- See- und Luftschlacht im Golf von Leyte
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See- und Luftschlacht im Golf von Leyte Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg
Der Verlauf der SchlachtDatum 23. Oktober–26. Oktober 1944 Ort Nahe dem Golf von Leyte, Pazifik Ausgang amerikanischer Sieg Konfliktparteien
USA, AustralienJapan Befehlshaber William F. Halsey
Thomas C. KinkaidJisaburo Ozawa
Takeo KuritaTruppenstärke 8 Flugzeugträger
8 Leichte Flugzeugträger
18 Geleitträger
10 Schlachtschiffe
9 Schwere Kreuzer
13 Leichte Kreuzer
105 Zerstörer1 Flugzeugträger
3 Leichte Flugzeugträger
9 Schlachtschiffe
13 Schwere Kreuzer
6 Leichte Kreuzer
31 ZerstörerVerluste 3.000 Tote
1 Leichter Träger
2 Geleitträger
3 Zerstörer10.000 Tote
4 Flugzeugträger
3 Schlachtschiffe
10 Kreuzer
9 ZerstörerBefreiung der Philippinen (1944–1945) Leyte – Golf von Leyte – Mindoro – Luzon – Manila – Palawan – Visayas – Mindanao
Die See- und Luftschlacht im Golf von Leyte (mitunter auch bezeichnet als Schlacht vom Golf von Leyte oder von Leyte) fand zwischen dem 23. und 26. Oktober 1944 während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg in den Gewässern der Philippinen zwischen 173 alliierten und 63 japanischen Kriegsschiffen statt, wobei Transporter und kleinere Schiffe als Zerstörer nicht eingerechnet sind. Die Schlacht markierte den letzten ernsthaften Versuch Japans, den alliierten Vormarsch im Pazifik noch aufzuhalten. Die Kaiserlich Japanische Marine versuchte, durch einen massiven Angriff auf die alliierte Flotte, die seit dem 17. Oktober eingeleitete Landungsoperation alliierter Truppen auf den Philippinen abzuwehren. Unter dem Oberbegriff der „Schlacht im Golf von Leyte“ werden vier einzeln durchgeführte, aber strategisch miteinander zusammenhängende Gefechte zusammengefasst, von denen allerdings keines tatsächlich im Golf stattfand, wo die alliierten Transportschiffe ihre Truppen ausluden. Der Golf von Leyte selbst ist das buchtähnliche Seegebiet zwischen den Inseln Leyte und Samar.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Die japanische Marineführung rechnete im Herbst 1944 fest mit weiteren, großangelegten Landungsoperationen der Alliierten, nachdem diese im Sommer die Inselgruppe der Marianen erobert hatten. Ihre Initiative hatten die Japaner bereits 1942 in der verlustreichen Schlacht von Midway verloren. Für jedes der in Frage kommenden nächsten Ziele – Philippinen, Formosa (das heutige Taiwan), die Ryu-Kyu-Inseln oder das japanische Mutterland selbst – wurde ein eigener Verteidigungsplan mit der Bezeichnung Sho ausgearbeitet.
Für die US-Oberbefehlshaber war eine Landung auf den Philippinen allerdings noch nicht ausgemacht. Ursprünglich wurde daran gedacht, schrittweise vorzugehen. Es war vorgesehen, nach der Eroberung diverser kleinerer Inseln erst am 20. Dezember auf den Philippinen zu landen. Daneben kam die Idee auf, nur auf der Philippineninsel Mindanao Flugplätze einzurichten, während der Hauptschlag gegen Formosa und das chinesische Festland zu führen sei. Gegen diesen Plan protestierte der Oberbefehlshaber der südwestpazifischen Streitkräfte General MacArthur erfolgreich bei Präsident Roosevelt: Man dürfe die amerikafreundliche philippinische Bevölkerung, der MacArthur zu Beginn 1942 versprochen hatte, als Befreier zurückzukehren, nicht im Stich lassen. Nachdem Mitte September trägergestützte Luftangriffe auf die Philippinen auf wenig Gegenwehr gestoßen waren, wurde nicht nur MacArthurs Forderung angenommen, sondern auch der Zeitpunkt der Landung auf den 20. Oktober vorverlegt.
