- Art Institute of Chicago
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Das Art Institute of Chicago ist ein 1866 gegründetes Kunstmuseum und eine seit 1868 tätige Kunsthochschule in Chicago, Illinois, (USA).
Das Art Institut of Chicago entstand auf Initiative wohlhabender Bürger, die eigene Sammlungen stifteten oder Fonds zum Ankauf von Kunstwerken einrichteten. Beispiele hierfür sind die Sammlungen von Arthur Jerome Eddy, Bertha Honoré Palmer und Martin Antoine Ryerson. Das erste Gebäude an der South Michigan Avenue wurde von den Architekten Shepley, Rutan und Coolide entworfen und diente bei der Weltausstellung 1893, der World Columbian Exposition, als Kongress-Zentrum. Es ist am Grant Park, im Historic Michigan Boulevard District gelegen. Die legendäre Armory Show hatte hier nach New York vom 24. März bis 16. April 1913 ihre zweite Ausstellung.
Inhaltsverzeichnis
Kunstsammlung
Das Chicago Art Institute ist ein universelles Kunstmuseum mit einem Bestand von 300.000 Kunst- und Kulturwerken aus fünf Jahrtausenden, die in dem großen Gebäudekomplex untergebracht sind, aber nur zu einem kleinen Teil in der Schausammlung gezeigt werden. Die Sammlung wird thematisch und räumlich geordnet auf zwei Stockwerken, in sogenannten buildings präsentiert, die meist nach den Sponsoren benannt sind. Das Art Institute ist mit der School of the Art Institute of Chicago (SAIC) verbunden, die derzeit 2000 Studenten ausbildet. Das Museum stellt mit 1,4 Millionen Besucher jährlich eine der touristischen Hauptanziehungspunkte der Stadt dar.
Berühmt ist das Museum für seine Sammlung der Impressionisten, Post-Impressionisten und der Amerikanischen Kunst. Im Museum findet man bekannte Werke wie zum Beispiel Vincent van Goghs Selbstbildnis, Claude Monets Heuschober, Georges Seurats Ein Sommersonntag auf der Insel Grande Jatte, Amedeo Modiglianis Porträt des Jacques Lipchitz mit seiner Frau, Grant Woods American Gothic und Edward Hoppers Nighthawks. Es beherbergt auch das Lebenswerk des Fotografen Irving Penn.
Darüber hinaus zeigt das Haus auch Kunst des 20. Jahrhunderts, darunter Werke deutscher Künstler, wie die Arbeit Filzanzug von Joseph Beuys aus dem Jahr 1970.[1] Gerhard Richter ist mit der bemerkenswerten, abstrakten Werkgruppe „Eis” (Ice)[2] und mit dem Gemälde Frau, die Treppe herabgehend (Woman Descending the Staircase) von 1965 vertreten [3]. Ein weiteres Museum für moderne Kunst in Chicago ist das Museum of Contemporary Art.
Allerton Building
Im Allerton Building werden Chinesische Bronze und Keramik, afrikanische Kunst, sowie Waffen, Rüstungen und Elfenbeinschnitzereien gezeigt. Ein Anziehungspunkt in diesem Gebäude bildet jedoch die Sammlung Europäischer Malerei vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Claude Monet, Paul Gauguin, Paul Cézanne, aber auch Rembrandt van Rijns „Alter Mann mit der Goldkette” sind hier zu finden. Das Obergeschoss beherbergt außerdem die Architektur-Sammlung mit einem Schwergewicht auf der Baugschichte von Chicago. Frank Lloyd Wright und Mies van der Rohe sind hier die bekannten Namen. Im Untergeschoss ist die Fotografiesammlung zu sehen, die 1949 aus der Sammlung des Fotografen Alfred Stieglitz hervorgegangen ist.
Rice Building
Das Rice Building beherbergt die Sammlung ägyptischer, griechischer und römischer Kunst. Hervorzuheben ist der reich dekorierte Sarkophag eines ägyptischen Tempelwächters und die Büste des Kaisers Hadrian auf weißem Marmor. Die Abteilung mit amerikanischer Kunst umfasst Malerei, Skulpturen, aber auch Schmuck und Mobiliar aus zwei Jahrhunderten, die Abteilung der europäischen dekorativen Kunst enthält Kulturgegestände vom Mittelalter bis heute. Mit über 1000 Gemälden und Skulpturen der Kunst des 20. Jahrhunderts ist das Obergeschoss des Rice Building der Magnet für die Besucher, die hier die großen Werke von der amerikanischen und europäischen Kunst finden. Namen wie Pablo Picasso, Constantin Brâncuși, Amedeo Modigliani, Georgia O’Keeffe, Jackson Pollock, Eva Hesse, Andy Warhol und Gerhard Richter geben den Umfang der Sammlung nur andeutungsweise wider.
