- Arzneiform
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Als Arzneiform oder auch Darreichungsform bezeichnet man die Zubereitung, in der ein Arzneistoff appliziert (Applikationsform) wird. Im einfachsten Fall des einzeln abgeteilten Pulvers ohne Hilfsstoffe stellt der Wirkstoff selbst schon die vollständige Arzneiform dar. Allerdings haben einzeln dosierte Pulver, sei es als reiner Wirkstoff oder als Gemisch aus Wirk- und Hilfsstoffen, als eigenständige Arzneiform aufgrund der vielen Nachteile heute kaum noch Bedeutung.
Eine Arzneiform besteht demnach aus Wirkstoffen und Hilfsstoffen, die in einer besonderen Art verarbeitet sind.
Der Arzneiform kommt – neben dem eigentlichen Wirkstoff oder Wirkstoffgemisch – eine entscheidende Bedeutung für die Wirksamkeit des Arzneimittels zu. Sie bestimmt die wesentlichen Eigenschaften der fertigen pharmazeutischen Zubereitung (Herstellung, Lagerung, Haltbarkeit, Pharmakokinetik, mikrobielle Reinheit, Verpackung usw.) mit. Um die Wirkung eines Medikamentes richtig zu beurteilen, muss die Arzneiform neben dem reinen Wirkstoff stets mit berücksichtigt werden.
Einteilung der Arzneiformen
- Flüssig: Lösung, Sirup, Saft, Tinktur, Tee, Injektions- und Infusionslösung, Drogenextrakt, Perkolat
- Fest: Puder, Pulver, Granulat, Tablette, Filmtablette, Dragée, Weichgelatinekapsel, Hartgelatinekapsel, Oblong, Caplet, Brausetablette, Pille
- Halbfest: Suspension, Emulsion, Paste, Creme, Salbe, Gel, Lotion, Suppositorium (Zäpfchen), Liniment, Globuli, Buccaltablette
- Weitere: Nanosuspension, Pflaster, Transdermales Pflaster, Schmelzfilm, Spray, Inhalat, Implantat
Siehe auch
Literatur
- Kurt H. Bauer, Karl-Heinz Frömming, Claus Führer, Bernhardt C. Lippold: Lehrbuch der Pharmazeutischen Technologie. 8. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2006, ISBN 3-80-472222-9.
- Rudolf Voigt, Alfred Fahr: Pharmazeutische Technologie. 9. Auflage. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-76-922649-6.
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