- Neubauer (Agrarreform)
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Als Neubauern werden Bauern bezeichnet, die aufgrund hoheitlicher Maßnahmen neues Land (Neuland) zugeteilt bekommen.
Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR
Personen, welche nach der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone (ab 1945) kleine Agrargrundstücke erhielten, wurden ebenfalls als Neubauern bezeichnet. Zu diesem Zweck führte die Sowjetische Militäradministration in Deutschland Enteignungen der damaligen Großgrundbesitzer mit mehr als 100 Hektaren Fläche und derjenigen Besitzer, die als Kriegsverbrecher und aktive NSDAP-Mitglieder eingestuft waren, durch. Die dabei entstandenen Neubauernstellen hatten eine Fläche von 5 bis 10 Hektar und konnten die Ernährung einer Familie abdecken.
Ab 1952 bestand die Landwirtschaftspolitik der DDR darin, die Landwirtschaft im Wesentlichen in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) zu organisieren. Bis 1960 wurden alle Neubauern freiwillig oder im Zuge der flächendeckend betriebenen Zwangskollektivierung dazu gebracht, sich den LPGs anzuschließen. Zahlreiche Neubauern ließ die SED aber auch dann verhaften, wenn diese es wagten, wieder aus der LPG auszutreten.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Müsselmow bei Schwerin. unter: www.gutshaeuser.de
Kategorien:- Landwirtschaft (DDR)
- Agrarrechtsgeschichte
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