NÖ-Meistercup

NÖ-Meistercup

Der Niederösterreichische Fußballcup (offiziell: bis 1975 Niederösterreichischer Landespokal; ab 1983 NÖ-Meistercup) ist einer von neun österreichischen Fußball-Pokalwettbewerben auf Verbandsebene und wird vom Niederösterreichischen Fußballverband ausgerichtet.

Der Landespokal stellte beginnend in den späten 1920er Jahren bis in die 1950er Jahre neben der Meisterschaft den Höhepunkt des niederösterreichischen Fußballgeschehens dar. Nach mehrmaligen Unterbrechungen wird der Bewerb seit 1984 jährlich unter der offiziellen Bezeichnung NÖ-Meistercup ausgespielt. Teilnahmeberechtigt sind im Gegensatz zum alten Landescup nur mehr die Meistervereine der einzelnen niederösterreichischen Ligen.

Inhaltsverzeichnis

Aktueller Modus

Der Meistercup wird nach einer Qualifikationsrunde über fünf Runden inklusive dem Finale ausgetragen. Der Sieger erhält neben Sachpreisen, Medaillen und dem Ehrenpokal voraussichtlich die Berechtigung zur Teilnahme am nächstjährigen ÖFB-Cup.

Teilnahmeberechtigt sind die Meister aller Ligen bis zu den 2. Klassen der letzten Saison. Die Auslosung der ersten Runden findet unter geographischen Gesichtspunkten statt. Vereine aus den 2. und 3. Klassen haben bis zur 3. Runde grundsätzlich Heimrecht sofern sie gegen Meister aus den 2. Landesligen und Gebietsliegen gelost werden. Die Meister der Landesligen müssen in der 2. Runde ebenfalls auswärts antreten, sofern sie gegen Mannschaften aus den Gebietsligen spielen. Ab dem Semifinale hat grundsätzlich der zuerst ausgeloste Verein Platzwahl.


Geschichte

Der Landescup von 1927 bis 1975

Der Niederösterreichische Fußballverband entstand als selbstständiger Verband im Jahre 1922, bis dahin handelte es sich nur um einen Teilverbandes des ÖFB, der unter anderem Ausrichter der österreichischen Meisterschaften und des ÖFB-Cup gewesen war. Zwar blieb der NÖFV weiterhin verwaltungstechnisch mit dem ÖFB vereint, schrieb aber für die Saison 1922/23 erstmals eine niederösterreichische Landesmeisterschaft aus. Die Einführung des Landespokals wurde seitens des NÖFV allerdings erst 1926 unter Präsident Franz Gstaltner beschlossen, die erste Austragung fand im Jahr darauf statt. Nach der vorübergehenden Vereinigung des NÖFV und des WFV wurde dieser Bewerb jedoch bald wieder fallen gelassen und erst 1931 wieder eingeführt. Mit einigen kurzen Unterbrechungen wurde der Cup, wenngleich unter verschiedenen Bezeichnungen und nicht immer mit den besten Mannschaften des Landes, bis 1941 ausgespielt, musste dann jedoch auf Grund der Ereignisse des Zweiten Weltkrieges eingestellt werden.

Im Rahmen des Bundesländer-Cups wurde der Wettbewerb nach Kriegsende 1946 wieder eingeführt. Nachdem dieser jedoch im Zuge der Staatsliga-Reform abgeschafft wurde, entschied der NÖFV als erster österreichischer Landesverband 1951 seinen Cupwettbewerb ebenso auf unbestimmte Zeit einzustellen. 1970 war es aber wiederum der NÖFV der als erster Verband in Österreich den Wettbewerb wieder einführte. Aufgrund des inzwischen abgeflauten Interesses der Bevölkerung hatte der Titel zwischenzeitlich an ideellem Wert verloren und so kam es bereits 1976 erneut zu einer Unterbrechung des Landescups.

Der Meistercup seit 1983

1983 beschloss der NÖFV die Wiedereinführung eines reformierten Pokalbewerbes. An Stelle des bisherigen Landescups tragen die Meister der einzelnen Ligen, beginnend mit der Landesliga abwärts, einen jährlichen Meistercup aus. Der hohe sportliche Wert, den der einstige Landespokal besaß, ist aber heute durch die fast ausschließliche Teilnahme kleiner Vereine nicht mehr gegeben.

Landescupsieger seit 1927

  • 1927 ESV Vorwärts Krems
  • 1928-30 nicht ausgetragen
  • 1931 SV Tulln
  • 1932 Badener AC
  • 1933 SV Tulln
  • 1934 SV Tulln
  • 1935 nicht ausgetragen
  • 1936 Kremser SC
  • 1937 ASV Hohenau
  • 1938 nicht ausgetragen
  • 1939 ASV Hohenau
  • 1940 nicht ausgetragen
  • 1941 WSV BU Neunkirchen
  • 1942-45 nicht ausgetragen
  • 1946 Badener AC
  • 1947 SC Siebenhirten
  • 1948 SV Gloggnitz
  • 1949 SC Siebenhirten

Meistercup-Sieger seit 1984

  • 1984 SC Zwettl
  • 1985 SV Oed/Zeillern
  • 1986 SV Eichgraben
  • 1987 SV Blindenmarkt
  • 1988 SV Oed/Zeillern
  • 1989 SV Horn
  • 1990 SV Gottsdorf-Marbach-Persenbeug
  • 1991 USV Atzenbrugg-Heiligeneich
  • 1992 SV Oberndorf
  • 1993 ASK Kottingbrunn
  • 1994 ASV Vösendorf
  • 1995 SV Oberndorf
  • 1996 SV Maria Anzbach
  • 1997 SV Oberndorf
  • 1998 FC Sturm 19 St. Pölten
  • 1999 SV Hundsheim
  • 2000 ÖTSU Hofstetten
  • 2001 SC Enzersfeld/Wien
  • 2002 SC Theresienfeld
  • 2003 ASK Schwadorf
  • 2004 SV Haitzendorf
  • 2005 1. SC Sollenau
  • 2006 ATSV Ober-Grafendorf
  • 2007 SV Absdorf

