Nagato (1920)

Nagato (1920)

Zeichnung des Schlachtschiffes Nagato
Schiffsdaten
Schiffstyp Schlachtschiff
Schiffsklasse Nagato-Klasse
Bauwerft: Kure Kaigun Kosho
(Marinewerft Kure)
Kiellegung: 28. August 1917
Stapellauf: 9. November 1919
Fertigstellung: November 1920
Schwesterschiffe
Mutsu
Abmessungen
Wasserverdrängung
ab 1936:
39.130 t
Maximal: ca. 42.000 t
Länge bis 1936:
Länge über alles:
Lü.a.: 213,40 m
Länge ab 1936:
Länge über alles:
Lü.a.: 224,94 m
Breite: 29,00 m
ab 1936: 32,60 m
Tiefgang: 9,00 m
ab 1936: 9,50 m
Technische Daten
Kesselanlage: bis 1936 4 ölgefeuerte und 6 kohlegefeuerte Kampon-Kessel
ab 1936: 10 ölgefeuerte Kessel
Maschinenanlage: 4 Satz Gihon-Dampfturbinen
Anzahl der Propeller: 4 dreiflügelig
Antriebsleistung: bis 1936: 80.000 SHP
ab 1936: 82.000 SHP
Geschwindigkeit: bis 1936: 26,44 kn
ab 1936: 25 kn
Fahrbereich: 5.500 sm bei 16 kn
Treibstoffvorrat: 1.600 t Kohle und 3.400 t Heizöl
ab 1936: 5.600 t Heizöl
Besatzung: 1.368 Mann + 100 Mann Stabspersonal
Panzerung
bis 1936
  • Gürtelpanzer: 100 - 300 mm
  • Barbetten: 180 - 340 mm
  • Turm (Front): 340 mm
  • Oberdeck: 38 mm
  • Unterdeck: 75 mm
  • Gefechtsstand (-brücke): 300 mm
  • Kasematten: -
ab 1936
  • Gürtelpanzer: 100 - 300 mm
  • Barbetten: 290 - 325 mm
  • Turm (Front): 350 mm
  • Oberdeck: 60 mm
  • Unterdeck: 120 mm
  • Gefechtsstand (-brücke): 370 mm
  • Kasematten: -
Bewaffnung
bis 1932
  • 8 × 40,6 cm in vier Zwillingstürmen
  • 20 × 14,0 cm in je 10 Kasematten an Backbord und Steuerbord
  • 8 × 7,6 cm Flak
  • 4 × 4,0 cm Flak
ab 1932
  • 8 x 40,6 cm in vier Zwillingstürmen
  • 18 x 14,0 cm in je 9 Kasematten an Backbord und Steuerbord
  • 8 x 12,7 cm Flak
  • 20 x 2,5 cm Flak
ab 1944
  • 8 x 40,6 cm in vier Zwillingstürmen
  • 16 x 14,0 cm in je 8 Kasematten an Backbord und Steuerbord
  • 8 x 12,7 cm Flak
  • 116 x 2,5 cm Flak
Verbleib
Schicksal: am 29. Juli 1946 als Folge des Atomwaffentests Baker vom 24. Juli 1946 im Bikini Atoll gekentert

Die Nagato (jap.: 長門), benannt nach der alten Provinz Nagato, war ein Schlachtschiff der japanischen Marine, das im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Sie war das Typschiff der aus zwei Einheiten bestehenden und nach ihr benannten Nagato-Klasse.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Daten

  • Baubeginn: 28. August 1917, Kure Werft, Kosho
  • Stapellauf: 9. November 1919
  • In Dienst gestellt: November 1920
  • Umbau: 1936
  • Schicksal: am 29. Juli 1946 als Folge des Atomwaffentests Baker vom 24. Juli 1946 im Bikini Atoll gekentert.

Einsatzgeschichte der Nagato

Nach ihrer Indienststellung 1920 war die Nagato das erste Schlachtschiff, das mit den damals weltweit stärksten Geschützen im Kaliber 40,6 cm ausgerüstet war.

Am 2. Dezember 1941 setzte der Funkraum der Nagato auf Weisung von Admiral Yamamoto das Signal 676 „Erklimmt den Berg Nitaka 1208“ ab - der Befehl an Admiral Nagumos Flugzeugträger den US-Marinestützpunkt Pearl Habour anzugreifen.

