- Nachhaltige Wachstumsrücknahme
-
Unter Wachstumsrücknahme wird eine Rücknahme des Konsum- und Produktionswachstums verstanden, mit der einem solchen Wirtschaftswachstum dann begegnet werden soll, wenn es politisch, sozial und ökonomisch schädlich ist. In der Wachstumsrücknahme sehen die Vertreter dieses Konzepts eine Maßnahme gegen ein die Umwelt und Ressourcen belastendes Wachstum.
In Frankreich wird Wachstumsrücknahme unter dem dort populären Kunstwort „décroissance“ diskutiert. Als einer der französischen Vertreter dieses Konzepts gilt Serge Latouche.
Trotz der Bezeichnung „uneconomic growth“ wird in den USA unter „unwirtschaftlichem Wachstum“ ein Wachstum verstanden, dessen Schädlichkeit über die reine Unwirtschaftlichkeit hinausgeht. Der früher für die Weltbank arbeitende Wirtschaftswissenschaftler Herman Daly[1] (USA) definierte im Scientific American diese Art des Wachstums als Zunahme des Wachstums auf Kosten der Ressourcen und der Lebensqualität[2]. Im Gegensatz zu einer Rücknahme des Wachstums setzt Daly auf qualitatives Wachstum.
Ein Vorläufer der Forderung nach Wachstumsrücknahme war die Forderung von Thomas Robert Malthus nach einer Rücknahme des Bevölkerungswachstums. Als ein Vordenker der jüngeren Geschichte für die Vertreter der décroissance und die Kritiker des uneconomic growth gilt Nicholas Georgescu-Roegen[3].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Herman Daly: Uneconomic Growth in Theory and in Fact, The First Annual Feasta Lecture Trinity College, Dublin, 26. April 1999
- ↑ „Uneconomic growth occurs when increases in production come at an expense in resources and well-being that is worth more than the items made“, Economics in a Full World, Scientific American, September 2005
- ↑ Nicholas Georgescu-Roegen: La décroissance. Entropie - Écologie - Économie, 1995
Literatur
- Torben Anschau, Kay Bourcarde, Karsten Herzmann, Viola Hübner: Normalfall Wachstum? Warum die Wachstumsraten sinken, 2005, (Studienpreis der Körber-Stiftung)
- Lisa Dust: Ausweg Schrumpfung? Zur Ökonomik von schrumpfenden Bevölkerungen, 2005, (Studienpreis der Körber-Stiftung)
Wikimedia Foundation.