- Houverath (Erkelenz)
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Houverath ist ein Ortsteil der Stadt Erkelenz im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Westlich von der Ortschaft liegt der Weiler Houverather Heide. Houverath hat 622 Einwohner (Stand 30. Juni 2006).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Houverath liegt am westlichen Rand der Erkelenzer Börde. Im Osten erstreckt sich als schmales Band zwischen Börde und Rurtal das Baaler-Wassenberger Riedelland.
Lage
Im Norden liegt Golkrath, im Nord-Osten Matzerath, im Osten Haus Hohenbusch, im Südosten Hetzerath, im Süden Doveren, im Südwesten Hückelhoven und im Westen Kleingladbach. Die letzten drei Orte gehören zur Stadt Hückelhoven.
Im Süden von Houverath führt die Landstraße Erkelenz-Hückelhoven an dem Dorf vorbei. Parallel hierzu verläuft auch die Autobahn A 46, südlich befindet sich die Anschlussstelle Hückelhoven Ost.
Siedlungsform
Houverath war im 19. Jahrhundert ein Straßendorf. Die Besiedlung erstreckte sich entlang der heutigen Straße „In Houverath“. Einzelne Bauerngehöfte standen entlang der Straße „In der Vore“.
Bemerkenswert ist ein von Wassergraben umgebenes Gehöft welches noch auf der Tranchotkarte verzeichnet ist und der ungefähren Lage des heutigen „Püllenhofes“ entspricht.
Ortsnamen
Im Jahre 1262 wurde der Ort erstmalig als „(de) Hugenrode“ urkundlich erwähnt; 1312/50 als „Hougenroide“ ; 1453 als „Huegenroide“ ; 1554 als „Huffenraidt“ ; 1669 erscheint das Dorf als „Huveradt“.[1]
Geschichte
Wie bereits oben beschrieben, erfolgte die erste urkundliche Erwähnung anno 1262. Da sich Edelherren des Mittelalters jedoch nach ihrem Stammsitz zu nennen pflegten, kann man davon ausgehen, dass Houverath noch älter ist. Ein bedeutender Rest von Urkunden, die dem vormaligen Wassenberger Stift entstammen, im ganzen 109 Stück, wovon 14 dem dreizehnten, 16 dem vierzehnten, 26 dem fünfzehnten, 40 dem sechzehnten und 13 dem siebzehnten und achtzehnten Jahrh.angehören. Seit dem 15. Jahrh. betrifft die Mehrzahl Rentverschreibungen , Verpachtungen, Präsentationen u. ä., im folgenden sind nur die in irgendeiner Hinsicht inhaltlichwichtig erscheinenden verzeichnet. Darunter auszugsweise die nachfolgende aus dem Jahre 1259:
1259, mense Augusto. Waleramus dux Lemburgensis übergibt dem Kleriker Heinrich, Sohn des Sibertus de Hugenrode, der auf 20 Morgen Land bei Ursbec, die Wassenbergisches Lehen sind,verzichtet, 16 andre Morgen Land bei Wassenberg. — Perg. Or. 3 S. (ab). [1] Daraus ergibt sich, dass der genannte Kleriker Heinrich de Hugenrode, Sohn des Sibertus de Hugenrode ist und demnach Houverath weit vor 1259 bereits Stammsitz dieses Geschlechtes war.
Houverath lag im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit im Gericht Kleingladbach, das zum Amt Wassenberg des Herzogtums Jülich gehörte. Während der französischen Besatzung von 1794 bis 1814 wurde Houverath der Mairie Kleingladbach im Kanton Erkelenz zugeordnet. Ab 1815 unter preußischer Herrschaft verblieb das Dorf in der Bürgermeisterei Kleingladbach im Landkreis Erkelenz. Am 1. Oktober 1935 wurde Houverath und Houverather Heide (51° 4′ 24″ N, 6° 14′ 30″ O51.0733333333336.2416666666667) der neu gegründeten Gemeinde Golkrath zugeschlagen. Diese Gemeinde gehörte zum Amt Erkelenz-Land.
Am 1. Januar 1972 wurde Golkrath, zu der Houverath bis dahin gehörte, in die Stadt Erkelenz eingemeindet.[2]
Religion
Die Bevölkerung ist überwiegend katholisch. Bis 1913 gehörte Houverath zur Pfarre Kleingladbach. 1913 wurde Houverath Pfarr-Rektorat, im gleichen Jahr wurde ein Friedhof angelegt. Schon 1887 war die Kirche St. Laurentius eingeweiht worden.
Kultur
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche St. Laurentius
- Marienkapelle von 1922
Vereine
- Freizeitgemeinschaft Rheingold Houverath 1977
- Trommler- und Pfeiferkorps 1960 Houverath e. V.
- St. Laurentius-Schützenbruderschaft Houverath e. V. von 1929
Infrastruktur
- Katholische Grundschule Houverath
Persönlichkeiten
- Arnold Poll, der Prälat und Pfarrer in Houverath baute das Kindermissionswerk Aachen und die Sternsingeraktion auf. Er ist Ehrenbürger der Stadt Erkelenz.
Einzelnachweise
- ↑ Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins von Theodor Joseph Lacomblet - 1846 -
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
Literatur
- Aloys P. Wilms: Die Marienkapelle in Houverath. In: Aus der Geschichte des Erkelenzer Landes, Erkelenz 1989
Weblinks
- [2] (PDF-Datei; 392 kB)
- Private Webpräsenz zu Houverath
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