NVIDIA-GeForce-9-Serie

NVIDIA-GeForce-9-Serie
Gigabyte Geforce 9500 GT

Die Nvidia-Geforce-9-Serie ist eine Serie von Grafikchips, der direkte Nachfolger der Geforce-8-Serie und damit die neunte Generation mit dem Namen Geforce. Alle Grafikprozessoren dieser Serie unterstützen das Shadermodell 4.0 (SM 4.0) nach DirectX 10, OpenGL 3.0, CUDA und damit auch PhysX. Seit Sommer 2008 wird die aktuelle Serie im oberen Preis- und Leistungssegment von der GTX-200-Serie ergänzt, seit Januar 2009 wird die Geforce-9-Serie mit der auf den gleichen Grafikprozessoren basierenden Geforce-100-Serie durch Umbenennung der jeweiligen Modelle teilweise ersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Technisches

Die Chips der Geforce-9-Serie sind in weiten Teilen mit den Chips der Geforce-8-Serie identisch. Im Gegensatz zu den älteren Chips der 8er-Serie (G8x) bieten die neuen Chips der 8er- und 9er-Serie, also die G9x die Unterstützung für PCI-Express 2.0. Einige Geforce-9-Produkte unterstützen HybridPower und können mit einem entsprechenden Mainboard mit Nvidia-Chipsatz unter Vista im Leerlauf durch Abschalten der externen Grafikkarte weniger Leistung aufnehmen. Im Gegensatz zu AMDs Radeon-HD-3000-Serie verwendete Nvidia noch den 65-nm-Fertigungsprozess und stellte erst im Sommer 2008 auf das modernere 55-nm-Verfahren um. Den zunächst entstandenen Nachteil der höheren Fertigungskosten konnte Nvidia mit der besseren Performance am Markt ausgleichen. Kritisiert wurde der Verzicht auf die Unterstützung des Shadermodell 4.1 (SM 4.1) nach DirectX 10.1, sowie das Fehlen eines Energiesparmodus. Darauf reagierte Nvidia Anfang 2009 mit der Präsentation der Green Edition der Geforce 9600 GT und 9800 GT.[1][2]

Für Verwirrung sorgt, dass Nvidia einige der Geforce-9-Serie-Chips anfangs mit Bezeichnungen der Geforce-8-Serie-Chips in den Markt einführte und erst später eine Umbenennung in das Namens-Schema der 9er-Serie vornahm (z. B. 8800 GS → 9600 GSO oder 8800 GT → 9800 GT).

Grafikprozessoren

Übersicht Grafikchips der Nvidia–Geforce–9–Serie
Grafikchip Fertigung Einheiten DirectX / OpenGL
Version
Video-
prozessor
Schnitt-
stelle
Prozess
(in nm)
Transistoren
(in Mio.)
Die-Fläche
(in mm²)
ROP-
Partitionen
ROPs Unified-Shader TAUs TMUs
Stream-
prozessoren
Shader-
Cluster
G92 / b 65 / 55 754 330 / 276 4 16 128 8 64 64 10.0 / 3.0 VP2 PCIe 2.0
G94 / b 65 / 55 505 240 / 180 4 16 64 4 32 32 10.0 / 3.0 VP2 PCIe 2.0
G96 / b 65 / 55 314 144 / 119 2 8 32 2 16 16 10.0 / 3.0 VP2 PCI, PCIe 2.0
G98 65 k. A. 86 1 4 8 0,5 8 8 10.0 / 3.0 VP3 PCI, PCIe 2.0

Namensgebung

Bei der Geforce-9-Serie kommt ein ähnliches Bezeichnungsschema, wie es seit der Geforce-6-Serie verwendet wird, zum Einsatz. Alle Grafikchips werden mit einer vierstelligen Nummer bezeichnet, die generell mit einer „9“ (für Geforce 9) beginnt. Die zweite Ziffer teilt dann die Familie in verschiedene Marktsegmente auf. Das Kürzel hinter der Modellnummer dient zu einer weiteren Diversifizierung.

Aufteilung
  • 9300/9400/9500: Low-End
  • 9600: Mainstream
  • 9800: Performance
Buchstabenkürzel
  • GE/GS/GSO – Leistungsschwache Versionen (oft Recycling von teildefekten, eigentlich höherwertigen Chips)
  • GT – „Normale“ Versionen (oft die Produkte mit bestem Preis-/Leistungsverhältnis im Nvidia-Produktangebot)
  • GTX – Leistungsfähige Versionen (Bezeichnung gibt es nur im Performance-Segment)
  • GX2 – Leistungsstärkste Versionen mit zwei GPUs auf einer Grafikkarte
Sonderkennzeichnung „Mobile“

Ein „M“ direkt hinter der Nummern-Kombination kennzeichnet Grafikkarten für den mobilen Bereich (Laptops). Auch bei Kombination mit den Buchstabenkürzeln der Desktop-Versionen (GT/GTX) haben die „M“-Versionen fast immer einen gravierenden Geschwindigkeitsunterschied zu diesen Modellen (meist nur 50 % der Leistung der Desktop-Chips).

Sonderkennzeichnung „+“

Ein „+“ hinter der Modellbezeichnung lässt erkennen, dass dies eine überarbeitete und meist schnellere Version einer früheren, aber baugleichen, Grafikkarte ist.

