Stütztenderlokomotive

Stütztenderlokomotive
SB 610
VSB Eb 2/5
Sächsische III K

Die Stütztenderlokomotive ist eine Sonderbauform der Dampflokomotive, die aus der Anforderung entstand, eine weit hinter der letzten Kuppelachse überhängende Feuerbüchse abzustützen. Dabei wurde die Verbindung zwischen Lokomotive und Tender über ein Kugelgelenk hergestellt, das sich vor der ersten Tenderachse befand.

Die ersten Stütztenderlokomotiven entstanden 1853 durch Professor Engerth für die Semmeringbahn in Österreich (vgl. Engerth-Lokomotive). Sie besaßen drei innen gelagerte, gekuppelte Achsen und einen zweiachsigen Tender, dessen zwei außen gelagerte Achsen über Zahnräder mit angetrieben wurden. Der Zahnradantrieb der Tender bei den ersten beiden Loks bewährte sich nicht, wohl aber das Prinzip der Stütztenderlok, wovon im selben Jahr noch 24 weitere ohne Zahnradkupplung gebaut wurden.

In Deutschland wurden Stütztenderlokomotiven zwischen 1861 und 1872 von Egestorff bzw. Hanomag und für die Braunschweigische Staatsbahn gebaut. Diese Maschinen mit der Achsfolge B3' und C3' hatten eine lang nach hinten überhängende Feuerbüchse nach Behne - Kool, in der auf zwei hintereinander liegenden Rosten auch Kohlenklein und ungesiebte Grubenkohle verfeuert werden konnten.

Daneben experimentierte auch die Bayerische Staatsbahn kurzzeitig mit der Stütztender-Bauform. So entstanden die zweifach gekuppelte B V PHOENIX sowie fünf dreifach gekuppelte C II (vgl. Liste der bayerischen Lokomotiven). Auch hier bewährte sich das Prinzip nicht, und die Fahrzeuge wurden zur Regelausführung umgebaut.[1]

Weitere Stütztenderloks wurden in Belgien, Frankreich, Österreich und Spanien in Dienst gestellt.

Quellen

  1. G. Scheingraber: Lokomotiven und Wagen der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen. In: Deutsche Eisenbahnen – Typenskizzen und Schnitte. 3, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1968, S. 2.

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