- Oceotrophologie
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Die Ernährungswissenschaft oder Trophologie ist eine Naturwissenschaft, die zwischen den Fächern Medizin und Biochemie angesiedelt ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Ernährungswissenschaft als eigene Disziplin wurde in Deutschland im November 1956 mit der Berufung von Hans-Dietrich Cremer auf den Lehrstuhl für Menschliche Ernährungslehre in Gießen institutionalisiert. Das Institut für Ernährungswissenschaft war zunächst an der Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung angesiedelt, die bei der Wiedereröffnung der Justus-Liebig-Universität in die Humanmedizinische Fakultät überging. Im Laufe der Zeit folgten sieben weitere Universitäten mit ähnlichen Einrichtungen. [1]
Abgrenzung
Im Unterschied zur Haushalts- und Ernährungswissenschaft (Ökotrophologie) untersucht die Ernährungswissenschaft mit rein naturwissenschaftlichen Methoden die Vorgänge bei der Ernährung, der Verdauung und beim Stoffwechsel insbesondere des Menschen, aber auch der Pflanzen und Tiere.
Studium und Forschung
In den inzwischen beinahe an allen Standorten auf die Abschlüsse Bachelor of Science und Master of Science umgestellten Studiengängen werden zunächst Grundlagen wie Chemie, Mathematik, Statistik und Physik sowie Anatomie und Physiologie vermittelt. Im Hauptstudium werden Fächer wie Biochemie, Klinische Ernährung und Pharmakologie behandelt.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es ernährungswissenschaftliche Professuren oder Institute an folgenden Hochschulen:
- Universität Bonn
- Hochschule Fulda
- Universität Gießen
- Universität Halle-Wittenberg
- Universität Hohenheim
- Universität Jena
- Universität Kiel
- TU München
- Universität Potsdam, angeschlossen: Deutsches Institut für Ernährungsforschung
- Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere, angeschlossen: das ehemalige Oskar Kellner Institut für Ernährungsphysiologie
In Österreich gibt es das Studium der Ernährungswissenschaften an der Universität Wien.
Berufsfeld
Das Berufsfeld der Ernährungswissenschaftler erstreckt sich über die biochemische Grundlagenforschung, zum Beispiel in der Pharmaindustrie, über die angewandte Produktentwicklung in Lebensmittel- oder Chemiebetrieben bis zur Ernährungsberatung.
Bekannte Ernährungswissenschaftler
- Hannelore Daniel (* 1954)
- Gertrud Rehner (* 1926)
- John Yudkin (* 1910; † 1995)
Literatur
- Ibrahim Elmadfa, Claus Leitzmann: Ernährung des Menschen. 4. Aufl., Stuttgart, Ulmer 2004, ISBN 3-8252-8036-5
Einzelnachweise
- ↑ Gertrud Rehner: 50 Jahre Institut für Ernährungswissenschaft in Gießen - Ein Rückblick. In: Der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen (Hrsg.): Spiegel der Forschung. 24. Jahrgang, Nr.1, Juni 2007, S. 26-30
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