Nico Patschinski

Nico Patschinski
Nico Patschinski

Patschinski im Jahr 2002

Spielerinformationen
Geburtstag 8. November 1976
Geburtsort BerlinDDR
Größe 183 cm
Position Sturm
Vereine in der Jugend
1984–1988
1988–1994
BFC Dynamo
1. FC Union Berlin
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1994–1997
1998
1998–1999
1999–2000
2000–2003
2003–2005
2005–2006
2006–2009
2009–2010
2010–2011
2011–
1. FC Union Berlin
SV Babelsberg 03
Dynamo Dresden
SpVgg Greuther Fürth
FC St. Pauli
Eintracht Trier
LR Ahlen
1. FC Union Berlin
BFC Dynamo
Eintracht Trier
Borussia Neunkirchen
57 (16)
14 0(3)
32 (12)
10 0(0)
75 (21)
65 (23)
31 0(8)
82 (27)
29 (14)
15 0(2)
27 (13)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 5. Oktober 2011

Nico Patschinski, Spitzname „Patsche“, (* 8. November 1976 in Berlin) ist ein deutscher Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

1980–1994: Jugend und Aufstieg bei Union

Patschinski interessierte sich zunächst für Eishockey und schloss sich daher im Alter von vier Jahren der Eishockeyabteilung des SC Dynamo Berlin an. Inspiriert wurde er dabei von seinem Vater Rainer Patschinski, der ein erfolgreicher Eishockey-Spieler beim TSC Berlin und später bei Dynamo gewesen war. Erst zwei Jahre später begann „Patsche“ in der Jugendmannschaft des BFC Dynamo Fußball zu spielen.[1] 1988 wechselte er in die Jugend des 1. FC Union Berlin und feierte dort auch 1994 sein Debüt in der Männermannschaft.

1994–2000: „Wandervogel“

In der nächsten Saison avancierte er zum Stammspieler bei den „Eisernen“ und konnte erste Erfolge feiern. Gegen Ende des Jahres 1997 wurde die Finanzlage bei dem Köpenicker Verein jedoch immer drastischer, sodass Patschinski das Angebot des finanziell besser dastehenden SV Babelsberg 03 annahm.

Doch bei dem Potsdamer Verein wurde er nicht glücklich (laut eigener Aussage hatten die Babelsberger Fans eine schlechte Meinung von Berliner Spielern) und wechselte bereits im Sommer 1998 zu Dynamo Dresden.[1] Der Zwist mit dem Babelsberger Anhang verleitete Patschinski in der Folgesaison im Spiel seiner Dresdner gegen Babelsberg dazu, dem Publikum nach einem Tor den Stinkefinger zu zeigen.[2]

In der sächsischen Landeshauptstadt spielte „Patsche“ nur ein Jahr und erzielte 11 Tore in 31 Ligaspielen.[3] Danach nahm er das Angebot der SpVgg Greuther Fürth an und damit die Chance wahr, endlich im Profifußball spielen zu können. Mit Fürth sammelte er erste Erfahrungen in der Zweiten Bundesliga, blieb jedoch sowohl ohne Torerfolg als auch ohne große Einsatzzeit und beschloss daher nach erneut nur einem einjährigen Gastspiel zu wechseln. Hinzu kam, dass sich der in Berlin geborene Patschinski im ländlichen Fürth nicht wohl fühlte.[1]

2000–2003: Erfolg beim Kiez-Klub

Im Jahr 2000 schließlich kam Nico Patschinski zum FC St. Pauli, wo er in den folgenden drei Jahren seine größten Erfolge feiern konnte. Mit den Hamburgern schaffte er den Sprung in die Erste Bundesliga und am 6. Februar 2002 schoss er im Spiel gegen den FC Bayern München das 2:0, wodurch er maßgeblichen Anteil am überraschenden 2:1-Sieg der Kiez-Kicker über das Münchner Starensemble hatte. Dadurch wurde St. Pauli zum „Weltpokalsiegerbesieger“.

Doch der Höhenflug hielt nicht lange an: Am Ende der Saison 2001/02 stieg St. Pauli aus der ersten Liga ab und in der Folgesaison konnten die Hamburger auch in der zweiten Liga nicht die Klasse halten. Patschinski fiel beim neuen Trainer Franz Gerber in Ungnade und wurde aussortiert.[2][4]

2003−2006: Zwischen Abstiegen und Nationalmannschaft

Er wechselte daraufhin zu Eintracht Trier. Doch auch mit den Trierern musste er nach zwei Jahren aus der zweiten Bundesliga absteigen und zog daher zum LR Ahlen weiter. Aber erneut schaffte Patschinski mit seinem Verein nicht den Klassenerhalt in der zweiten Liga – damit hatte Patschinski das „Kunststück“ vollbracht, in fünf Saisons mit drei Vereinen viermal abgestiegen zu sein. Patschinski bezeichnete später seinen Wechsel nach Ahlen als Fehler, den er „nie wieder machen“ würde.[2]