Modelldaten

Übersicht Modelle der Nvidia–Geforce–9–Serie
Modell Offizieller
Launch
Grafikprozessor (GPU) Grafikspeicher TDP
(Watt)
Sonstiges
Typ Aktive Einheiten Chiptakt
(MHz)
Shadertakt
(MHz)
Größe
(MB)
Takt
(MHz)
Typ Speicher-
interface
ROPs Shader-
Cluster
SPs TMUs TAUs
Geforce 9300 GE Jun. 2008 G98 4 0,5 8 8 8 540 1300 256 500 DDR2 64 Bit k. A. OEM-Produkt
Geforce 9300 GS Jun. 2008 G98 4 0,5 8 8 8 567 1400 256 500 DDR2 64 Bit k. A. OEM-Version der
Geforce 8400 GT
Geforce 9400 GT 27. Aug. 2008 G96b 8 1 16 8 8 550 1400 512 400 DDR2 128 Bit 50 W
Geforce 9500 GS Jul. 2008 G96 8 2 32 16 16 550 1375 512 500 DDR2 128 Bit k. A. OEM-Produkt
Geforce 9500 GT 29. Jul. 2008 G96
G96b
8 2 32 16 16 550 1400 512 800 GDDR3 128 Bit 72 W
Geforce 9600 GSO Apr. 2008 G92 12 6 96 48 48 550 1375 384
(768)
800 GDDR3 192 Bit 84 W Geforce 8800 GS
mit neuem Namen
Geforce 9600 GSO 512 Okt. 2008 G94b 16 3 48 24 24 650 1625 512 900 GDDR3 256 Bit 83 W
Geforce 9600 GT
(Green Edition)
Feb. 2009 G94b 16 4 64 32 32 600 1500 512 900 GDDR3 256 Bit 59 W Energiesparversion
der Geforce 9600 GT
Geforce 9600 GT 21. Feb. 2008 G94
G94b
16 4 64 32 32 650 1625 512 900 GDDR3 256 Bit 96 W
Geforce 9800 GT
(Green Edition)
Mrz. 2009 G92b 16 7 112 56 56 550 1375 512 900 GDDR3 256 Bit 75 W Energiesparversion
der Geforce 9800 GT
Geforce 9800 GT 29. Jul. 2008 G92
G92b
16 7 112 56 56 600 1512 512
(1024)
900 GDDR3 256 Bit 115 W Geforce 8800 GT
mit neuem Namen
HybridPower
Geforce 9800 GTX 1. Apr. 2008 G92 16 8 128 64 64 675 1688 512 1100 GDDR3 256 Bit 156 W HybridPower
Geforce 9800 GTX+ 19. Jul. 2008 G92b 16 8 128 64 64 738 1836 512 1100 GDDR3 256 Bit 141 W HybridPower
Geforce 9800 GX2 18. Mrz. 2008 2× G92 2× 16 2× 8 2× 128 2× 64 2× 64 600 1500 2× 512 1000 GDDR3 2× 256 Bit 197 W HybridPower

Hinweise:

  • Die angegeben Taktraten sind die von Nvidia empfohlenen bzw. festgelegten. Allerdings liegt die finale Festlegung der Taktraten in den Händen der jeweiligen Grafikkarten–Hersteller. Daher ist es durchaus möglich, dass es Grafikkarten–Modelle gibt oder geben wird, die abweichende Taktraten besitzen.
  • Mit dem angegebenen Zeitpunkt ist der Termin der öffentlichen Vorstellung angegeben, nicht der Termin der Verfügbarkeit der Modelle.
  • Die TDP-Angaben des Herstellers können von den realen maximalen Leistungsaufnahmen abweichen.

Leistungsdaten

Für die jeweiligen Modelle ergeben sich folgende theoretische Leistungsdaten:

Theoretische Leistungsdaten Nvidia–Geforce–9–Serie
Modell Rechenleistung über die
Streamprozessoren (GFlops)
Pixelfüllrate des
Grafikprozessors (MPixel/s)
Texelfüllrate des
Grafikprozessors (MT/s)
Datenübertragungsrate zum
Grafikspeicher (GB/s)
Geforce 9300 GE 31,2 2160 4320 8,0
Geforce 9300 GS 33,6 2268 4536 8,0
Geforce 9400 GT 67 4400 4400 12,8
Geforce 9500 GS 132 4400 8800 16,0
Geforce 9500 GT 134 4400 8800 25,6
Geforce 9600 GSO 396 6600 26400 38,4
Geforce 9600 GSO 512 234 10400 15600 57,6
Geforce 9600 GT (Green Edition) 288 9600 19200 57,6
Geforce 9600 GT 312 10400 20800 57,6
Geforce 9800 GT (Green Edition) 462 8800 30800 57,6
Geforce 9800 GT 508 9600 33600 57,6
Geforce 9800 GTX 648 10800 43200 70,4
Geforce 9800 GTX+ 705 11808 47232 70,4
Geforce 9800 GX2 2× 576 2× 9600 2× 38400 2× 64,0

Hinweise:

  • Die angegebenen Leistungswerte für die Rechenleistung über die Streamprozessoren, die Pixelfüllrate, die Texelfüllrate und die Speicherbandbreite sind theoretische Maximalwerte. Die Gesamtleistung einer Grafikkarte hängt unter anderem davon ab, wie gut die vorhandenen Ressourcen ausgenutzt bzw. ausgelastet werden können. Außerdem gibt es noch andere, hier nicht aufgeführte Faktoren, die die Leistungsfähigkeit beeinflussen.
  • Die angegebene Rechenleistung über die Streamprozessoren bezieht sich auf die Nutzung beider MUL–Operationen, die bei Grafikshaderberechnungen nicht erreicht wird, da weitere Berechnungen ausgeführt werden müssen. Bei diesen Berechnungen liegt die Leistung der Rechenleistung über die Stream-Prozessoren daher geringer.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.hardware-infos.com/news.php?news=2743
  2. http://www.computerbase.de/news/hardware/grafikkarten/nvidia/2009/februar/wird_geforce_9800_gt_green_edition/

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