- Arthouse
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Der Essayfilm ist eine filmische Gattung neben Dokumentarfilm und Spielfilm. Der Begriff wurde zunächst vom literarischen Essay übernommen, mittlerweile existiert jedoch eine eigene, auf den Film bezogenen Theorie des Essayistischen. Der Essayfilm ist sehr schwer zu definieren, da er als ausgeprägt offene Form sich jeder simplen Definition entzieht. Die Definition des Essayfilms muss daher über eine Annäherung an seine Merkmale geschehen und bleibt inkomplett. Zu den am häufigsten erwähnten Merkmalen gehören:
- Multiperspektivische Abhandlung eines Autors über ein Thema
- Subjektivität: Essayfilme sind persönliche Filme eines Filmautors, was oftmals durch eine Voice-Over Stimme in der 1. Person Singular zutage tritt.
- Verwendung von fiktionalem und dokumentarischem Material
- Große Bedeutung der Tonebene (Voice Over oder Interviews)
- Große Bedeutung des Wortes (geschrieben oder gesprochen) im Film
- Intertextuelle Bezüge (zu anderen Filmen und anderen Künsten wie Gesang, Tanz usw.)
- Selbstreferenzialität: der Film macht selbst auf seine Konstruktion aufmerksam.
- Oftmals handelt es sich um Kompilationsfilme (Verwendung von Archivmaterial).
Inhaltsverzeichnis
Filmbeispiele
- Les statues meurent aussi, Chris Marker, 1953
- La Jetée, Chris Marker, 1962
- Abschied von gestern, Alexander Kluge, 1967
- F for Fake, Orson Welles,1974
- Sans soleil, Chris Marker, 1983
- Bilder der Welt und Inschrift des Krieges, Harun Farocki, 1989
- Lumumba: La mort du prophète, Raoul Peck, 1992
- JLG / JLG - - autoportrait de décembre, Jean-Luc Godard, 1995
- D'Annunzios Höhle. Lifestyle als Autobiographie – Gabriele d'Annunzio (1863-1938), Photographie und jenseits – Teil 8, Heinz Emigholz, Deutschland 2002-2005, 52 Minuten
- Synthetic Pleasures (iara lee), 1993
- Une histoire de vent (Joris Ivens), 1988
Literatur
- Blümlinger, Christa und Wulff, Konstantin: Schreiben, Bilder, Sprechen: Texte zum essayistischen Film, Wien: Sonderzahl, 1992
- Möbius, Hanno: Das Abenteuer Essayfilm. In: Augenblicke 10 (1996).
Siehe auch
- Chantal Akerman
- Yaël André
- Edmond Bernhard
- Benjamin Christensen
- Pierre Creton
- Dominique Dubosc
- Harun Farocki
- Georges Franju
- Esteban Kang
- Thierry Knauf
- Boris Lehman
- Gaël Lépingle
- Manoel de Oliveira
- David Perlov
- Jean-Daniel Pollet
- Radovan Tadic
- Lydie Wisshaupt-Claudel
Weblinks
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