Naschq

Naschq
Bronzestatue, gefunden in Naschq

Naschq (altsüdarabisch ns2q-m Nas2q-um, heute ‏البيضاء‎ al-Baidā', DMG al-Baiḍāʾ, ‚die Weiße‘) war eine altsüdarabische Stadt im heutigen Jemen. Es liegt im Nordwesten der Flussoase des Dschauf im Bereich des antiken Königreiches Ma'in.

In der Frühzeit der altsüdarabischen Geschichte war Naschq ein selbstständiger Stadtstaat. In den Quellen wird es erstmals im ersten Tatenbericht des sabäischen Mukarribs Karib'il Watar I. (um 680 v. Chr.) erwähnt. Es wurde nach einer dreijährigen Belagerung gemeinsam mit dem benachbarten Naschan von Saba erobert und zerstört. Anschließend wurden in Naschq Sabäer angesiedelt, offensichtlich um die Kontrolle des westlichen Dschauf zu sichern. Karib'il Watars Nachfolger Sumuhu'ali Yanuf I. (Hermann von Wissmann: um 660 v. Chr., Kenneth A. Kitchen: um 470-455 v. Chr.), Karib'il Bayyin I. (Hermann von Wissmann: um 556 v. Chr., Kenneth A. Kitchen: um 415-400 v. Chr.) und Yada'il Bayyin II. (Hermann von Wissmann: um 394 v. Chr., Kenneth A. Kitchen: um 440-245 v. Chr.) unternahmen verschiedene Bauarbeiten in Naschq. Nachdem das im 6. Jahrhundert v. Chr. entstandene Reich Ma'in um 400 v. Chr. die Unabhängigkeit von Saba erlangt hatte, wurde Naschq zu einer unbedeutenden minäischen Stadt. Nach dem Ende Ma'ins und der Wiedereingliederung in das sabäische Reich im 1. Jahrhundert v. Chr. erhielt Naschq wieder seinen alten Status. Wann Naschq verlassen wurde, ist bislang auf Grund des Mangels an archäologischen Forschungen noch nicht geklärt.

Literatur

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