Während der Schlacht um Midway, im Juni 1942 war die Nagato einige hundert Seemeilen hinter den Flugzeugträgern eingesetzt und hatte keine Feindberührung. Später führte sie hauptsächlich Transport- und Übungseinsätze durch.

Während der Schlacht in der Philippinensee gehörte die Nagato zur Kampfgruppe des Flugzeugträgers Hiyo, erlitt aber bei den Luftangriffen gegen den Verband keinerlei Schäden oder Verluste. Ihre Hauptgeschütze feuerten erstmals auf Formationen anfliegender US-Torpedobomber.

Im Juli 1944 wurde die Nagato mit einfachen Radargeräten und einem Infraroterkennungssystem ausgerüstet.

Im Oktober 1944 nahm die Nagato an der Schlacht im Leyte Golf teil. Ihre Kampfgruppe beschoss die Geleitflugzeugträger von Admiral Sprague in der Schlacht vor Samar. Sie wurde durch mehrere Luftangriffe beschädigt und etwa 40 Mann ihrer Besatzung wurden getötet.

Die Nagato wurde anschließend über Umwege, gemeinsam mit den Schlachtschiffen Yamato und Kongō, nach Kure zurückgezogen und nahm wegen knapper Brennstoffvorräte und mangelnder Erfolgsaussichten an keinen weiteren Operationen teil.

Am 1. Juni 1945 wurden die meisten Fla-Waffen, die Entfernungsmesser der Flak und die Suchscheinwerfer der Nagato demontiert und auf nahegelegenen Bergen wieder aufgebaut. Die Bedienmannschaften der Flak wurden ebenfalls abgezogen. Die Nagato wurde anschließend umfassend gegen Fliegersicht getarnt, wozu u.a. der Schornstein entfernt wurde.

Am 18. Juli 1945 wurde die Nagato von amerikanischen Trägerflugzeugen angegriffen und durch Bombentreffer auf der Brücke und an Deck beschädigt. Konteradmiral Otsuka Miki und 50 weitere Männer wurden bei dem Luftangriff getötet.

Nach der japanischen Kapitulation am 2. September 1945, wurde die Nagato von den USA in Besitz genommen.

Nach ihrer Übernahme durch die US Navy wurde sie zunächst nach Eniwetok und später zum Bikini-Atoll transferiert und dort verankert. Sie gehörte jetzt zu einer Gruppe unbemannter Zielschiffe an denen die Wirksamkeit von Atomwaffen getestet werden sollte. Nachdem sie den Abwurf einer Atombombe über dem Atoll relativ unbeschadet überstanden hatte, wurde sie von einer weiteren, dieses Mal in 27 m Tiefe gezündeten, Atombombe, dem Test Baker, schwer beschädigt. Einige Tage später, am 29. Juli 1946, hatte sich so viel Wasser im Schiff gesammelt, dass es kenterte und auf den Grund sank. Die Nagato wurde, wie andere Zielschiffe auch, bei diesem Test schwer kontaminiert.

Die Tatsache, dass das Schiff so langsam unterging, führte zu der Erkenntnis, dass ein mit einer leistungsfähigen Leckabwehr ausgestattetes, schwer gepanzertes Kriegsschiff einen solchen Treffer durchaus hätte überstehen können - wenn auch die Besatzung in den ungeschützten Aufbauten und an Deck der Strahlung zum Opfer gefallen wäre.[1]

Wrack

Das Wrack der Nagato liegt kieloben im Bikini-Atoll in ca. 50 m Tiefe. Da die Strahlung stark nachgelassen hat, kann es von Sporttauchern heute, für begrenzte Zeit, betaucht werden.

Unter dem Wrack der Nagato ist die radioaktive Strahlung immer noch erhöht. (Quelle: SZTV[2])

Bilder

Siehe auch

Fußnoten

  1. Potter, Rohwer, Nimitz: Seemacht, München 1974 S.916 ISBN 3-7637-5112-2
  2. TV-Sendung der Süddeutschen Zeitung
  • Die Einheit tons [ts] auch long tons genannt hat 1.016 kg, im Gegensatz zur metrischen Tonne mit 1.000 kg. Diese Unterscheidung nur der Ordnung halber, da bei den hier genannten Internationalen Flottenverträgen diese Einheit verwendet wird.

Literatur

  • R.A. Burt: Japanese Battleships 1897-1945. Arms and Armour Press, ISBN 0-85368-758-7

Weblinks


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