Schweizerische Nordostbahn

Schweizerische Nordostbahn

Die Schweizerische Nordostbahn (NOB) ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 1. Juli 1853 fusionierte die Schweizerische Nordbahn (SNB) mit der Zürich-Bodenseebahn zur Schweizerische Nordostbahn (NOB) [1]. Hauptinitiant war der Zürcher Alfred Escher, der zuvor bereits der Zürich-Bodenseebahn vorstand. Die NOB bemühte sich um den direkten Anschluss Zürichs an den Bodensee auf der Höhe von Romanshorn. Damit wurde sie die direkte Rivalin der wirtschaftlich erfolgreichen Vereinigte Schweizerbahnen (VSB) mit Sitz in St. Gallen.

Von Romanshorn her kommend nahm die NOB den Betrieb am 16. Mai 1855 bis Winterthur, am 27. Dezember 1855 bis Zürich Oerlikon und am 26. Juni 1856 bis Zürich Hauptbahnhof auf, wo die Verbindung zur bestehenden Nordbahnstrecke Zürich - Baden erstellt wurde [2]. Das beschauliche Dorf Romanshorn wuchs dank der NOB zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in der Ostschweiz. 1855 nahm die NOB auch den Schiffsverkehr auf dem Bodensee auf.

1856 übernahm die NOB die Rheinfallbahn, welche am 16. April 1857 den Betrieb auf der Bahnstrecke Winterthur - Schaffhausen aufnahm. [2]

An der ehemaligen Nordbahnstrecke wurde nun in westlicher Richtung weitergebaut: die Nordostbahn erreichte am 29. September 1856 Brugg und am 15. Mai 1858 Aarau, wo ihr Netz mit dem der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verknüpft werden konnte und damit die erste Bahnverbindung zwischen Zürich und Basel entstand. [2]

1869 wurde der Trajektverkehr zwischen Romanshorn und Friedrichshafen (Deutschland) eingerichtet. Die Expansion führte bereits unter der NOB zum Ausbau der Bahnanlagen und zum Bau des – nach Fläche gemessen – grössten Bodenseehafens, für den eigens das Ufer am Bodensee aufgeschüttet werden musste.

1870–1875 baute die NOB zusammen mit der SCB die Bözbergbahn mit dem 2'526 Meter langen Bözbergtunnel, sowie bis 1882 die Zufahrtslinie Brugg – Immensee (Aargauische Südbahn) zur Gotthardbahn.

Ehemalige Rivalinnen wurden geschluckt, so die Linie Zürich – Affoltern – Luzern und 1879 die Linie Singen – Zofingen der in Konkurs gegangen Schweizerischen Nationalbahn (SNB). Durch die ruinösen Konkurrenzprojekte zur SNB kam auch die NOB in finanzielle Schwierigkeiten.

Nach Alfred Eschers Tod leitete Adolf Guyer-Zeller die NOB. Arbeitsreglements- und Lohnforderungen der Angestellten konnten erst 1897 mit einem Streik der 5'000 Eisenbahner durchgesetzt werden und der Arbeitskampf ebnete den Weg für die Verstaatlichung der grössten Privatbahnen.

Am 1. Januar 1902 ging die NOB mit einem Streckennetz von 853 km und der Schweizer Bodenseeflotte in den Besitz der Schweizerische Bundesbahnen (SBB) über.

Vorgängerbahnen

Übernommene Bahnen

Literatur

  • Alfred Luz: Die Anfänge der Schweizerischen Nordostbahn bis zur Vollendung des Stammnetzes (1852-1859). Hans A. Gutzwiller AG, Zürich 1932.

Einzelnachweise

  1. Schleich, H.: Die bauliche Entwicklung des Bahnhofes Winterthur. In: Schweizerische Bauzeitung. Bd. 23/24, 1894, ISSN 0036-7524, S. 121 ff (PDF; 4,8 MB).
  2. a b c d Hans G. Wägli, Generalsekretariat SBB (Hrsg.): Schienennetz Schweiz. AS-Verlag, Zürich 1998, ISBN 978-3-905111-21-7.

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