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Roter Fluss
Hóng Hé / Sông HồngDaten Lage VR China, Vietnam Flusssystem Roter Fluss Quelle Yunnan-Provinz
25° 50′ 0″ N, 101° 19′ 0″ O25.833333333333101.316666666671776Quellhöhe 1.776 m Mündung Golf von Tonkin (Südchinesisches Meer) 20.270833333333106.562777777780Koordinaten: 20° 16′ 15″ N, 106° 33′ 46″ O
20° 16′ 15″ N, 106° 33′ 46″ O20.270833333333106.562777777780Mündungshöhe 0 m Höhenunterschied 1.776 m Länge 1.149 km Einzugsgebiet 170.977 km² Abflussmenge MNQ: 700 m³/s
MQ: 3.640 m³/s
MHQ: 30.000 m³/sRechte Nebenflüsse Schwarzer Fluss (Sông Đà) Linke Nebenflüsse Nanxi He, Klarer Fluss (Sông Lô) Großstädte Hanoi, Hải Phòng, Nam Định, Việt Trì Schiffbar ab Việt Trì Der Rote Fluss (chinesisch 紅河 / 红河 Hóng Hé und vietnamesisch Sông Hồng oder Hồng Hà) ist ein Flusssystem im Süden Chinas und im Norden Vietnams.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Geologie
Die Gesamtlänge des Flusses beträgt 1149 km; davon entfallen 639 km auf das Gebiet der Volksrepublik China und 510 km auf das Territorium der Sozialistischen Republik Vietnam. Diese Länge schwankte erdgeschichtlich stark, beispielsweise war der Meeresspiegel vor ca. 4000 Jahren um 5 bis 6 Meter höher, so dass die Mündung sich westlich von Hanoi befand (Higham 1989[1]).
Die schon immer erhebliche Menge mitgeschwemmter Sedimente hat in den letzten Jahren durch Entwaldung, intensiven Anbau und hohe Bodenerosion im Einzugsgebiet stark zugenommen und beträgt zur Zeit ca. 10.000.000 t jährlich, d.h. 1,5 kg pro m³ Wasser. Das hat einen starken Bodenauftrag zur Folge, sowie ein Wachstum des Deltas um ca. 100 m pro Jahr. Der Rote Fluss ist außerdem berüchtigt für die starken saisonalen Schwankungen der Wassermenge und seine heftigen Überschwemmungen.
Diese Gegebenheiten zwangen die Vietnamesen schon seit dem elften Jahrhundert, das Flusssystem mit Deichen einzudämmen, die heute auf eine Wasserführung zwischen 49.000 und 57.000 m³/s ausgelegt sind. Der bislang höchste Wert von 37.000 m³/s wurde 1945 gemessen. Mittlerweile liegt das eingedeichte Flussbett teils höher als das umliegende Land. Der maximale Tidenhub an der Küste des Deltas beträgt ca. 4 m. Falls Prognosen des Weltklimarates IPCC bezüglich des Ansteigens der Meeresspiegel zutreffen, ist das gesamte Delta, das nur zwischen knapp 1 m und 3 m über Meereshöhe liegt, gefährdet.
Namensdeutung
Das durch die mitgeführten Sedimente, u.a. Eisenoxid, rötlich-braun gefärbte Wasser gibt dem Fluss seinen Namen.
Namensvarianten:
- 红河 / 紅河 „Roter Fluss“
- Mandarin (Pinyin): Hóng Hé, Kantonesisch (Jyutping): hung ho
- 元江 „Ursprünglicher Fluss“
- Mandarin (Pinyin): Yuán Jiāng, Kantonesisch (Jyutping): jyun gong
- Sông Hồng / Hồng Hà „Rosa Fluss“
- Sông Cái „Mutterfluss“
- Sông Nhị / Nhị Hà „Zwei Flüsse“ - für den Abschnitt, der durch Hanoi fließt
- Lalsa baqma
- früher in deutscher Umschrift ebenfalls
- Songkoi, Sang-koi, Songkai, Song-ka,Yüan-chiang
Flusslauf
Quelle und Oberlauf
Der Rote Fluss entspringt im Norden der südchinesischen Provinz Yunnan in 1776 m Höhe. Das Quellgebiet ist ein Gebirgszug südwestlich der Stadt Dali im gleichnamigen autonomen Bezirk. Der Oberlauf hat die Flusstäler zu tiefen Schluchten ausgewaschen. In südöstlicher Richtung fließend durchquert der Rote Fluss autonome Gebiete der Dai-Völker (hier hauptsächlich Yi, Hani und Miao) bis in den Autonomen Bezirk Honghe. Die Bezeichnung Hóng Hé für den Fluss war namensgebend für den Bezirk.
