Kückhoven

Kückhoven
Kückhoven
Stadt Erkelenz
Koordinaten: 51° 4′ N, 6° 21′ O51.0622222222226.3480555555556Koordinaten: 51° 3′ 44″ N, 6° 20′ 53″ O
Fläche: 7,20 km²
Einwohner: 2.218 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 41812
Vorwahl: 02431

Kückhoven ist ein Stadtteil von Erkelenz, Kreis Heinsberg und liegt in der Erkelenzer Börde.
Von den Einwohnern der Nachbarorte erhielten die Kückhovener den OrtsnecknamenDe Japstöck“.

Kückhoven, katholische Kirche

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Kückhoven grenzt im Norden an Wockerath, im Nordosten an Berverath, im Osten an Holzweiler, im Süden an Katzem und im Westen an Neu-Immerath und Bellinghoven.

Die Ortschaft liegt circa 3 km südöstlich von Erkelenz. Um den Ort führt im Osten eine Umgehungsstraße, die an Holzweiler und Immerath vorbei bis zur Gemeinde Titz verläuft. Durch den Ort führt die Straße nach Katzem.

Braunkohletagebau Garzweiler

Seit 2006/07 entsteht südwestlich von Kückhoven der Umsiedlungsort Neu-Immerath. Das Dorf Immerath wird durch den Braunkohletagebau Garzweiler von seinem alten Standort verdrängt. Schon 2005 siedelten einige Familien aus Pesch nach Kückhoven um.

Ursprünglich sollte auch Kückhoven abgebaggert werden, bedingt durch den Widerstand der Bevölkerung wurde das geplante Abbaufeld des Tagebaues aber verkleinert. Kückhoven liegt nun in Zukunft zunächst direkt am Tagebau und später an einem See, soll doch nach Ende des Braunkohleabbaues das Restloch mit Wasser aufgefüllt werden.

Geschichte

Rekonstruktion der jungsteinzeitlichen Siedlung im Lahey-Park

Um 5100 v. Chr. siedelten hier Bandkeramiker an einer Stelle, wo sich heute die Kiesgrube neben dem Lahey-Park befindet. Im Jahre 1990 wurde ein Holzbrunnen dieser jungsteinzeitlichen Siedlung entdeckt. Damit stellt er eines der ältesten erhaltenen Holzbauwerke der Welt dar. Teile des Brunnens sind im LVR-LandesMuseum Bonn ausgestellt.

Die Endung des Ortsnamens auf -inghoven zeigt an, dass Kückhoven zur Zeit der Spätmerowinger oder Frühkarolinger gegründet worden ist.

Kückhoven wurde erstmals 1309 in einer Urkunde als Kudichoven erwähnt.

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit lag Kückhoven in der „Herrlichkeit Erkelenz“.

Ab 1794 bildete die Landgemeinde Kückhoven zusammen mit der Stadtgemeinde Erkelenz eine Samtgemeinde. 1851 wurde Kückhoven aus dieser Samtgemeinde entlassen und bildete nun eine eigenständige Gemeinde, deren Flächenumfang betrug 718 ha 73 Ar. Am 1. Januar 1972 wurde im Zuge der Kommunalreform die Gemeinde Kückhoven aufgelöst und der Stadt Erkelenz zugeschlagen.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1885 1925 1933 1939 2007 2008 2009 2010
Ew 1286 1329 1320 1402 2269 2238 2245 2218

[2]

Wappen

ehemaliges Gemeindewappen

Seit 1935 führte die Gemeinde Kückhoven ein Wappen, welches aber durch die Eingemeindung nach Erkelenz nicht mehr benötigt wird.

Religion

Das Dorf ist mehrheitlich katholisch. 1340 war der Ort zur Pfarre erhoben worden, bis dahin hatte Kückhoven zur Pfarrei Erkelenz gehört. Die Kirche ist dem Hl. Servatius geweiht. Das Kirchengebäude ist eine barocke kreuzförmige Saalkirche und besitzt einen barocken Altar. Das Chorgestühl stammt vermutlich aus dem Kloster Hohenbusch. Der Westturm ist spätgotisch und stammt aus dem Jahre 1460.

