Namensgebung

Namensgebung

Eine Bezeichnung (althochdeutsch: bizeihhanunga Vorzeichen, Symbol) ist in der Semiotik ein Code aus Zeichen oder Symbolen, der auf einen Gegenstand oder Sachverhalt (bzw. den Begriff davon) verweist. Beispielsweise ist der Name einer Person eine Bezeichnung für diese Person.

Bezeichnungen sind jegliche Formen von Namen (Eigennamen und Benennungen), Kennzeichnungen, Ausschilderungen, Auszeichnungen, Markierungen, Betitelungen usw. Das Wort Bezeichnung selbst steht (wie auch Benennung und die meisten anderen oben aufgelisteten Begrifflichkeiten) sowohl für das jeweilige Zeichen als solches (also den Namen oder das Kennzeichen) als auch für den Vorgang der Zeichengebung (Namengebung oder Kennzeichnung eines Gegenstandes).

Ist die Bezeichnung natürlichsprachlich (also ein sprachlicher Ausdruck, aber kein Eigenname), so spricht man auch von einer Benennung (englisch term oder designation). Während der Begriff die mentale Vorstellung von dem bezeichneten Gegenstand oder Sachverhalt umfasst (die Bedeutung), ist die Benennung das sprachliche Zeichen, das auf den gedachten Gegenstand oder Sachverhalt verweist (die Bezeichnung). Sie besteht aus einem Wort (Einwortbenennung), z. B. „Hund“ (Simplex) oder „Hundehalter“ (Kompositum), oder einer Wortgruppe (Mehrwortbenennung), z. B. „Faradayscher Käfig“.

In der Praxis wird oft nicht zwischen einem Begriff und seiner Benennung unterschieden. Dies ist insbesondere dort kein Problem, wo Begriffe eindeutige Benennungen besitzen, zum Beispiel in Fachsprachen. Genau genommen ist ein Terminus (Fachwort) eine fachsprachliche Benennung, die einen bestimmten Begriff bezeichnet. Den Gesamtbestand der Begriffe und Benennungen aus einem Fachgebiet bezeichnet man als Terminologie.

In der Alltagssprache oder im Austausch zwischen verschiedenen Fachsprachen können jedoch Homonyme (Benennungen mit mehreren Bedeutungen) zum Problem werden, da sie je nach Kontext oder Zusammenhang unterschiedlich interpretiert werden müssen; Analoges gilt für Synonyme, wenn also mehrere Benennungen auf denselben Begriff verweisen (z. B. „Eingabetaste“, „Entertaste“, „Returntaste“). Dort, wo es notwendig ist (z. B. in der Dokumentation), versucht man deshalb, das „terminologische Wirrwarr“ mit kontrollierten Vokabularien (zum Beispiel Thesauri) zu ordnen und zu vereinheitlichen. Andererseits macht gerade auch die Vielfalt bedeutungsähnlicher Benennungen und ihrer Bedeutungsnuancen den Reichtum einer Sprache aus und eröffnet dem Sprecher oder Schreiber ein weites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten und Stilmitteln. Die richtige (angemessene), einheitliche und kontextgemäße Verwendung von Benennungen in einem Text bezeichnet man als begriffliche oder terminologische Konsistenz.

Bezeichnungen und ihr Gebrauch können für bestimmte Anwendungsfelder auch administrativ durch amtliche Vorschriften definiert oder reglementiert werden (so etwa Hoheitszeichen und Wappen, Verkehrszeichen, Marken, Herkunftsbezeichnungen, festgelegte Erzeugnisnamen wie „Konfitüre“ oder „Champagner“, Firmierungen, Namen von Behörden oder Institutionen etc.).

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