Bei der Stadt Lào Cai in der vietnamesischen Provinz Lào Cai übertritt der Fluss die Grenze und erreicht die Großlandschaft Tonkin (vietnamesisch Bắc Bộ, „Nordgrenze“). Die Vietnamesen nennen den Abschnitt des Flusses von hier bis Việt Trì auch Sông Thao.
Mittellauf
Bei Yên Bái tritt der Fluss in die nordvietnamesische Tiefebene ein. Der Haupt-Nebenfluss Schwarzer Fluss (Sông Đà) entspringt ebenfalls in Yunnan und verläuft südlich parallel zum Sông Hồng. Zwischen Tam Thanh und Việt Trì in der Provinz Phú Thọ fließt er in den Hauptfluss ein. Ab Việt Trì ist der Rote Fluss schiffbar. Dort fließt der zweite große Nebenfluss, der Klare Fluss (Sông Lô), von Norden kommend ein. Der Abschnitt von hier bis Hanoi wird auch Nhị Hà genannt. An Sơn Tây vorbei fließt der Fluss südöstlich durch die Hauptstadt Hanoi.
Delta des Roten Flusses
Hauptartikel: Dong Bang Song Hong
120 km vor der Küste, östlich von Hanoi in Richtung der Stadt Thuận Thành, teilt sich der Fluss in zwei Hauptläufe, um nördlich als Sông Đuống, südlich als Sông Hồng weiterzufließen. Von hier aus weitet sich der Rote Fluss bis zur Mündung in den Golf von Tonkin zu einem Delta mit einer Fläche von ca. 22.000 km². Das Delta gibt der vietnamesischen Region „Delta des Roten Flusses“ (Đồng Bằng Sông Hồng) ihren Namen.
An einem nördlichen Seitenarm des Song Duong namens Cua Cam (Verbotene Tür) liegt Hải Phòng, die wichtigste Hafenstadt Nordvietnams. Südlich von Nam Định mündet der Hauptlauf des Flusses in den Golf von Tonkin (vietnamesisch Vịnh Bắc Bộ, chinesisch 北部湾 Beibu Wan).
Provinzen und Bezirke
Chinesische Bezirke der Provinz Yunnan, die im Einzugsgebiet des Roten Flusses liegen:
Dali, Stadt Pu'er, Chuxiong, Stadt Yuxi, Honghe, Wenshan
Vietnamesische Provinzen:
Lào Cai, Yên Bái, Phú Thọ, Vĩnh Phúc, Hà Nội, Hưng Yên, Hà Tây, Nam Định, Hà Nam, Thái Bình
Bedeutung
Das Delta ist die Ursprungsregion des Volkes der Kinh. Mit 15 % der vietnamesischen Bevölkerung ist die Region eine der am dichtesten besiedelten der Welt.
Geschichte
Die Legende, der Rote Fluss sei, im Gegensatz zum Mekong, bis in den Oberlauf schiffbar, und damit für den Handelsverkehr mit China geeignet, beeinflusste im 19. Jahrhundert das Interesse Frankreichs an Nordvietnam [2] (siehe auch: Vietnam unter französischer Kolonialherrschaft).
Während des Vietnamkrieges wurde die Region stark bombardiert.
Wirtschaft
Im Mittellauf gibt es mehrere bedeutsame Wasserkraftwerke, deren Leistung durch die Anlandung des Flussbettes kontinuierlich abnimmt.
Das Delta mit seinen fruchtbaren Sedimentablagerungen ist ein Hauptgebiet der Agrarproduktion Vietnams. Etwa 47% der Fläche (820800 ha) ist landwirtschaftliche Nutzfläche, auf der mehr als ein Drittel der Reisproduktion des Landes angebaut wird. Die Be- und Entwässerung erfolgt durch ein ausgeklügeltes System von Dämmen, Deichen und Kanälen. Die Gesamtlänge der an der Basis bis zu 40 m breiten Deiche beträgt heute mehr als 3000 km, auf den Kronen verlaufen oft Verkehrswege.
Umwelt
Das Delta des Roten Flusses wurde 2004 als Biosphärenreservat in das MAB-Programm der UNESCO aufgenommen. Mit den Gefährdungen des Flusssystems und seines Deltas befassen sich verschiedene multinationale Kommissionen, so das Projekt Flocods (FLOod COntrol Decision Support).