Rubloff Building
Das Rubloff Building zeigt europäische und außereuropäische Textilkunst: Seide, Stoffdrucke, Gewebe und Samt, sowie historische Trachten und Kostüme aus allen Weltteilen. An dem zum Columbus Drive hin gelegenen Gebäude befindet sich auch der alte Handelssaal der Chicago Stock Exchange, der Börse Chicagos, der 1892 von Louis Sullivan und Dankmar Adler entworfen wurde. Die Räume der School of the Art Institute of Chicago (SAIC) mit ihren Vorlesungsräumen und Werkstätten sind hier ebenfalls zu finden.
School of the Art Institute of Chicago (SAIC)
School of the Art Institute of Chicago
— SAIC —Gründung 1866 Trägerschaft Privat Ort Chicago President Walter E. Massey Studenten 3098 (2009) Mitarbeiter 141 Vollzeit + 427 Teilzeit Website www.saic.edu Geschichte
Im Jahre 1866 gründeten 35 Künstler die Chicago Academy of Design in einem Studio. Absicht war es eine unabhängige Schule mit angeschlossener Kunst-Galerie zu betreiben. 1878 hatte die Schule hohe Schulden und musste deshalb Insolvenz anmelden. Die Einrichtung wurde von der eigens gegründeten Chicago Academy of Fine Arts übernommen. Im Jahre 1882 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen Art Institute of Chicago.[4]
Die Schule befindet sich in privater Trägerschaft und hat etwa 3000 Studenten. Derzeitiger Präsident ist der amerikanische Architekt und Städteplaner Wellington Reiter (Stand 2010).
Studienangebot
An der SAIC ist ein Studium in allen Kunstfächern möglich. Sie bildet in freier Kunst und Technik ebenso aus, wie in Kunsttheorie, Kunstgeschichte, Kunstkritik, Kunstpädagogik und Kunsttherapie. Die Schule bietet Klassen in angewandter Kunst, wie für Modedesign, Architektur, Denkmalpflege, Innenarchitektur und Keramik an. In den Abteilungen für freie Kunst werden Malerei und Zeichnung, Performance, Fotografie, Druckgrafik, Skulptur, Film, Ton und Video, visuelle Kommunikation und kreatives Schreiben angeboten. Daneben gibt es ein umfassendes Programm geisteswissenschaftlicher und naturwissenschaftlicher Fächer. Der Abschluss mit einem akademischen Grad ist nach vorherigem Undergraduate- und Bachelor-Abschluss möglich.
Bekannte Persönlichkeiten
Dozenten
- George Wesley Bellows, Maler, Zeichner und Lithograph
- Stan Brakhage, Regisseur
Studenten
- Ivan Albright (1897–1983), Maler
- George Grey Barnard (1893–1938), Bildhauer
- Thomas Hart Benton (1889–1975), Maler
- John Chamberlain (*1927), Bildhauer
- Walt Disney (1901–1966), Zeichner und Gründer der Walt Disney Company
- Leon Golub (1922–2004), Maler
- Edward Gorey (1925–2000), Autor, Illustrator
- Hugh Hefner (*1926), Gründer des Magazins Playboy
- Herblock (1909–2001), politischer Karikaturist, dreifacher Pulitzerpreisträger
- Robert Indiana (*1928), Maler der Pop Art
- Jeff Koons (*1955), Künstler
- Vincente Minnelli (1903–1986), Filmregisseur
- Joan Mitchell (1925–1992), Malerin
- Elizabeth Murray (1940-2007), Malerin
- Audrey Niffenegger (*1963), Autorin, Malerin, Illustratorin
- Georgia O’Keeffe (1905–1906), Malerin
- Claes Oldenburg (*1929), Bildhauer der Pop Art
- Theodore Roszak, (1907-1981), Maler
- David Sedaris (*1956), humoristischer Autor, Essayist
- Rirkrit Tiravanija (*1961), Performance-Künstler, Multimedia
- Sarah Vowell (*1969), Autorin, Radio-Redakteurin
- Apichatpong Weerasethakul (*1970), thailändischer Filmregisseur
- Grant Wood (1891–1942), Maler
Weblinks
Commons: Art Institute of Chicago – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: School of the Art Institute of Chicago – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite des Art Institute of Chicago (englisch)
- Webseite der Hochschule (englisch)
- Sammlungen
- Ausstellungen
Einzelnachweise
- ↑ Joseph Beuys: Filzanzug, 1970, abgerufen am 7. Mai 2009
- ↑ Gerhard Richter: Werkgruppe Eis 1-4, abgerufen am 4. November 2008
- ↑ Gerhard Richter: Frau, die Treppe herabgehend, abgerufen am 4. November 2008
- ↑ School of the Art Institute of Chicago: History and Quick Facts (englisch). Eingesehen am 21. März 2010
41.879444444444-87.623888888889Koordinaten: 41° 52′ 46″ N, 87° 37′ 26″ WKategorien:- Kunsthochschule in den Vereinigten Staaten
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