Ober-Kinzig

Ober-Kinzig
Ober-Kinzig
Koordinaten: 49° 46′ N, 8° 57′ O49.7696865068628.9435470104218232Koordinaten: 49° 46′ 11″ N, 8° 56′ 37″ O
Höhe: 232 m ü. NN
Einwohner: 704 (2008)
Eingemeindung: 1. Okt. 1971
Postleitzahl: 64732
Vorwahl: 06163

Ober-Kinzig ist ein Stadtteil der Stadt Bad König im Odenwaldkreis. Es umfasst eine Gemarkungsfläche von 658,20 ha, davon sind 178 ha bewaldet.[1] Zurzeit hat Ober-Kinzig 704 Einwohner. Der Name des Ortsvorstehers ist Alfred Tschierschke.

Blick auf Ober-Kinzig von Südosten.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Ober-Kinzig liegt im nördlichen Odenwald nordwestlich von Bad König im oberen Kinziger Tal. Ganz in der Nähe befindet sich die Römische Villa Haselburg, eine römische Villa rustica aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, die eine der größten wiederentdeckten römischen, nichtmilitärischen Anlagen hinter dem Limes ist. Zur Gemarkung zählen auch Gumpersberg, ein Weiler auf der Ostseite des Böllsteiner Höhe genannten Höhenzuges, sowie der kinzigabwärts gelegene Ortsteil Mittel-Kinzig.

Geschichte

Ober-Kinzig wird bereits in einer Schenkungsurkunde an Seligenstadt am Ende des 9. Jahrhunderts n. Chr. als "Chinciheru marcu" erwähnt. Um 1400 wird es als Obere Kintzege und im Jahr 1424 als Oberkintzbich bezeichnet. In Ober-Kinzig war vom 15. bis 18. Jahrhundert ein Eisen- und Kupferwerk. Um deren Nutzung gab es Streit zwischen den Schenken von Erbach (1478) und zwischen Löwenstein und Erbach (um 1700). Auch Kalk und Ton wurden in Ober-Kinzig gewonnen, wovon heute noch die Kalköfen des Ortes und eine Ziegelei zeugen.

Ober-Kinzig gehörte zum Zentgericht und zum Kirchspiel von Kirchbrombach als Teil der Herrschaft Breuberg. Im Jahr 1806 kam der Ort mit der Grafschaft Erbach an das Großherzogtum Hessen.

Im Jahr 1951 vergrößerte sich Ober-Kinzig durch Eingemeindung um die Nachbargemeinden Mittel-Kinzig und Gumpersberg. Im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Ober-Kinzig am 1. Oktober 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad König eingegliedert. Für Ober-Kinzig wurde nach der Hauptsatzung ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.

Kultur

In Ober-Kinzig gibt es eine unter Denkmalschutz stehende Hofreite, in deren Nachbarschaft ein Kellergewölbe mit rundbogigem Sandsteinportal erhalten geblieben ist, das die Jahreszahl 1554 in der Bogenstirn trägt.[2]

Zum Vereinsleben von Ober-Kinzig gehören:

  • Spielvereinigung Kinzigtal
  • Landfrauenverein Ober-Kinzig
  • Männergesangverein 1893 Ober-Kinzig
  • Freiwillige Feuerwehr Ober-Kinzig

Literatur

  • K.H. Winter/ R. Weber: Heimatbuch Ober-Kinzig, Mittel-Kinzig, Gumpersberg. Brensbach 1994.

Einzelnachweise

  1. Bad König: Statistische Angaben
  2. denkmalpflege-hessen: Lage geschützter Objekte in Ober-Kinzig

Weblinks


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