- NE1000
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Die Novell Eagle NE1000 Netzwerkkarte ist ein ab 1985 vermarkteter 8-Bit Ethernet-Adapter. Die NE1000 war ein offenes 8-Bit ISA-Bus Design für Ethernet-Karten. NE2000 war das 16-Bit ISA Pendant, das Design beider Karten ist fast identisch und basiert, wie auch die WD80x3-, SMC-Ultra-, 3c503- und NE2000-Karten, auf dem National Semiconductor DP8390-Chip. Beide Produkte richteten sich an preisbewussten Low-End-Bereich. Novell stellte beide Designs offen zur Verfügung, mit der Absicht möglichst viele Kartenhersteller zum Bau solcher Karten zu bringen. Bereits beim Design wurde konsequent auf geringe Herstellungskosten geachtet, eigene Prozessoren – High-End-Karten zum Beispiel von Schneider&Koch (heute SysKonnect) hatten eine eigene 68000er-CPU und kosteten fast genauso viel wie ein damaliger PC – und alles, was sonst teuer sein könnte (RAM), wurde gezielt vermieden. Hierdurch sollten die Einstiegs-Preise für Ethernet-Karten gesenkt werden – was auch nachhaltig gelang – insbesondere um Novell-Netware basierten Netzen weitere Märkte zu öffnen. NE1000-Ethernet-Karten dominierten, trotz der Unzulänglichkeiten im Design, am Ende den 8-Bit ISA Markt.
Der Erfolg der NE1000-Karten war aber bei weitem geringer als der ihrer Schwesterkarte NE2000, er war aber groß genug, um dem damaligen Erzrivalen 3Com mit seinem Konkurrenzmodell 3C501, aber auch anderen Mitbewerbern, deutliche Marktanteile abzunehmen. Der im Vergleich zur NE2000 wesentlich geringere Erfolg, lag vor allem im vergleichsweise späten erscheinen dieser 8-Bit Karten. Denn Bereits 1984 brachte IBM den 16-Bit Nachfolger des IBM PC XT, den IBM PC AT auf 80286-Basis heraus. Diese Systeme hatten, wie auch fast alle in den nächsten Jahren folgenden PCs, standardmäßig einen 16-Bit ISA Bus. Da Novell die schnelle Verbreitung der 16-Bit Rechner nicht voraussehen konnte und dennoch für die reichlich vorhandenen 8-Bit PCs IBM PC XT und deren Klone eine Karte anbieten wollte, entschied man sich sowohl für eine 8-Bit als auch für eine 16-Bit Karte. Natürlich gibt es auch vergleichsweise wesentlich weniger NE1000-Klone. Asiatische Kartenhersteller die erst in den 1990er Jahren mit dem Produzieren von NE2000 kompatiblen Karten begannen, verzichteten auf die 8-Bit Variante. Einige Klon Hersteller gingen hier jedoch spezielle Wege, sie entwickelten 16-Bit NE2000 Karten die per Jumper als 8-Bit NE1000 Karten konfiguriert und betrieben werden konnten. Ein Teil der Karte steckte dann logischerweise nicht im Motherboard, sondern hing frei in der Luft.
Nahezu alle NE1000 Karten und deren Klone sind klassische ISA-Karten und verfügen daher über Jumper. Häufig sind die Belegungen der Jumper auf der Karte abgedruckt. Das ist im Vergleich zu den häufigen jumperless (non Plug and Play) NE2000 Klone ein großer Vorteil, denn die leidige Suche nach dem zum Klon passenden Konfigurationsprogramm und der geeigneten Boot-Diskette kann hier entfallen. Auch gibt es praktisch keine Plug und Play Varianten, zum Zeitpunkt dieser Innovation waren 8-Bit Netzwerkkarten wie die NE1000 bereits weitestgehend vom Markt verschwunden.
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