- Niko Paech
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Niko Paech (* 9. Dezember 1960[1]) ist ein deutscher Volkswirtschaftler und seit 2010 Gastprofessor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt (Akronym: PUM) an der Universität Oldenburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltökonomik, der Ökologische Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Paech erlangte 1987 ein Diplom in Volkswirtschaftslehre an der Universität Osnabrück und arbeitete - über seine Promotion im Jahre 1993 hinaus - bis 1997 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an selbiger Universität weiter.
Nach einer kurzen Phase als Unternehmensberater im Bereich ökologische Lebensmittel und als Agenda-21-Beauftragter der Stadt Oldenburg begann Paech seine Tätigkeit an der Universität Oldenburg.
Er hat das wissenschaftliche Zentrum CENTOS (Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management) mit gegründet und ist erster Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische Ökonomie (VÖÖ)[2], Mitglied von ZENARIO (Zentrum für nachhaltige Raumentwicklung Oldenburg) und des Netzwerks KoBE e.V. (Kompetenzzentrum Bauen und Energie).
Paech ist außerdem Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von attac-Deutschland[3] und publiziert Artikel in der deutschen Ausgabe der Monatszeitung Le Monde diplomatique.
Im Jahre 2006 wurde ihm für seine Arbeit zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum – Eine unternehmensbezogene Transformationstheorie“ der Kapp-Forschungspreis für Ökologische Ökonomie verliehen.[4]
Postwachstumsökonomie
Paech bezeichnet als Postwachstumsökonomie ein Wirtschaftssystem, das zur Versorgung des menschlichen Bedarfs nicht auf Wirtschaftswachstum angewiesen ist, sondern sich durch Wachstumsrücknahme auszeichnet. Er grenzt sich dadurch bewusst von Begriffen der Nachhaltigkeitsdebatte wie „grünem“ oder „nachhaltigem“ Wachstums ab. Er sieht die Notwendigkeit für eine solche Wirtschaftsordnung in der gescheiterten Entkopplung der Umweltschäden und des Rohstoffverbrauchs von der Wertschöpfung, eines nicht weiter durch Konsum oder Einkommen zu steigernde Wohlbefindens auf Basis der Glücksforschung und der ökonomischen Grenzen, wie des globalen Ölfördermaximums.[5] Sein Ansatz basiert auf den fünf Prinzipien institutionelle Innovationen, stoffliche Nullsummenspiele[6], Regionalökonomie, Subsistenz und Suffizienz, „die letztlich in einer höheren individuellen Lebensqualität und mehr Gemeinwohl resultieren.“ Es existierten keine per se nachhaltigen Produkte und Technologien, betont er, sondern nur nachhaltige Lebensstile.[7][8]
Weblinks
Commons: Niko Paech – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Niko Paech im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf auf der Seite der Universität Oldenburg
- Webseite von Werner Onken und Niko Paech zur Postwachstumsökonomie
Literatur
- Niko Paech: Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum. Eine unternehmensbezogene Transformationstheorie. Metropolis-Verlag, Marburg 2005, ISBN 978-3-89518-523-6
Einzelnachweise
- ↑ Internetseite der Universität Oldenburg
- ↑ Vorstand der VÖÖ
- ↑ Mitgliederliste des wissenschaftlichen Beirates von attac-Deutschland, abgerufen am 18. Oktober 2011
- ↑ Kapp-Forschungspreis - Preisträger 2006, abgerufen am 18. Oktober 2011
- ↑ Niko Paech: Grundzüge einer Postwachstumsökonomie. Abgerufen am 18. Oktober 2011 (deutsch).
- ↑ Niko Paech: Wachstumsneutralität durch stoffliche Nullsummenspiele. Nr. 3, 2006, S. 30-33.
- ↑ Niko Paech: Wachstumsdämmerung, Artikel in Oya 7/2011 (Onlineversion).
- ↑ Niko Paech: Die Legende vom nachhaltigen Wachstum. In: Le Monde diplomatique. Abgerufen am 18. Oktober 2011.
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