- Nikolaus Brömse
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Nikolaus Brömse (auch: Broemse, * um 1472 in Lübeck; † 1. November 1543 ebenda) war ein Bürgermeister der Hansestadt Lübeck und ein Feind Jürgen Wullenwevers.
Brömse entstammte einer Lübecker Ratsfamilie und war Sohn des Bürgermeisters Heinrich Brömse, der den Brömsenaltar für die Jakobikirche stiftete, auf dem beide abgebildet sind. Nikolaus Brömse wurde 1508 Mitglied der einflussreichen Zirkelgesellschaft und 1514 Ratsherr der Stadt, dann 1520 einer der vier Bürgermeister. Im selben Jahr beherbergte er Gustav Wasa, der kurz zuvor aus dänischer Gefangenschaft entkommen war. Brömse sorgte für die Unterstützung des Schweden durch den Lübecker Rat, die damit auch die zunehmende nordische Vormachtstellung der Dänen einzudämmen suchten.[1] 1521 war Nikolaus Brömse am Hof Kaiser Karl V., um dort die Beschwerde über Störungen des hansischen Handels durch König Christian II. von Dänemark zu führen.
Nach Ausbruch der bürgerlichen Unruhen der Wullenwever-Zeit verließ er als Anhänger und führender Vertreter des katholischen, konservativen, kaisertreuen Flügels der Lübecker Politik aus Protest gegen den Eintritt in den Schmalkaldischen Bund am 8. April 1531 gemeinsam mit dem Bürgermeister Hermann Plönnies die Stadt. Zuerst begaben sie sich zu Albrecht VII. von Mecklenburg und von dort erneut an den Hof Kaiser Karls. Dieser schlug ihn im August 1531 zum Ritter und ernannte ihn gemeinsam mit seinem Bruder, dem Juristen Heinrich Brömse, zum Kaiserlichen Rat.
Nach der Niederlage Lübecks in der Grafenfehde und Wullenwevers erzwungenen Rücktritt kehrte Brömse am 28. August 1535 in seine Heimatstadt zurück. Er nahm an den Friedensverhandlungen mit König Christian III. von Dänemark im Januar 1536 in Hamburg (Frieden von Hamburg) teil, traf sich in Sachen Wullenwever am 22. Januar 1536 mit Herzog Heinrich II. von Braunschweig in Buxtehude und nahm auch an der peinlichen Befragung Wullenwevers im März 1536 in Rotenburg teil.
Als Bürgermeister ließ er 1537 erstmals eine Taler-Münze prägen, die später als Brömsentaler bezeichnet wurde.
Ein Gemälde-Porträt von ihm hängt im Lübecker Rathaus und im Restaurant Schabbelhaus in Lübeck, Mengstraße.
Literatur
- Olof Ahlers: Brömse, Nicolaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 629 f.
- Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925
- Anders Fryxell: Erzählungen aus der Schwedischen Geschichte. Band 2. Stockholm und Leipzig 1843
- Wilhelm Mantels: Brömse, Nicolaus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 352 f.
Einzelnachweise
- ↑ Fryxell (Lit.), S. 10
Weblinks
Commons: Nikolaus Brömse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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