Siehe auch
Liste der längsten Flüsse der Erde, Liste chinesischer Verwerfungszonen
Literatur
- Maren, Bas van: Morphodynamics of a cyclic prograding delta: the Red River, Vietnam. Royal Dutch Geographical Society, Utrecht 2004, ISBN 90-6809-363-0
- Hoekstra, Piet van Weering, Tjeerd C.E.: Morphodynamics of the Red River Delta, Vietnam. Journal of Asian earth sciences; Vol. 29 (2007), ISSN 1367-9120
Weblinks
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Commons: Roter Fluss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- UNESCO MAB-Programm: Delta des Roten Flusses
Quellenangaben
- ↑ Charles Higham: The Archaeology of Mainland Southeast Asia. Cambridge University Pr., 1989, ISBN 0-521-27525-3
- ↑ Dieter Brötel: Französischer Imperialismus in Vietnam - die koloniale Expansion und die Errichtung des Protektorates Annam-Tongking 1880 - 1885. Atlantis-Verlag, Zürich [u.a.] 1971
Chinesische Flussnetze: Flüsse der südwestlichen GrenzgebieteIndus 印度河-Flussnetz: Sênggê Zangbo 森格藏布 (狮泉河) | Langqên Zangbo (Sutlej) 象泉河 | Qipuqiapu He 奇普恰普河
Ganges 恒河-Flussnetz: Jiazhagangga He 甲扎岗噶河 | Wurequ-Wuzhalaqu 乌热渠~乌扎拉渠 | Majia Zangbo (Humla Karnali) 马甲藏布 (Konqi He 孔雀河) | Pong Qu 朋曲 | Po Qu 波曲 | Gyirong Zangbo (Trisuli River) 吉隆藏布 | Rongxia Zangbo 绒辖藏布
Tsangpo-Brahmaputra 布拉马普特拉河-Flussnetz:
Flussnetz im Oberlauf (Yarlung Zangbo Jiang): Yarlung Zangbo Jiang 雅鲁藏布江-Flussnetz: Jiemayangzong Qu 杰马央宗曲 | Kubi Qu 库比曲 | Damqog Zangbo 当却藏布 (马泉河) | Raka Zangbo (Dogxung Zangbo) 多雄藏布 | Nyang Qu (Tsang) 年楚河 | Lhasa He (Lhasa Zangbo, Gyi Qu) 拉萨河 | Nyang Qu (Kongpo) 尼洋曲 | Palong Zangbo 帕隆藏布 | Yi'ong Zangbo 易贡藏布 | Midui Zangbo 米堆藏布 | Bode Zangbo 波德藏布
Flussnetz im Mittel-/Unterlauf (Dihang/ Brahmaputra): Kangbu Qu 康布曲 (Ngamo Chhu/ Torsa) | Lhozhagshung Qu 洛扎雄曲 (Kulu River) | Dawang-Niangjiang Qu 达旺─娘江曲 (Manas) | Xibaxia Qu 西巴霞曲 | Kamen He 卡门河(Kameng River/ ehem. Bhareli) | Zayü Qu 察隅河
Irrawaddy 伊洛瓦底江-Flussnetz: Dulong Jiang 独龙江 | Daying Jiang 大盈江 | Longchuan Jiang 陇川江 | Nanyuan He 南苑河 | Ruili Jiang 瑞丽江 | Wanting He 畹町河
Nu Jiang (Saluen) 怒江-Flussnetz: Nanka Jiang 南卡江 | Nangun He 南滚河 | Nanding He 南定河 | Nanma He 南马河 | Mangku He 芒库河 | Nanyi He 南衣河
Lancang Jiang (Mekong) 湄公河-澜沧江-Flussnetz: Zi Qu 子曲 | Za Qu 扎曲 (Lancang Jiang 澜沧江) | Ba Qu 巴曲 | Ji Qu (später: Ngom Qu) 吉曲 | Xiang Qu 香曲 | Ngom Qu 昂曲 | Yangbi Jiang 漾濞江 | Weiyuan Jiang 威远江 | Buyuan Jiang 补远江 (Luosuo Jiang 罗梭江) | Bi Jiang 沘江 | Nanyun He 南允河 | Luozha He 罗闸河 | Xiaohei Jiang 小黑江
Roter Fluss 红河-Flussnetz: Yuan Jiang 元江 (Hong He 红河) | Babian Jiang 把边江 | Lixian Jiang 李仙江 | Tengtiao Jiang 藤条江 | Panlong Jiang 盘龙江 (Klarer Fluss) | Pumei He 普梅河 | Nanxi He 南溪河 (Nebenfluß des Hong He) | Qu Jiang 曲江 (Nebenfluß des Hong He) | Dianxi He 甸溪河
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