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Nadschran (auch Najran, Nejran oder Nagran; früher Aba as-Saʿud; arabisch نجران Nadschrān, DMG Naǧrān aus altsüdarabisch ngrn) ist eine Stadt im südwestlichen Saudi-Arabien nahe der jemenitischen Grenze. Sie ist Hauptstadt der Provinz Nadschran.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nadschran liegt in einem Wadi, welches vom Westen her kommend nahe Nadschran in die Wüste mündet.
Geschichte
In der Antike bezog sich der Name „Nadschran“ auf die gesamte Oase, die Stadt (heute die Ruinenstätte al-Ukhdud) selbst hieß höchstwahrscheinlich Ragmat. Die Oase Nadschran befand sich im Siedlungsgebiet der Muh'amir und am Beginn der Weihrauchstraße, weshalb ihr Besitz von großer strategischer Bedeutung war. Bereits um 685 v. Chr. eroberte der sabäische Mukarrib Karib'il Watar I. die Oase Nadschran, ebenso zerstörte sein Nachfolger Yithi'amar Bayin um 510 v. Chr. Ragmat. In der Folgezeit scheint Nadschran unter minäische, dann unter sabäische Herrschaft gefallen zu sein. Der römische Feldherr Aelius Gallus besiegte 25 v. Chr. die Nadschraniten in einer größeren Schlacht, nach Strabo war es damals die nördliche Grenzstadt Sabas. In der Mitte des 3. Jahrhunderts n.Chr. verbündeten sich die Nadschraniten mit den Abessiniern, die ihnen den Statthalter SBQLM schickten, der sabäo-himjaritische König Ilscharah Yahdib schlug diesen Aufstand aber nieder. 328 n. Chr. wurde Nadschran das Ziel eines Feldzuges des nordarabischen Königs Imru'l-Qais bin 'Amqu. Unter abessinischem Einfluss entwickelte sich in Nadschran eine große Christengemeinde, die sich zu Beginn des 6. Jahrhunderts erneut mit den Aksumiten verbündete. Der sich zum Judentum bekennende König Yusuf Asar Yathar eroberte Nadschran im Jahr 517 und richtete ein Massaker unter den Christen an, die fortan als Märtyrer von Nadschran bekannt waren. In der folgenden Zeit verlor Nadschran an Bedeutung. Saudi-Arabien annektierte Nadschran, das zuvor zum Jemen gehört hatte, im Jahre 1934.
Bevölkerungsentwicklung
Nadschran gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten Saudi-Arabiens: seine Bevölkerung stieg von 47,500 (1974) und 90,983 (1992) auf 246,880 (2004).
Literatur
- Hermann von Wissmann, Maria Höfner: Beiträge zur historischen Geographie des vorislamischen Südarabien (Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, Jahrgang 1952, Nr. 4). Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, Mainz 1953 (zum antiken Nadschran: S. 9-14)
- Hermann von Wissmann: Zur Geschichte und Landeskunde von Alt-Südarabien (Sammlung Eduard Glaser, Nr. III = Österreichische Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, Sitzungsberichte, Band 246) Böhlaus, Wien 1964 (zum antiken Nadschran: S. 147-152, 159-206)
17.49166666666744.132222222222Koordinaten: 17° 30′ N, 44° 8′ O
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