- Nelahozeves
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Nelahozeves Basisdaten Staat: Tschechien Region: Středočeský kraj Bezirk: Mělník Fläche: 1432 ha Geographische Lage: 50° 16′ N, 14° 18′ O50.26138888888914.298888888889215Koordinaten: 50° 15′ 41″ N, 14° 17′ 56″ O Höhe: 215 m n.m. Einwohner: 1.686 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 277 51 Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 5 Verwaltung Bürgermeister: Jaroslav Otásek (Stand: 2006) Adresse: Školní 3
277 51 NelahozevesGemeindenummer: 535079 Website: www.nelahozeves.cz Nelahozeves (früher auch Nalezoves, Nalžoves, deutsch: Mühlhausen), ist eine Gemeinde in Tschechien. Der Ort befindet sich 2 km nördlich von Kralupy nad Vltavou am linken Ufer der Moldau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1352 wurde Nelahozeves das erste Mal urkundlich erwähnt. Die erste Besiedlung erfolgte jedoch bereits in der frühen Steinzeit. Den Namen bekam die Gemeinde vermutlich vom Gründer Nelahoda, andere Quellen deuten den Namen als das nicht gefundene Dorf.
Das Dorf mit einer Feste gehörte ursprünglich dem böhmischen Fürsten und später dem Prager Kapitel. In der Zeit der Hussiten ging es wieder in die Hände der böhmischen Herrscher über. 1469 übergab König Georg von Podiebrad den Ort an seinen Berater Řehoř z Heimburka, der kurze Zeit später wieder enteignet wurde. Es folgte ein rascher Wechsel zwischen kirchlichen und weltlichen Eigentümern, der oft mit Auseinandersetzungen verbunden war. 1544 bis 1558 erhielt Florian Griespek von Griespach (1504–1589), ein Günstling des Kaisers Ferdinand I. die Ländereien. Er und sein Sohn Blasius bauten im Laufe der Zeit ein Renaissanceschloss auf. Nach dem Tod von Blasius Griespek von Griespach war das Adelsgeschlecht derart verschuldet, dass es Nelahozeves an Polyxena von Lobkowicz verkaufen musste. Die Raudnitzer Linie der Lobkowicz, hielt das Dorf weitere Jahrhunderte.
Im dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf mehrmals von Schweden geplündert. Viele Einwohner waren protestantisch und wurden während der Zwangskatholisierung in Böhmen entweder verjagt oder zum katholischen Glauben gezwungen. 1680 nahmen die Bewohner an den Bauernaufständen teil, die später blutig niedergeschlagen wurden. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte der zielstrebige Wiederaufbau. Im 18. Jahrhundert nahmen die Menschen an Aufständen gegen die Leibeigenschaft teil.
1866, nach dem Preußischen Krieg, wurde das hiesige Schloss in ein großes Lazarett verwandelt. In den folgenden Jahren hielt auch hier die Industrialisierung Einzug. Gegründet wurde eine Fabrik zur Herstellung von Büromaterial. Eine weitere fertigte Weihnachtsschmuck. 1923 siedelte sich die Großfabrik zur Herstellung von Fetten und Seifen an.
Oberhalb des Moldautales bei Podhořany und Uhy befindet sich des Zentrale Erdöllager Tschechiens, des Weiteren endet die Ingolstadt–Kralupy–Litvínov Pipeline hier.
Ortsteile
Zur Gemeinde Nelahozeves gehören die Ortschaften Podhořany (Podhorschan), Hleďsebe 1.díl (Hledseb 1. Anteil), Hleďsebe 2.díl (Hledseb 2. Anteil) und Lešany (Leschan).
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Nelahozeves: Das sich hoch über der Moldau erhebende Schloss wurde ab 1553 von Florian Griespek von Griespach und Blasius Griespek von Griespach erbaut. 1623 gelangte das Anwesen an die Familie Lobkowitz, in deren Besitz es sich bis 1950 und seit 1993 erneut befindet. Schloss Nelahozeves zählt zu den am besten erhaltenen Renaissance-Schlössern in Tschechien. Die reichhaltige Innenausstattung umfasst u.a. eine Gemälde- und Porträtgalerie mit Werken von Bernardo Bellotto, Peter Paul Rubens, Lucas Cranach der Ältere und Paolo Veronese. Zum Interieur zählen zudem wertvolle Möbel, mittelalterliche Reliqienschreine, eine Keramiksammlung, alte Musikinstrumente, silbernes Geschirr sowie Handschriften von Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart.
- Dvořáková stezka (Wanderweg)
- Geburtshaus des Komponisten Antonín Dvořák
- Kirche des Hl. Andreas aus dem 14. Jahrhundert
Veranstaltungen
- Festival "Dvořáks musikalisches Nelahozeves": In Nelahozeves findet seit 1993 ein Musikfestival statt. Zwischen März und Oktober werden bis zu zwanzig Konzerte veranstaltet. Gespielt wird dabei eine breite musikalische Palette von der klassischen Musik bis hin zum Jazz.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Antonín Dvořák (1841-1904), Komponist
Weblink
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
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