Nikolaus Puchník von Černice

Nikolaus Puchník von Černice (tschechisch: Mikuláš Puchník z Černic; † 1402 in Poděhusy in Böhmen) war Rektor der Universität Prag und ernannter Erzbischof von Prag.

Leben

Nikolaus entstammte einer Adelsfamilie aus dem Gebiet von Horaždovice, war Domherr in Olmütz und Kanoniker von Mělník sowie bis 1385 Pfarrer von Hartvíkovice. Er besaß den akademischen Grad eines Lic. iur. und lehrte von 1373 bis 1393 an der Prager Universität, deren Rektor er von 1389 bis 1390 war. In dieser Zeit verfasste er das Nachschlagewerk „Processus judiciarius secundum stilum Pragensem“.

Zugleich bekleidete er von 1383 bis 1393 das Amt des Generalvikars sowie 1383–1394 des Offizials des Prager Erzbistums und war seit 1385 Domherr in Prag. Von 1391 bis 1396 war er Pfarrer von St. Nikolaus in der Prager Altstadt und tauschte später diese Pfarrei gegen die Kanonikate bei St. Georg auf der Prager Burg und am Kollegiatstift St. Peter und Paul in Vyšehrad.

In seiner Eigenschaft als Prager Generalvikar wurde er im März 1393 durch König Wenzel IV. zusammen mit Johannes von Nepomuk verhört und verließ das Amt. Nach seiner Rückkehr im August 1395 blieb er Generalvikar bis zu seiner Ernennung zum Prager Erzbischof, die am 26. Juli 1402 auf Wunsch des ungarischen Königs Sigismund von Luxemburg durch Papst Bonifaz IX. erfolgte. Den Amtsantritt erlebte er nicht mehr, da er noch vor der Bischofsweihe verstarb. Er wurde im Veitsdom bestattet.

Werke

• Processus judiciarius secundum stilum Pragensem

Literatur

• Zdeňka Hledíková, in: Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches, Bd. I, ISBN 3-428-10303-3, S. 593

Vorgänger	Amt	Nachfolger
Olbram von Škvorec	Erzbischof von Prag 1402	Zbynko Zajíc von Hasenburg