Während seiner Zeit in Ahlen kam es im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zu einer kuriosen Geschichte, als das Magazin RUND entdeckte, dass er polnische Großeltern hat und ihn dadurch zum Kandidaten für die Nationalmannschaft Polens ernannte. Das Magazin trat sogar mit den Verantwortlichen des polnischen Fußballverbandes in Verbindung und seine Papiere wurden überprüft. Am Ende wurde aber nichts aus dem erhofften Länderspieleinsatz.[5][6]

2006–2009: Rückkehr an die Alte Försterei

Zum Beginn der Saison 2006/07 kehrte Patschinski in seine Heimat Berlin zurück und heuerte bei seinem alten Verein Union Berlin an. Mit den Unionern erlebte er eine durchwachsene Saison, in der das Team zwischen Aufstiegs- und Abstiegskampf schwankte. Letztendlich sicherten sich die Berliner die Klasse in der Regionalliga Nord und Patschinski erzielte dabei ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein St. Pauli einen besonders sehenswerten Treffer, der zum „Tor der Woche“ gewählt und damit ein Kandidat für das „Tor des Monats“ der ARD wurde. „Patsche“ selbst gab jedoch zu, dass der Ball ursprünglich als Flanke gedacht war.[7] In der Folgesaison gelang ihm mit den „Eisernen“ die Qualifikation für die neue dritte Profiliga.

Am 4. März 2009 kündigte der 1. FC Union Berlin das Arbeitsverhältnis mit Patschinski fristlos. Als Grund für die Kündigung gab der Verein das zerrüttete Vertrauensverhältnis zwischen dem Spieler und dem Verein an. Patschinski klagte dagegen und bekam vom Berliner Landesarbeitsgericht am 3. Juni Recht. Dadurch blieb der Spieler vorerst auf der Gehaltsliste des 1. FC Union, der sich auch ohne ihn für die Zweite Bundesliga qualifizieren konnte. Zunächst trainierte Patschinski noch in der Reservemannschaft des Vereins mit, bis am 14. Juli der Vertrag beidseitig aufgelöst wurde.[8]

Aktuelle Entwicklung

Im Juli 2009 wurde Patschinskis Rückkehr zum Oberligisten BFC Dynamo bekannt. Er selbst gab als Gründe für den Wechsel vor allem den Standort Berlin sowie die Verbundenheit mit dem Ex-Unioner Guido Spork, der ebenfalls für den BFC auflief, an.[9]. Nach einem Jahr beendete er sein Engagement beim BFC und schloss sich zur Saison 2010/11 wieder Eintracht Trier an, wo er bis zu seiner Vertragsauflösung im Januar 2011 spielte. Am 1. Februar 2011 unterzeichnete er einen Vertrag zunächst bis Saisonende beim Oberligisten Borussia Neunkirchen. Dort traf er auf seinen ehemaligen Trainer Paul Linz und erzielte in seinem Debüt gegen den SV Auersmacher zwei Tore beim 3:2-Sieg am 12. Februar 2011.

Am 5. Oktober 2011 gab sein Verein Borussia Neunkirchen die Trennung mit Nico Patschinski bekannt. Laut Aussagen des Vereins war der Spieler in den vergangenen Wochen nicht mehr auf seiner Arbeitsstelle erschienen, welche ihm vom Vereinspräsidenten bereitgestellt wurde. Nach einem gemeinsamen Gespräch mit der Klubführung gab Patschinski in einer E-Mail bekannt, nicht mehr für den Verein auflaufen zu wollen.

Erfolge

  • 28 Erstliga-Einsätze (alle für den FC St. Pauli)
  • 153 Zweitliga-Einsätze (10 für die SpVgg Greuther Fürth, 47 für den FC St. Pauli, 65 für Eintracht Trier, 31 für den LR Ahlen)
  • Aufstieg mit dem FC St. Pauli in die erste Bundesliga

Einzelnachweise

  1. a b c „Bruder, zur Sonne, Große Freiheit...“ Interview mit Patschinski im Stadionmagazin „Übersteiger“ vom 13. Mai 2001.
  2. a b c „Fehler sind dazu da, um gemacht zu werden und Ahlen war einer“ Interview mit Patschinski auf www.die-fans.de vom 14. Januar 2008.
  3. „Potrait – Nico Patschinski“ Artikel auf www.dynamo-dresden.de.
  4. „Publikumsliebling Patschinski und die Qual der Wahl“ Artikel im „Hamburger Abendblatt“ vom 12. Juni 2003.
  5. „Patsche für Polen“ Artikel in RUND.
  6. „Der Spaßsucher“ Artikel in der Berliner Zeitung vom 12. August 2006.
  7. „25. Spieltag, Mann des Tages“ Artikel auf www.kicker.de vom 12. März 2007.
  8. Michael Färber: Union löst Vertrag mit Nico Patschinski endgültig auf. In: Berliner Morgenpost. 14. Juli 2009, abgerufen am 14. Juli 2009.
  9. Matze Koch: Ich bin mit mir und der Welt im Reinen. In: Fußball-Woche. 3. August 2009, abgerufen am 3. August 2009.

Weblinks


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