NOB D 2/2

NOB D 2/2
D 2/2
Nummerierung: NOB 34–39
Anzahl: 6
Hersteller: Escher&Wyss, Esslingen
Baujahr(e): 1861, 1863
Ausmusterung: 1876-1878
Achsformel: B
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Puffer: 12.770 m
Leermasse: 36,5 t
Dienstmasse: 32,0 t
Dienstmasse mit Tender: 52,0 t
Reibungsmasse: 26,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Kuppelraddurchmesser: 1.370 mm
Treibraddurchmesser: 1.370 mm
Steuerungsart: von Gooch
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 431 mm
Kolbenhub: 686 mm
Kesselüberdruck: 10
Anzahl der Heizrohre: 204
Heizrohrlänge: 3.740 mm
Rostfläche: 1,40 m²
Überhitzerfläche: keine
Verdampfungsheizfläche: 106,20 m²
Tender: 3'
Wasservorrat: 9,3 m³
Brennstoffvorrat: 2,5 t Kohle
Lokbremse: Spindelbremse (Tender)
Zugsicherung: keine

Die Dampflokomotiven der Schweizerischen Nordostbahn D 2/2 wurden zwischen 1861 und 1863 beschafft. Die letzten vier Maschinen waren dabei für die Zürich–Zug–Luzern–Bahn bestimmt. Es handelt sich hierbei um Güterzugslokomotiven mit einem Stütztender nach dem System Beugniot.

Technisches

Da bei einem Lokomotivdienstgewicht von 32 Tonnen nur 26 Tonnen von den Treibachsen getragen wurden, mussten also 6 Tonnen vom dreiachsigen Tender mitgetragen werden. Da es sich beim Stütztender um einen nach dem System Beugniot handelte, dessen Verbindung recht beweglich war, war diese sehr anfällig auf Überlastungen, so dass Verstärkungen angebracht werden mussten, um Federbrüche zu vermeiden. Die Maschinen neigten zu nicken, infolge des hohen Achsdruckes und des zu schwachen Gleisoberbaus. So wurden bei den vier durch Esslingen nachgelieferten Maschinen die Federn der Triebachsen mit Längshebeln verbunden, was aber nicht wirklich als erfolgreich bezeichnet werden durfte, denn zu der nickenden Bewegung kam nun auch noch eine schwankende Bewegung dazu. Somit erstaunt es nicht, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h beschränkt wurde. Die Maschinen der beiden Hersteller unterschieden sich kaum, die Hauptabmessungen waren gleich.

Die Lokomotive besass einen Aussenrahmen. Der Kessel hatte ein Dampfsammelrohr und keinen Dampfdom, das Federsicherheitsventil befand sich auf dem Mannslochdeckel über der Feuerbüchse. Das Treibwerk war ausserhalb des Rahmens angeordnet so, dass der seitliche Zylinderabstand 2400mm betrug. Die Antriebskurbeln waren solche nach Hall'scher Bauart, ausgebildet als verkürzte Langhalskurbeln. Die Kuppelstangen waren erstmals innerhalb der Treibstangen angeordnet. Da die hintere Treibachse als Kuppelachse ausgebildet war ergaben sich vorteilhafte lange Treib- und Steuerstangen. Zu einem recht grossen Zylinderdurchmesser von 431 mm, kam noch der lange Kolbenhub von 686 mm, bei welchem es sich um den längsten Kolbenhub handelt der je bei einer schweizer Dampflokomotive zum Einsatz kam. Die Steuerung war innerhalb des Rahmens angeordnet, und nach der Bauart von Gooch, welche in der Schweiz selten zur Anwendung kam. Durch die Anwendung einer Innenrahmensteuerung ergaben sich lange Dampfleitungen. Auch mussten die Schieberschubstangen, bogenförmig um die Vorderachse geführt werden. Die Schieber standen senkrecht. Als Bremse hatten die Lok nur eine Spindelbremse die auf die Tenderachsen wirkte und sich auf der Heizerseite befand. Der Tendern war eine dreiachsiger Aussenrahmentender, bei welchem sich die Feder über den Achsen befanden. Er konnte 9.3 m³ Wasser und 2.5 Tonnen Kohle mitführen.

NOB Name Fabrik-
nummer
Baujahr Hersteller Ausrangiert Bemerkungen
34 Glatt 20 1861 Escher&Wyss 1876
35 Suhr 21 1861 Escher&Wyss 1878
36 Reppisch 617 1863 Esslingen 1876
37 Lorze 618 1863 Esslingen 1878
38 Rigi 619 1863 Esslingen 1878
39 Pilatus 620 1863 Esslingen 1878

Bei den 1861 von Escher&Wyss gelieferten Maschinen, wird der Kaufpreis mit 65 000.- Schweizer Franken angegeben. Bei den vier 1863 von der Maschinenfabrik Esslingen gelieferten Maschinen, wird der Kaufpreis mit 61 254.- Schweizer Franken angegeben.

Betriebliches

Da die Lokomotiven infolge ihres hohen Achsdruckes, alles anderes als ruhig liefen, waren sie nur 15 Jahre im Dienst, dies obwohl sie als stark und verbrauchsarm galten.

Quellen

  • Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847-1966 (Moser Buch) S. 86 ff

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