Nördlicher Galago

Nördlicher Galago
Senegal-Galago

Senegal-Galago (Galago senegalensis)

Systematik
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Feuchtnasenaffen (Strepsirhini)
Familie: Galagos (Galagonidae)
Gattung: Gewöhnliche Galagos (Galago)
Art: Senegal-Galago
Wissenschaftlicher Name
Galago senegalensis
É. Geoffroy, 1796
Verbreitungsgebiet des Senegal-Galagos

Der Senegal-Galago (Galago senegalensis), auch Nördlicher oder Steppen-Galago genannt, ist eine Primatenart aus der Familie der Galagos (Galagonidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Senegal-Galagos sind mittelgroße Galagos, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 13 bis 21 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 20 bis 30 Zentimeter. Ihr Gewicht beträgt etwa 200 bis 300 Gramm. Ihr Fell ist dicht und wollig, es ist am Rücken graubraun gefärbt, die Bauchseite ist weiß bis hellbraun. Der Kopf ist rundlich, die Augen sind als Anpassung an die nachtaktive Lebensweise sehr groß. Groß sind auch die unbehaarten, unabhängig voneinander beweglichen Ohren. Der Schwanz, der länger als der Körper ist, ist am Ende buschig. Die Hinterbeine sind kräftig, die Fußwurzel ist stark verlängert, an den zweiten Zehen tragen sie die für Feuchtnasenaffen typische Putzkralle.

Verbreitung und Lebensraum

Senegal-Galagos sind in einem großen Gebiet im mittleren Afrika beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Senegal im Westen bis Sudan, Somalia und Äthiopien im Osten und südwärts bis Kenia und Tansania. Ihr Lebensraum sind eher trockene, baumbestandene Gebiete wie Savannen, Buschländer, aber auch Gebirgswälder.

Lebensweise

Diese Primaten sind nachtaktiv, tagsüber schlafen sie im Pflanzendickicht, in verlassenen Vogelnestern oder in Baumhöhlen. In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, dabei bewegen sie sich senkrecht kletternd und springend fort und können dabei Distanzen von bis zu 5 Metern überbrücken. Während oft mehrere Tiere aneinandergekuschelt schlafen, suchen sie stets einzelgängerisch nach Nahrung. Ihre Streifgebiete sind relativ groß, sie urinieren häufig auf ihre Pfoten, um dadurch ihr Revier mit Duftstoffen zu markieren.

Nahrung

Die Hauptnahrung der Senegal-Galagos sind Insekten, in geringem Ausmaß fressen sie auch kleine Wirbeltiere, Eier und Blüten. In der Trockenzeit spielen Baumsäfte eine wichtige Rolle.

Fortpflanzung

Das Revier eines Männchens überlappt mit dem mehrerer Weibchen, in der Paarungszeit kommt es zu Auseinandersetzung zwischen den Männchen um Zugang zu den Paarungspartnerinnen. Die Weibchen können zweimal im Jahr Nachwuchs austragen, diese hohe Reproduktionsrate dürfte eine Anpassung an die harscheren Umweltbedingungen. Zur Geburt errichten die Weibchen ein Blätternest, in dem die Jungen ihre ersten Lebenswochen verbringen. Die Tragzeit beträgt rund 110 bis 140 Tage, die Wurfgröße eins bis drei (meistens zwei). In den ersten Wochen trägt die Mutter die Jungen im Maul herum oder sie klammern sich an ihrem Fell fest. Nach rund drei Monaten werden die Jungen entwöhnt, die Geschlechtsreife tritt mit rund neun Monaten ein. In menschlicher Obhut erreichen die Tiere ein Alter von bis zu 18 Jahren.

Gefährdung

Senegal-Galagos sind weit verbreitet und relativ anpassungsfähig, im Moment sind keine größeren Bedrohungen bekannt. Die IUCN listet die Art als „nicht gefährdet“ (least concern).

Systematik

Der Senegal-Galago bildet zusammen mit dem Moholi-Galago und dem Somalia-Galago die senegalensis-Artengruppe innerhalb der Gattung der Gewöhnlichen Galagos.

Es werden vier Unterarten unterschieden: die Nominatform Galago senegalensis senegalensis von Senegal bis zum Sudan, G. s. dunni in Somalia und Äthiopien, G. s. braccatus in Kenia und Tansania und G. s. sotikae in Tansania. Die Grenzen zwischen den einzelnen Unterarten sind aber wenig bekannt.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2003, ISBN 3540436456
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
  • D. E. Wilson & D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0801882214

Weblinks


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