- Arno Hamburger
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Arno Siegfried Hamburger (* 15. Februar 1923 in Nürnberg) ist seit 1972 erster Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in Nürnberg und Stadtrat.
Das Adolf-Hamburger-Heim, ein Senioren- und Pflegeheim in Nürnberg, ist nach seinem Vater benannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Arno Hamburger wuchs im Nürnberger Stadtteil St. Leonhard auf. Im August 1939 konnte er allein über Italien nach Palästina emigrieren. Ab 1941 diente er in der britischen Armee und nahm später als Dolmetscher und Übersetzer an den Nürnberger Nachfolgeprozessen teil (ab 1. Oktober 1946)[1]. In dieser Zeit engagierte er sich auch stark in der Jugendarbeit in Nürnberg und im Wiederaufbau einer demokratischen Gesellschaft.
Arno Hamburger ist seit 1972 für die SPD im Nürnberger Stadtrat. Er ist Mitglied im Ältestenrat und arbeitet in mehreren Ausschüssen.
Einige Verwandte von Hamburger wurden von den Nazis deportiert. Eine Tante wurde im Alter von 29 Jahren in den Osten verschleppt. Die Großeltern waren im Vernichtungslager Sobibor und ein Onkel im KZ Mauthausen. Aufgrund seiner politisch exponierten Stellung wurde Arno Hamburger oft von Alt- und Neonazis angefeindet und beschimpft.
Aus Protest gegen die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Felicia Langer gab Hamburger 2009 seine Bundesverdienstkreuze zurück.[2]
Ehrungen
- 1968: Bürgermedaille der Stadt Nürnberg
- 1980: Bundesverdienstkreuz am Bande (zurückgegeben)
- 1989: Bundesverdienstkreuz I. Klasse (zurückgegeben)
- 2003: Verdienstmedaille der Stadt Nürnberg
- Bayerischer Verdienstorden
- 2008: DEMO-Kommunalfuchs 2008 der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (Bundes-SGK) und der SPD-Bundestagsfraktion für unermüdlichen Einsatz gegen Rechts
- 2009: Bayerische Verfassungsmedaille in Gold
Weblinks
- Streicher als ganz und gar jämmerliche Figur - Interview mit Arno Hamburger im Spiegel.
- Jan Tabor: Jüdische Geschichte Nürnbergs. In: Nürnberg - eine Stadt stellt sich ihrer historischen Verantwortung. Schülerinnen und Schüler der Ethikklasse 10 b/d der Veit-Stoß-Realschule Nürnberg, 2003, abgerufen am 1. Januar 2010 (3. Platz des Exil-Club-Wettbewerbs 2003 der Else-Lasker-Schüler-Stiftung. Mit Kurzbiografie von Arno Hamburger.).
- Biografie und Literaturverzeichnis - Artikel über Arno Hamburger im FrankenWiki der Nürnberger Zeitung
Einzelnachweise
- ↑ Das Grauen der Nazis kam noch einmal zurück, Abendzeitung, 16. November 2010
- ↑ Arno Hamburger gibt seine Orden zurück, Nürnberger Nachrichten, 2. September 2009
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