Finalspiele

Saison Pokalsieger Finalist Resultat
1934 SV Tulln ASV Rapid Hohenau 5:3
1935 SC Berndorf Stockerauer SV 07 2:1; 3:3
1936 Kremser SC ESV Wacker Wiener Neustadt 1:1; 3:1
1937 ASV Rapid Hohenau
1939 ASV Rapid Hohenau
1941 WSV BU Neunkirchen
1946 Badener AC 1. Wiener Neustädter SC 1:2; 3:1
1947 SC Siebenhirten Marathon Korneuburg 3:1
1948 SV Gloggnitz SC Siebenhirten 1:0
1949 SC Siebenhirten SV Zistersdorf 3:1 n.V.
1950 ASV Rapid Hohenau
1951 KSV Ortmann Badener AC 2:1
1972 KSV Ortmann Hainburg 5:0; 2:4
2002 SC Theresienfeld SKN St. Pölten 3:1; 7:0
2003 ASK Schwadorf
2004 SV Haitzendorf SV Stockerau 2:1
2005 1. SC Sollenau SV Absdorf 2:0; 4:1
2006 ATSV Ober-Grafendorf ASK Bad Vöslau 3:0; 1:3
2007 USC Kirchberg/Wagram SV Absdorf 0:1; 1:3

Titelverteilung beider Bewerbe seit 1927

  • 3 Pokalsiege:
ASV Hohenau
SV Oberndorf
SV Tulln
  • 2 Pokalsiege:
Badener AC
SV Oed/Zeillern
KSV Ortmann
SC Siebenhirten

1 Pokalsieg:

ESV Vorwärts Krems
Kremser SC
WSV BU Neunkirchen
SV Gloggnitz
SV Admira Wiener Neustadt
SV Stockerau
KSV Böhlerwerk
SV Waidhofen/Thaya
SC Zwettl
SV Eichgraben
SV Blindenmarkt
SV Horn
SV Gottsdorf Marbach Persenbeug
USV Atzenbrugg-Heiligeneich
ASK Kottingbrunn
ASV Vösendorf
SV Maria Anzbach
FC Sturm 19 St. Pölten
SV Hundsheim
ÖTSU Hofstetten
SC Enzersfeld/Wien
SC Theresienfeld
ASK Schwadorf
SV Haitzendorf
1. SC Sollenau
ATSV Ober-Grafendorf
SV Absdorf

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Meistercup — Logo der UEFA Champions League Die UEFA Champions League [uˈeːfa ˈtʃæmpiənz liːg] ist ein Wettbewerb für europäische Fußball Vereinsmannschaften der Männer unter dem Dach des Europäischen Fußballverbandes (UEFA). Die Bezeichnung gilt seit der… …   Deutsch Wikipedia

  • Niederösterreichischer Fußball-Meistercup — Der Niederösterreichische Fußballcup (offiziell: bis 1975 Niederösterreichischer Landespokal; ab 1983 NÖ Meistercup) ist einer von neun österreichischen Fußball Pokalwettbewerben auf Verbandsebene und wird vom Niederösterreichischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Niederösterreichischer Fußballcup — Der Niederösterreichische Fußballcup (offiziell: bis 1975 Niederösterreichischer Landespokal; ab 1983 NÖ Meistercup) ist einer von neun österreichischen Fußball Pokalwettbewerben auf Verbandsebene und wird vom Niederösterreichischen Fußball… …   Deutsch Wikipedia

  • Niederösterreichischer Landescup — Der Niederösterreichische Fußballcup (offiziell: bis 1975 Niederösterreichischer Landespokal; ab 1983 NÖ Meistercup) ist einer von neun österreichischen Fußball Pokalwettbewerben auf Verbandsebene und wird vom Niederösterreichischen… …   Deutsch Wikipedia

  • ACF Fiorentina — AC Florenz Voller Name ACF Fiorentina S.p.A. Gegründet 26. August 1926 2002 Neugründung Stadion Stadio Artem …   Deutsch Wikipedia

  • ACF Florenz — AC Florenz Voller Name ACF Fiorentina S.p.A. Gegründet 26. August 1926 2002 Neugründung Stadion Stadio Artem …   Deutsch Wikipedia

  • AC Fiorentina — AC Florenz Voller Name ACF Fiorentina S.p.A. Gegründet 26. August 1926 2002 Neugründung Stadion Stadio Artem …   Deutsch Wikipedia

  • Amancio — Amaro Varela (* 16. Oktober 1939 in A Coruña, Galicien) ist ein ehemaliger spanischer Fußballspieler und Trainer. Die Real Madrid Legende bekam den Spitznamen El Brujo (der Hexer) aufgrund seiner atemberaubenden Dribblings. Bis heute gilt er für… …   Deutsch Wikipedia

  • Amancio Amaro — Varela (* 16. Oktober 1939 in A Coruña, Galicien) ist ein ehemaliger spanischer Fußballspieler und Trainer. Die Real Madrid Legende bekam den Spitznamen El Brujo (der Hexer) aufgrund seiner atemberaubenden Dribblings. Bis heute gilt er für viele… …   Deutsch Wikipedia

  • Amancio Amaro Varela — Amancio Briefmarke aus Adschman, 1968 Spielerinformationen Voller Name Amancio Amaro Varela Geburtstag 16. Oktober …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”