 590 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 5,43 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8693
Vorwahl: 03859
Gemeindekennziffer: 6 13 10
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mürzsteg 9
8693 Mürzsteg
Website: www.muerzsteg.at
Politik
Bürgermeister: Karlheinz Mayer (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(9 Mitglieder)
5 SPÖ, 2 ÖVP, 2 FPÖ
Lage der Gemeinde Mürzsteg im Bezirk Mürzzuschlag
Allerheiligen im Mürztal Altenberg an der Rax Ganz Kapellen (Steiermark) Kindberg Krieglach Langenwang Mitterdorf im Mürztal Mürzhofen Mürzsteg Mürzzuschlag Neuberg an der Mürz Spital am Semmering Stanz im Mürztal Veitsch Wartberg im Mürztal SteiermarkLage der Gemeinde Mürzsteg im Bezirk Mürzzuschlag (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Die Gemeinde Mürzsteg mit 590 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) liegt inmitten des Naturparks Mürzer Oberland im Nordosten der Steiermark.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Mürzsteg liegt am Oberlauf der Mürz in den Mürzsteger Alpen, einem Teil der Nördlichen Kalkalpen. Im Westen erhebt sich die Hohe Veitsch, im Osten die Schneealpe. Der Ort Mürzsteg selbst liegt an der Einmündung des Dobreinbaches in die Mürz.

Gliederung

Die Gemeinde besteht aus zwei Katastralgemeinden (in Klammern ist die Einwohnerzahl bei der Volkszählung 2001 angegeben):

  • Frein an der Mürz (65)
  • Mürzsteg (213) mit den weiteren Ortschaften
    • Dobrein (101)
    • Dürrenthal (20)
    • Kaltenbach(4)
    • Lanau (70)
    • Niederalpl (22)
    • Scheiterboden (50)
    • Tebrin (9)

Eingemeindungen

Im Jahr 1948 kam die Katastralgemeinde Frein an der Mürz von der Gemeinde Halltal zu Mürzsteg; dafür wurde der Ortsteil Krampen nach Neuberg an der Mürz eingemeindet.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind von Norden ausgehend im Uhrzeigersinn:

Geschichte

Mürzsteg

Mürzsteg um 1900

Das Gebiet von Mürzsteg wurde 1103 von den Kärntner Herzögen dem Stift St. Lambrecht übergeben. Seitdem wurde das Gebiet von Westen ausgehend durch hörige Bauern des Stiftes gerodet und besiedelt. 1342 kam das Gebiet an das Zisterzienserstift Neuberg. 1428 wurde Mürzsteg erstmals urkundlich erwähnt.

1692 wurde durch das Stift Neuberg die Eisenindustrie in der Gegend begründet, die vor allem zu Ende des 18. Jahrhunderts einen bedeutenden Aufschwung nahm (so bestand um 1790 an der Einmündung des Dobreinerbaches ein Werk mit zwei Steckhämmern und bachaufwärts ein Zerrenhammer; 1798/99 wurde die „k.k. Gewehrfabrik“ in Lanau mit 64 Schmieden gegründet). 1850 wurde allerdings die Lanauer Fabrik geschlossen; auch der bisherige Bergbau in Tebrin wurde eingestellt. Nach der Aufhebung des Stiftes Neuberg wurde Mürzsteg im Jahr 1785 eine eigene Pfarre. Erst 1861 wurde die bestehende Kapelle zur Kirche ausgebaut und im Jahr 1898 abermals erweitert.

Ab 1850 kam Kaiser Franz Joseph I. regelmäßig zur Jagd nach Mürzsteg; 1854 verbrachte er hier die Flitterwochen mit Kaiserin Elisabeth. Das 1868 errichtete Jagdhaus wurde nach und nach zu einem Jagdschloss aus- und umgebaut. 1902 und 1903 empfing er hier Zar Nikolaus II. zu politischen Beratungen.

Frein an der Mürz

Frein wurde 1780 erstmals urkundlich erwähnt. 1805 wurde die Schule in Frein gegründet, 1911 eine weitere in Neuwald. Beide wurden 1976 geschlossen. 1881 erfolgte der Bau einer Straße zwischen Mürzsteg und Frein. 1892 wurde Frein eine eigene Pfarre. 1908 wurde in Frein eine Papierfabrik errichtet, die 1930 ihren Betrieb wieder einstellte. 1944 gab es für den abgelegenen Ort die erste Stromversorgung mittels eines eigenen Aggregates. Eine Lichtleitung wurde erst 1965 errichtet. 1948 wurde Frein an der Mürz von der Gemeinde Halltal abgetrennt und mit Mürzsteg vereinigt.

Religionen

Größte Glaubensgemeinschaft ist die Römisch-katholische Kirche, zu der sich 69,7 % der Bevölkerung bekennen, zweitgrößte der Islam mit 8,7 %, gefolgt von der Evangelischen Kirche mit 7,6 % und der Orthodoxen Kirche mit 1,8 % der Bevölkerung. Ohne religiöses Bekenntnis sind 11,4 %.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 1.398
1880 1.270
1890 1.317
1900 1.166
1910 1.125
1923 936
1934 943
1939 879
1951 1.099
1961 993
1971 813
1981 634
1991 652
2001 554

Die Bevölkerung Mürzstegs hat seit Beginn der Volkszählungen mit einzelnen Unterbrechungen (insbes. zwischen 1939 und 1951, bedingt durch die Eingemeindung von Frein) stetig abgenommen und machte bei der letzten Volkszählung 2001 nicht einmal mehr die Hälfte der Zahl von 1869 aus. Sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz waren auch in diesen letzten Dekade negativ. Seither hat die Bevölkerung wieder leicht zugenommen und betrug zum 31. Dezember 2004 601.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Holzknechtmuseum

Bauwerke

  • Kaiserliches Jagdschloss: Das Schloss dient seit 1947 als Sommersitz des österreichischen Bundespräsidenten und ist nicht öffentlich zugänglich.

Naturdenkmäler

  • Naturpark Mürzer Oberland
  • Wasserfall Zum toten Weib

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Mürzsteg ist von Mürzzuschlag und Neuberg über die Lahnsattelstraße B 23 zu erreichen, die in weiterer Folge über den Lahnsattel auf die Gutensteiner Straße B 21 trifft, auf der einerseits Mariazell und andererseits St. Aegyd am Neuwalde zu erreichen sind. Von Mürzsteg aus führt zudem in westlicher Richtung die Landesstraße 113 über das Niederalpl nach Wegscheid. Dort trifft sie auf die Mariazeller Straße B 20 von Kapfenberg nach Mariazell.

Politik

Gemeindevorstand

Der dreiköpfige Gemeindevorstand besteht aus dem Bürgermeister Karlheinz Mayer, dem Vizebürgermeister Arnold Gamsjäger (beide SPÖ) und dem Gemeindekassier Ernst Pabst (ÖVP).

Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1997.
Wappenbeschreibung: In einem mit fünf silbernen Sehneerosen bestreuten grünen Feld unter einem silbernen Hirschhaupt ein silberner Steg, der auf an die Ränder des Schildfußes stoßenden, schwarz gefugten, silbernen Stützmauern aufruht, zwischen denen in Blau sich silbern ein Flößerhaken und eine Berghaue schräg kreuzen.[1]

Einzelnachweise

  1. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 48, 1998, S. 54

Weblinks



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