Am 1. Januar 2010 wurde die Kirchengemeinde mit zehn anderen Kirchengemeinden zur Pfarrgemeinde St. Maria und Elisabeth Erkelenz zusammengeschlossen.

Infrastruktur

  • Das Alten- und Pflegeheim für Demenzkranke „Pro8“ wird privatwirtschaftlich betrieben. Es ist architektonisch in Form einer Acht gebaut um dem Bewegungsdrang dementer Bewohner durch Rundwege Rechnung zu tragen. Die 2003 gegründete Einrichtung wurde auf Grund des speziellen Konzepts 2007 mit dem Innovationspreis der Region Aachen ausgezeichnet.
  • Katholischer Kindergarten Kückhoven
  • Städtischer Kindergarten Kückhoven
  • Gemeinschaftsgrundschule Kückhoven
  • Freiwillige Feuerwehr Erkelenz, Löschgruppe Kückhoven

Sport

  • Sportplatz
  • Turnhalle
  • Modellflugplatz Kückhoven
  • Ultraleichtfluggelände Kückhoven
  • Off-Road-Club-Kückhoven

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Denkmal

  • Bronze-Plastik „De Japstöck“
  • Der Holzbrunnen aus der Jungsteinzeit ist im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellt.

Park

Regelmäßige Veranstaltungen

Vereine

Sport

  • Hundesportverein Kückhoven e.V.
  • Schießsportverein Kückhoven e.V.
  • Tischtennisclub 1970 Kückhoven e.V.
  • TuS „Germania“ e.V. 1912 Kückhoven
  • STC Kückhoven 90
  • ORC-Kückhoven (Off-Road-Club)
  • KG de Japstöck Kückhoven

Schützen

  • Husarenzug „Alles Klar“ 1967 Kückhoven
  • Landsknechte 1984
  • Rote Husaren Kückhoven 1974
  • Schwarze Husaren Kückhoven 1973
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1664 Kückhoven e.V.
  • Marinezug Blaue Jungs Kückhoven 1982

Flora und Fauna

  • Brieftaubenverein 02576 „Heimkehr“ Kückhoven
  • Gartenbau- und Verschönerungsverein Kückhoven e.V.
  • Kaninchen-Züchter-Verein R8 Kückhoven e.V. VR698

Sonstige

  • Böllerclub 1864 Kückhoven-West
  • Dorfgemeinschaft Kückhoven e.V.
  • Kückhovener Karnevalsgesellschaft „De Japstöck“ 1949 e. V. Mitglied im Bund Deutscher Karneval
  • Trommler- und Pfeifercorps Kückhoven e.V.
  • Verein der Freunde, Förderer und Gönner der Kath. Grundschule Erkelenz-Kückhoven e.V.
  • VdK Ortsverband Kückhoven
  • Bitbrüder Kückhoven
  • Feuerwehr Kückhoven
  • Inferno Kückhoven

Persönlichkeiten

  • Josef Hilgers (* 9. September 1858 in Kückhoven; † 25. Januar 1918 im Bonifatiushaus bei Emmerich) Jesuit und Schriftsteller
  • Leonhard Küppers (* 26. April 1903 in Kückhoven, † 2. Juni 1985) Priester, Kunsthistoriker und Schriftsteller

Literatur

  • P. Albert, Historisches Heimatfest! Wiederaufrichtung des Wappens der Herrschaft Kückhoven und Fahnenweihe des Turnvereins „Germania“, 1927
  • Jürgen Weiner, Ein archäologischer Jahrhundertfund im Kreis Heinsberg, In: Heimatkalender des Kreises Heinsberg, Jg. 1996, S. 29 ff
  • Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland Heft 11, Brunnen der Jungsteinzeit Internationales Symposium in Erkelenz 27.-29.10.1997, Rheinland-Verlag 1998 ISBN 3-7927-1746-8
  • Jutta Lehmann, Nicole Kegler-Graiewski, Carsten Mischka und Doris Mischka, Der bandkeramische Siedlungsplatz von Erkelenz-Kückhoven, Kreis Heinsberg. I. Archäologie, Rheinische Ausgrabungen Bd. 54, Verlag Philipp von Zabern 2004, ISBN 3-8053-3373-0

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. http://www.verwaltungsgeschichte.de/erkelenz.html

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