Nikopol (Bulgarien)

Nikopol (Bulgarien)
Nikopol (Никопол)
Wappen fehlt
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Karte von Bulgarien, Position von Nikopol hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Bulgarien
Oblast: Plewen
Einwohner: 4976
Koordinaten: 43° 42′ N, 24° 54′ O43.724.9179Koordinaten: 43° 42′ 0″ N, 24° 54′ 0″ O
Höhe: 179 m
Postleitzahl: 5940
Telefonvorwahl: (+359) 06541
Kfz-Kennzeichen: EH
Verwaltung
Bürgermeister: Ljuben Lakow
Webpräsenz: www.nikopolbg.com
Burgas - Bulgarien - Nachbarorte: Plewen, Dolni Dabnik, Lowetsch, Gorna Orjachowiza, Lewski, Swischtow, Zimnicea, Turnu Măgurele, Alexandria, Roșiori de Vede, Caracal, Corabia

Nikopol [niˈkɔpoɫ] (im Mittelalter Nikopolis, in lateinischer Form Nicopolis) ist eine Stadt an der unteren Donau in Nordbulgarien.

Geschichte

Im Bereich des Hügels Kaleto wurden Überreste aus thrakischer Zeit entdeckt (um 1200 v. Chr.).

Während der Zeit des Römischen Reiches gehörte die Siedlung zur Provinz Mösien. Nach der Teilung des Römischen Reiches blieb die Stadt im 4. Jahrhundert n. Chr. beim Byzantinischen Reich.

Die Stadt wurde 629 vom byzantinischen Kaiser Herakleios nach seinem Sieg über Chosrau II. im letzten römisch-persischen Krieg gegründet. Man unterscheidet das mittelalterliche Nicopolis in Nicopolis minor (das kleine Nicopolis) und Nicopolis maior (das große Nicopolis). Das kleine Nicopolis war eine Siedlung jenseits der Donau (am nördlichen Ufer) und befand sich somit schon auf wallachischem Boden, dem heutigen Rumänien. Nicopolis maior (am südlichen Ufer) hingegen war eine mächtige Festung mit stabilem Mauerwerk und befestigten Türmen und lag strategisch günstig auf einem Hang, der sich direkt südlich der Donau erhob.

1059 erhielt die Stadt den Namen Nicopolis (Stadt des Sieges).

1392 und 1392 wurde die Festung Nikopol von Sigismund von Ungarn eingenommen. Sigismund und seine Gastgeber wurden 1396 von Bayezid I. besiegt.

Nach der Hauptstadt des Zweiten Bulgarischen Reiches (1187-1393) Tarnowo war im 14. Jahrhundert Nikopol die zweite Residenz der bulgarischen Zaren. Hier leistete Iwan Schischman seinen letzten Widerstand gegen die osmanischen Eroberer. Die Schlacht von Nikopolis am 25. September 1396 war ein historischer Wendepunkt für die Bulgaren, den Balkan und Europa.

Historische Bedeutung erlangte der Ort am 25. September 1396 durch die Schlacht von Nikopolis, als ein christliches Kreuzfahrerheer auf die Osmanen unter Bayezid "Yildirim" traf und eine herbe Niederlage erleiden musste. Die Türken schlugen die christlichen Kontingente vernichtend - allen voran die französische Kavallerie. Nicopolis stellt daher auch einen wichtigen Markstein hin zum Niedergang der Kreuzzugsidee und auch hin zur Degeneration der Selbstüberzeugung des abendländischen Ritters als miles christianus dar.

Mehrmals wurde die Stadt durch ungarische und walachische Fürsten belagert (1444, 1595, 1598). 1797 wurde die Stadt von Pascha Pasvan Oglu von Widdin eingenommen.

Während der Periode der osmanischen Fremdherrschaft war die Stadt im 15.-17. Jahrhundert eine der größten militärisch-administrativen Zentren, mit einer starken Festung, sowie ein wirtschaftliches, geistliches und politisches Zentrum. Im 18. und 19. jahrhundert begann die Stadt zu verfallen und verlor ihren Status als militärisches und politisches Zentrum.

Im 7. Russisch-türkischen Krieg (1806-1812) besetzten die Russen unter Nikolaj Kamenskij (russ. Каменский, Николай Михайлович, 1778-1811) 1810 die Festung. 1829 wurde die türkische Flotte von den Russen zerstört und das türkische Militärlager gestürmt. Im Russisch-Türkischen Krieg (1877–1878) wurde die Stadt am 15. Juni 1877 von den Russen eingenommen und zerstört.

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

 Commons: Nikopol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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