- Normalisator
-
Der Normalisator ist ein Begriff aus dem mathematischen Teilgebiet der Gruppentheorie.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Es seien G eine Gruppe und U eine Teilmenge von G. Der Normalisator von U in G (geschrieben: NG(U)) ist die Menge aller , für die
- gUg − 1 = U
gilt. Dabei ist .
Mit anderen Worten: Der Normalisator besteht aus denjenigen , für die gilt, dass U unter Konjugation mit g invariant ist.
Man beachte, dass lediglich gefordert wird, dass U als ganzes festbleibt, im Allgemeinen gilt also für einzelne Elemente und durchaus ; es gilt aber stets .
Eigenschaften
- Der Normalisator ist eine Untergruppe von G.
- Eine Untergruppe U ist stets Normalteiler in ihrem Normalisator NG(U). Genauer: NG(U) ist die bezüglich Inklusion größte Untergruppe von G, in der U Normalteiler ist
- Eine Untergruppe ist genau dann Normalteiler in G, wenn ihr Normalisator ganz G ist.
- Man kann den Normalisator auch wie folgt einführen:
Sei G eine Gruppe. Man lasse G auf der Menge seiner Untergruppen durch Konjugation operieren. Dann ist der Stabilisator dieser Operation für eine gegebene Untergruppe gerade Normalisator dieser Untergruppe.
Beispiel
Es sei G die Gruppe der invertierbaren n×n-Matrizen (mit reellen Einträgen) für eine natürliche Zahl n. Weiter sei U die Untergruppe der Diagonalmatrizen. Dann ist der Normalisator von U in G die Gruppe der Matrizen, bei denen in jeder Zeile und in jeder Spalte genau ein Eintrag ungleich null ist. Der Quotient NG(U) / U ist isomorph zur symmetrischen Gruppe Sn.
Verwandte Begriffe
Fordert man, dass U elementweise invariant unter der Konjugation mit Gruppenelementen ist, erhält man den stärkeren Begriff des Zentralisators ZG(U). Der Zentralisator ist ein Normalteiler im jeweiligen Normalisator.
Wikimedia Foundation.