Die Heranführung der Kräfte
Die Eroberung diverser kleinerer Inseln im Seegebiet um die Philippinen und Neu-Guinea, wie Peleliu, Morotai und Ulithi, bildete den Rahmen für den US-amerikanischen Aufmarsch. MacArthur wurden zusätzliche Einheiten der zentralpazifischen Kräfte Admiral Chester W. Nimitz unterstellt. Den Befehl über die 3. Flotte mit den Flugzeugträgergruppen führte Admiral William F. Halsey. In den Wochen vor der Landung dezimierte diese Flotte systematisch die japanischen Luftstreitkräfte im Bereich der Philippinen und zerstörte dabei insgesamt 1.200 Flugzeuge. Die japanischen Gegenangriffe konnten nur zwei US-Kreuzer beschädigen. Die japanische Führung meldete jedoch die Versenkung von elf Flugzeugträgern, zwei Schlachtschiffen und drei Kreuzern. Eine fatale Übertreibung, die dazu führte, dass weitere japanische Kampfflugzeuge in das Gebiet entsandt wurden, um die „Reste“ der alliierten Flotte zu vernichten. Diese Fehleinschätzung führte dazu, dass die japanischen Verstärkungen ebenfalls zerstört wurden.
Die japanischen Seestreitkräfte waren aufgrund von Versorgungsengpässen beim Öl, die durch den alliierten U-Boot-Einsatz hervorgerufen wurden, zwischen dem Mutterland und Indonesien verteilt. Als US-Schiffe am 17. Oktober mit der Minenräumung im Golf von Leyte begannen und Vorauskommandos landeten, löste der Oberbefehlshaber der japanischen Marine, Admiral Toyoda Soemu, den Verteidigungsplan Sho-1 aus. Durch die Zerstreuung der Kräfte bedingt sollten die japanischen Schiffe in vier Gruppen getrennt zum Golf von Leyte laufen und gegen die Landungsflotte vorgehen:
- Ein Verband aus Flugzeugträgern mit Begleitschiffen, der in den Heimatgewässern lag, sollte sich als Köder dem Kampfgebiet von Norden her nähern und die amerikanischen Flugzeugträger der Task Force 38 auf sich ziehen. Eine Vernichtung der als Köder eingesetzten Träger wurde dabei in Kauf genommen.
- Während die US-Träger sich auf diese Weise vom Golf entfernten, sollten die restlichen Einheiten – Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer – in drei Gruppen von Westen her in den Golf von Leyte eindringen und die amerikanischen Schiffe mit ihrer Artillerie niederkämpfen.
Schiffe
(CV=Flugzeugträger; CVL=Leichter Flugzeugträger; CVE=Geleitträger; BB=Schlachtschiff; CA=Schwerer Kreuzer; CL=Leichter Kreuzer; DD=Zerstörer)
Japanische Streitkräfte
Bezeichnung des Verbandes Befehlshaber Schiffe Trägergruppe Ozawa 1 CV, 3 CVL, 2 BB, 3 CL, 8 DD 1. Kampfgruppe A Kurita 5 BB, 10 CA, 2 CL, 15 DD 1. Kampfgruppe C Nishimura 2 BB, 1 CA, 4 DD 2. Kampfgruppe Shima 2 CA, 1 CL, 4 DD Gesamt: 1 CV, 3 CVL, 9 BB, 13 CA, 6 CL, 31 DD Alliierte Streitkräfte
Bezeichnung des Verbandes Befehlshaber Schiffe TG 77.2 Oldendorf 6 BB, 3 CA, 2 CL, 15 DD TG 77.3 Berkey 1 CA, 2 CL, 6 DD TG 77.4 T.Sprague/C.Sprague/Stump 18 CVE, 27 DD TF 38 Halsey 8 CV, 8 CVL, 4 BB, 5 CA, 9 CL, 57 DD Gesamt: 8 CV, 8 CVL, 18 CVE, 10 BB, 9 CA, 13 CL, 105 DD Darunter zwei Schwere Kreuzer und zwei Zerstörer der australischen Marine.
Beginn der Landungsoperation
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