- Nathaniel Lyon
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Nathaniel Lyon (* 14. Juli 1818 in Ashford, Connecticut; † 10. August 1861 in der Schlacht am Wilson's Creek) war ein General der Unionsarmee während des Sezessionskrieges. Er tat viel für den Erhalt von Missouri für die Union 1861, fiel aber im selben Jahr als erster Unionsgeneral im US-Bürgerkrieg.
Lyon war der Sohn eines Farmers, entschied sich aber früh für eine militärische Laufbahn. Er besuchte West Point, wo er 1841 als 11. von 52 Kadetten seinen Abschluss machte. Danach war er im 2. US-Infanterieregiment im Seminolenkrieg und im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg eingesetzt, wo er nach der Schlacht von Mexiko-City wegen Tapferkeit bei der Eroberung einer feindlichen Artilleriestellung zum First Lieutenant und nach den Schlachten von Contreras und Churubusco zum Brevet-Captain ernannt wurde. Nach dem Kriegsende kämpfte er gegen Indianer im amerikanischen Westen, u.a. war er im Mai 1850 am „Bloody Island Massacre“ am Clear Lake in Kalifornien an den Pomo-Indianern beteiligt.
In den 1850er Jahren war Lyon in die Unruhen in Kansas im Vorfeld des Bürgerkrieges verwickelt („Bleeding Kansas“), was seine republikanische Parteigängerschaft festigte. Im März 1861 wurde er Kommandeur des staatlichen Arsenals in St. Louis, das damals bezüglich der Sympathien für Union oder Konföderation zweigeteilt war. Der Gouverneur Claiborne F. Jackson sympathisierte mit den Konföderierten, deren Milizen sich im Camp Jackson sammelten. Schließlich marschierte Lyon mit seinen Truppen vom 2. Infanterieregiment und neu aufgestellten (meist deutschstämmigen) freiwilligen Milizen in das Camp und erzwang dessen Übergabe. Es kam zu Unruhen in St. Louis, während derer Lyon am 10. Mai auf protestierende Menschenansammlungen schießen ließ – 75 Menschen wurden verwundet, 28 getötet.
Lyon verhinderte in den Augen Washingtons den Abfall von St. Louis an die Konföderation und wurde daraufhin zum Brigadegeneral befördert (12. Mai). Er erhielt das Oberkommando über die Unionstruppen in Missouri und am 2. Juli über die „Army of the West“. Gouverneur Jackson floh daraufhin nach Jefferson City, wohin ihn Lyon mit 5500 Mann verfolgte. Am 13. Juni eroberte er die Stadt und am 17. Juni schlug er die Missouri State Guard unter Sterling Price bei Boonville und drängte sie weiter nach Südwesten ab.
Dort verstärkten sich die Milizen allerdings mit den regulären Truppen von Brigadegeneral Benjamin McCulloch, die mit zusammen rund 12.000 Mann Lyon deutlich überlegen waren und sich anschickten, diesen in Springfield (Missouri) anzugreifen. Um dem zuvorzukommen, ergriff Lyon selbst die Initiative, teilte seine Truppen und griff die Konföderierten in ihrem Lager in der Schlacht am Wilson's Creek am Morgen des 10. August an, wobei er 1.200 Mann unter Franz Sigel in einem Nachtmarsch in den Rücken des Feindes schickte. Der Plan ging zunächst auf, Sigel geriet allerdings mit seinen Männern in heftiges Feuer und wurde gestoppt und zurückgedrängt, nachdem sie eine ähnlich uniformierte Einheit des Feindes zunächst für eigene Truppen gehalten hatten. Lyon sah sich nun einer zweifachen Übermacht gegenüber und musste schließlich weichen. Er selbst fiel im Kampf, nachdem er mehrfach verwundet worden war. Seine Truppen (von Sigel befehligt) konnten sich aber nach Springfield zurückziehen und hatten den Staat vorläufig für die Union gerettet.
Lyon war der erste General der Union, der im Bürgerkrieg fiel, und wurde unter großer Anteilnahme (15.000 Menschen sollen am Begräbnis teilgenommen haben) im Familiengrab in Eastford in Connecticut beerdigt. Auf dem Nationalfriedhof von Springfield steht sein Reiterstandbild.
In den USA sind zwei Countys in Minnesota und Nevada nach ihm benannt und zwei Forts in Colorado und Virginia.
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