Arthur Menge

Arthur Menge
Grabplatte auf dem Stadtfriedhof Engesohde
Arthur Menge Brunnen südlich des Stadtfriedhofs Engesohde

Arthur Menge (* 2. April 1884 in Hannover; † 16. Mai 1965 bei Bellinzona, Schweiz) war ein deutscher Politiker und von 1925 bis 1937 Oberbürgermeister von Hannover.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch des Lyzeums begann Menge ein Studium der Rechtswissenschaften. 1911 kam er als juristische Hilfskraft in die Stadtverwaltung Hannovers. Von 1914 - 1918 war er Senator für Industrie, Wirtschaft und Ernährung, anschließend Direktor der hannoverschen Straßenbahn. 1919 wurde Menge für die Deutsch-Hannoversche Partei in das Bürgervorsteherkollegium gewählt. Nach der Wiederwahl 1924 wurde er 1925 schließlich Oberbürgermeister von Hannover. Trotz SPD-Mehrheit 1929 und der Machtergreifung der Nationalsozialisten übte er dieses Amt bis 1937 aus. Während seiner Amtszeit fanden u. a. der Bau des Maschsees, die Anlage des Hermann-Löns-Parks und der Erwerb der Herrenhäuser Gärten, aber auch die Typhus-Epidemie 1926[1] statt. Nach seiner Abwahl im August 1937 war Menge als juristischer Direktor der Kapital-Versicherungs-Anstalt Hannover tätig. Im Februar 1943 schloss er sich auf Ratschlag Carl Friedrich Goerdelers dem Widerstand gegen Hitler an. Nach dem gescheiterten Attentat am 20. Juli 1944 verhaftete man Menge einen Tag später in Bad Kissingen und verurteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus. Menge gehörte von 1919 bis 1933 dem hannoverschen Provinziallandtag an, wobei er 1925 bis 1929 offiziell nicht der Fraktion der Deutsch-Hannoverschen Partei angehörte, da seine Partei ein Wahlbündnis mit anderen Rechtsparteien unter dem Namen "Vereinigte Hannoversche Provinziallandtagsliste" eingegangen war.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Vorsitzenden der neu gegründeten Niedersächsischen Landespartei gewählt, musste dieses Amt jedoch bereits im Dezember 1945 aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Menge starb am 16. Mai 1965 in Bellinzona während einer Zugreise von Ascona nach Hannover. Sein Grab befindet sich hier auf dem Engesohder Friedhof. Nahe seiner Ruhestätte erinnert eine Brunnenskulptur des Bildhauers Ludwig Vierthaler an Arthur Menge. Nach ihm wurde in Hannover eine Uferstraße am Maschsee benannt. Ein Teil dieser Straße wurde am 17. Januar 2011 in Robert-Enke-Straße umbenannt. [2]

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Typhus-Epedimie in Hannover. Killerkeime aus dem Wasserhahn. In: Spiegel Online. 8. Juli 2011, abgerufen am 11. Juli 2011 (deutsch)
  2. Straße in Hannover nach Torwart Robert Enke benannt. In: Bild. 17. Januar 2011, abgerufen am 17. Januar 2011 (deutsch).

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