Neu-Immerath

Neu-Immerath
Neu-Immerath
Stadt Erkelenz
Koordinaten: 51° 4′ N, 6° 20′ O51.0588888888896.3355555555555Koordinaten: 51° 3′ 32″ N, 6° 20′ 8″ O
Einwohner: 284 (31. Dez. 2010)
Postleitzahl: 41812
Vorwahl: 02431
Ortseingang von Immerath (neu)

Neu-Immerath (offizielle Schreibweise: Immerath (neu)) ist ein neu entstehender Stadtteil der Stadt Erkelenz, Kreis Heinsberg, in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Im Norden grenzt Neu-Immerath an die Stadt Erkelenz, im Westen an Bellinghoven, im Süden an den Wahnenbusch und im Osten an Kückhoven.

Planung Neu-Immerath

Geschichte

Ortsname

1444 wurde die Ortschaft erstmals als Emundrode urkundlich erwähnt. 1530 entwickelte sich der Ortsname zu Emenrait und 1666 zu Emeradt. Ab Ende des 17. Jahrhundert bevorzugte man die Schreibweise Immerath.

Der Name setzt sich aus dem Personennamen Aiwismund (aiwi – im mittelhochdeutschen ewe – bedeutet Gesetz, das althochdeutsche munt Vormund) und dem Grundwort reod zusammen. Bei dem Ort handelte sich also um eine Rodung des Aiwismund oder Edmund. Siedlungen der Rodungsperiode sind im Erkelenzer Land vor allem im 9. bis 11. Jahrhundert gegründet worden.

Mit der Umsiedlung an den heutigen Standort wurde hinter den Ortsnamen die Zufügung "(neu)" angehängt, um den alten Ort mit dem neuen zu unterscheiden.

Siedlungsgeschichte

Südlich von Erkelenz entsteht auf einem 35 ha großen Gelände der Ort Neu-Immerath. Der erste Spatenstich erfolgte am 20. Januar 2006. Ab Juli 2006 standen die ersten baureifen Grundstücke zur Verfügung. Rund 700 Einwohner aus Immerath, Lützerath und Pesch (66% der Gesamtbevölkerung) nehmen an der Umsiedlung teil. Das reine Baugebiet umfasst 18 ha und bietet 270 Grundstücke für 300 Haushalte. Die öffentlichen Grünflächen umfassen 5,7 ha und die Straßen und Versorgungsanlagen 7,7 ha. Der städtische Raumbedarf beträgt für Bürgerhaus, Kindergarten und Turnhalle 0,7 ha. Die Planung des neuen Wohngebiets lehnt sich an die alte Straßenführung an und beinhaltet die Wiedererrichtung der Mühle als Erkennungszeichen. Auf den ursprünglich geplanten Wiederaufbau des doppeltürmigen „Doms“ wird aktuell auf Wunsch des Bistums Aachen verzichtet. Die Umsiedlung soll 2015 abgeschlossen sein.

Bauwerke

Immerather Mühle

Derzeit wird diskutiert ob die Mühle mit an den neuen Ort siedelt

Derzeit steht die Immerather Mühle noch am alten Standort; zwischen Alt-Immerath und Jackerath. Es wird momentan aufgrund der kommenden Umsiedlung diskutiert, ob die Mühle an den neuen Standort umsiedeln soll.

Die Mühle wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut. 1802 wurde unter der französischen Herrschaft der Mühlenbann aufgehoben und im folgenden Jahr die Mühle an Heinrich Lauterborn aus Jackerath verkauft. Die Mühle war noch bis 1930 in Betrieb, zuletzt im Besitz der Familie Schurf. 1944 zerstörte eine Brandbombe die Turmhaube. 1954 kaufte die Gemeinde Immerath die Mühle. Sie wurde restauriert und trägt heute Haube und Flügelwerk.

Kapelle St. Lambertus

Nach dem Bistum Aachen wird auf den Kirchenbau im neuen Ort verzichtet. Man plant weder den Aufbau eines Doppeldoms, noch einer anderen Kirche, stattdessen nur eine Kapelle (Sakralen Raum). In einem benachbarten Glockenturm sollen mindestens zwei der alten Immerather Glocken wieder läuten.

Ob die Kapelle andere Elemente der alten Kirche enthält ist derzeit unklar. Die neue Pfarrgemeinde, da Immerath fortan nicht mehr selbstständig war, wurde 2009 ins Leben gerufen.

Friedhof

Friedhof in Immerath (neu)

Seit dem 23. April 2009 ist der neue Friedhof nutzbar, seine Fläche beträgt ca 10.000 Quadratmeter, für Gräber sind 3.900 Quadratmeter nutzbar. Es ist platz für 726 Wahlgräber, 135 Reihengräber und 80 Urnen. Alte Bestandteile des Friedhofes, wie alte Grabkreuze etc. werden in den folgenden Jahren noch an den neuen Friedhof gebracht.

Der zentrale Mittelpunkt des Friedhofes bildet noch ein neues Friedhofskreuz, der Friedhof wurde komplett ummauert, ähnlich wie in Alt-Immerath.

