- Oberhessisches Museum
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Das Oberhessische Museum ist ein Universalmuseum in der mittelhessischen Stadt Gießen. Das Museum ist im Alten Schloss Gießen, dem Wallenfels’schen Haus und dem Leib’schen Haus untergebracht. Träger ist die Stadt Gießen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Alte Schloss Gießen wurde um 1330 unter Landgraf Heinrich II. erbaut und diente anfangs der Verstärkung der mittelalterlichen Stadtbefestigung. 1893 wurde die Stadt Gießen Eigentümerin und verpflichtete sich, das Gebäude als Museum zu nutzen. Das verfallene Schloss wurde renoviert und ab 1905 konnte die Sammlungen des Oberhessischen Vereins für Localgeschichte und die Gail'schen Sammlungen, einer Stiftung von „Altertümern und Gegenständen der Völkerkunde” des Philanthropen Wilhelm Gail (1854–1925), hier gezeigt werden. Erster Direktor des Museums war Karl Kramer (1850–1928), der ab 1896 sie Sammlung des Geschichtsvereins und anschließend - bis zu seinem Tod - das Oberhessische Museum leitete. [1] Das Alte Schloss wurde bei Bombenangriffen im Dezember 1944 fast völlig zerstört.
Sammlungen
1980 wurde ein Neubau eröffnet, der die äußere, historische Form des Schlosses wahrte, auf eine Rekonstruktion der Innenräume aber verzichtete. Seitdem beherbergt das Schloss die Gemäldegalerie und die kunsthandwerkliche Abteilung des Oberhessischen Museums, die „Gail’schen Sammlungen, sowie die Verwaltung des Museums. Die Gemäldegalerie umfasst Werke vom Barock über Jugendstil bis zur Gegenwart. Der Schwerpunkt der Sammlung bilden Gemälde des 19. Jahrhunderts. Zu den vertretenen Malern gehören Franz von Stuck, Carl Spitzweg und Heinrich von Zügel. Zu den neueren Gemälden gehören Werke der Gruppe Quadriga und der Gruppe ZEN 49.
Im größten Saal des Erdgeschosses, dem Netanya-Saal, finden Konzerte, Lesungen, Vorträge, Vernissagen und Tagungen statt. In einem Ausstellungssaal ebenfalls im Erdgeschoss werden wechselnde Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Künstler gezeigt. Etwa 220 Ausstellungen fanden seit 1980 statt, bei denen Werke unter anderen von Conrad Felixmüller, Bernhard Jäger, Walter Stöhrer, Herlinde Koelbl und Elvira Bach zu sehen waren.
Das Leib’sche Haus ist ein 1350 erbautes viergeschossiges Fachwerkhaus. Es beherbergt eine Ausstellung über die Geschichte der Stadt Gießen und ihrer Einwohner vom 12. Jahrhundert bis heute. Die Sammlung wurde 1987 eingerichtet.
Das Wallenfels’sche Haus befindet sich direkt neben dem Leib’schen Haus und ist mit diesem baulich verbunden. Es beherbergt die Sammlung für Vor-, Frühgeschichte, Völkerkunde und Archäologie. Neben Funden aus Hessen werden in dem Museum auch Exponate aus dem Mittelmeerraum gezeigt. Hierbei handelt es sich um Leihgaben des Archäologischen Instituts der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ebenfalls im Wallenfels’schen Haus befindet sich eine große Sammlung zur tibetischen Kultur.
Direktor des Museums ist seit 1978 der Kunsthistoriker Friedhelm Häring, der zugleich auch Leiter des städtischen Kulturamtes und Kurator der im Museum stattfindenden Ausstellungen ist.
Literatur
- Literatur über Oberhessisches Museum in der Hessischen Bibliographie
- Randolf Fügen: Highlights in Mittelhessen. 1 Auflage. Wartenberg Verlag, Gudersberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1044-0.
Weblinks
- Seite über das Oberhessische Museum
- Oberhessisches Museum auf der Internetseite der Stadt Gießen
- Matthias Recke: Vom Nil an die Lahn – die Ägyptiaca der Ludoviciana. (PDF) (1,12 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Stephanie Hahn, Michael H. Sprenger: Herrschaft - Architektur - Raum: Festschrift für Ulrich Schütte zum 60. Geburtstag, Lukas Verlag, 2008 ISBN 978-3-86732024-5, S. 244
50.5878.6769Koordinaten: 50° 35′ 13″ N, 8° 40′ 37″ OKategorien:- Kunstmuseum in Hessen
- Völkerkundemuseum
- Museum in Mittelhessen
- Kultur (Gießen)
- Bauwerk in Gießen
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