Kleindenkmäler

Bis 2017 werden die Kleindenkmäler aus Alt-Immerath, Lützerath und Pesch an den Umsiedlungsort gebracht, dazu zählen:

  • 7 Fußfälle aus dem Jahr 1784
  • das Hagelkreuz von 1784
  • Sandsteinkreuz aus Pesch, Inschrift 1867
  • Grabkreuz vom Paulshof aus Lützerath von 1790
  • Wegekreuz vom Wachtmeisterhof aus Lützerath von 1867
Für die Umsiedler aus Pesch wurde am Rand von Immerath (neu) das Baugebiet "Pescher Kamp errichtet

Bildung

Die Grundschüler Neu-Immeraths besuchen die Gemeinschaftsgrundschule im benachbarten Kückhoven. Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien befinden sich in Erkelenz.

Verkehr

Bahn

Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Erkelenz und Baal.

Bus

Die Erkelenzer Stadtbuslinie EK 3 fährt Neu-Immerath an.

Auto

Westlich von Neu-Immerath verläuft die Bundesstraße 57. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Erkelenz Süd, an der B57 bei Granterath, und Erkelenz Ost bei Mennekrath.

Kultur und Freizeit

Wahnenbusch

Das Waldgebiet Wahnenbusch liegt südlich von Immerath (neu). Die Fläche dieses Waldgebietes beträgt 25ha.

Siehe auch Wahnenbusch

Luna-Park

Die Fläche des Luna-Parks beträgt 1,4 Hektar.Dieser Park dient zur ökologischen Ausgleichsfläche für Neu-Immerath. Im Park stehen Spielplatz und Grünflächen für die Erholung zur Verfügung. Der Park soll in zwei Bauabschnitten errichtet werden. Die Planungen des Parks wurden von dem Landschaftsarchitekturbüro Scheller aus Wegberg übernommen. Der erste Bauabschnitt umfasste die vordere Parkanlage, an der Marktstraße mit dem Kinderspielplatz. Dieser Bauabschnitt konnte bereits 2009 fertiggestellt werden. Der zweite Bauabschnitt umfasst ein Grundstück von 3000 Quadratmetern und beinhaltet den Innenhof des neuen Kaisersaals, welcher mit der Parkanlage verschmolzen wird. [1]

Sportanlagen

Sportplatz und Bolzplatz

Sport und Bolzplatz sollten ursprünglich erst 2012 bereitgestellt werden. Der Sportplatz wird ausschließlich von Vereinen benutz, der Bolzplatz ist frei zugänglich. 2011 gab man auf der Bauausschussitzung bekannt, den Sportplatz früher als geplant zu bauen: Nach den Sommerferien 2011 soll begonnen werden. Die Fläche des Sportplatzes am Bellinghovener Weg wird 12 600 Quadratmeter betragen, der benachbarte Bolzplatz 900 Quadratmeter. Zwischen beiden Plätzen wird eine Treppenverbindung entstehen, da ein Höhenunterschied von einem Meter existiert. Man plant den Sportplatz barrierefrei zu gestalten. Der Bolzplatz wird nicht wie der Sportplatz bis 2012 fertiggestellt werden, da er als Baulager für den Bau der Turnhalle (ab Ende dieses Jahres) genutzt wird. [1]

Turnhalle

Mit dem Bau der Turnhalle soll Ende dieses Jahres begonnen werden. Diese liegt in unmittelbarer Nähe zum Bolzplatz als auch zum Sportplatz. Die Planungen für die Turnhalle übernahm das Architektenbüro Storms aus Erkelenz. Die Turnhalle, mit zusätzlichen Umkleiden für den Sportplatz, kostet insgesamt 1,8 Millionen Euro.

Kaisersaal mit Kindergarten

Am 20. September 2010 wurde der Grundstein des Kaisersaals gelegt. Der neue Kaisersaal besitzt, auf Wunsch des Bürgerbeirates eine direkte Verbindung zum Kindergarten. Er grenzt an den Immerather Markt und im Süden an den Luna-Park. Das Gebäude des Kaisersaals besitzt anderthalb Stockwerke und U-förmig gebaut. Der angrenzende Kindergarten besitzt nur das Erdgeschoss. Die Front soll neben Pfosten aus viel Glas bestehen. Insgesamt beträgt der Bau des Kaisersaals 3 Millionen Euro. Die Planungen wurden vom Architektenbüro Viehten aus Erkelenz übernommen.

Vereine

  • Karnevalsgesellschaft Seckschürger von 2001 e. V.
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft Immerath von 1555
  • Sportverein Immerath von 1911 e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die meisten Veranstaltungen finden noch in Alt-Immerath statt.

  • Schützenfest und Spätkirmes
  • Karnevalsveranstaltungen (Sessionseröffnung, Galasitzung, BSE-Ball/Prinzenbiwak, Kostümball, Rosenmontagszug und -Ball)
  • Unser Dorf spielt Fußball
  • Tanz in den Mai

Persönlichkeiten

  • Johann Corsten (1891-1982): Amtsrentmeister a. D., Brudermeister von 1954 bis 1972, Träger des Bundesverdienstkreuzes und Ehrenbürger der Stadt Erkelenz

Quellennachweise

Einzelnachweise

  1. a b Heinsberger Zeitung vom 3. Juni 2011

Weblinks

Siehe auch



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