- Oliver Plunkett
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Oliver Plunkett (* 1. November 1625 oder 1629 in Loughcrew im County Meath; † 11. Juli 1681 in London) war Erzbischof von Armagh und Primas von Irland. Er gilt als Verteidiger des Katholizismus zur Zeit der Katholikenverfolgung unter Oliver Cromwell.
Oliver Plunkett war der Sohn einer adligen irischen Familie. Er studierte in Rom, wurde dort 1654 zum Priester geweiht und unterrichtete ab 1657 zwölf Jahre an der Propaganda Fide Theologie. Am 21. Januar 1669 wurde er zum Erzbischof von Armagh und zum Primas von Irland geweiht – zu einer Zeit, als es nur zwei Bischöfe in Irland gab. 1670 kehrte er nach Irland zurück. Nach der Lockerung der Gesetze gegen Katholiken – sie durften ihre Religion wieder öffentlich ausüben – gründete er in Drogheda eine von Jesuiten geführte katholische Schule, die 1671 bereits 150 Schüler hatte. Die 1672 wieder verschärften Gesetze gegen Katholiken zwangen die meisten kirchlichen Würdenträger, das Land zu verlassen, es wurden Kopfprämien auf Priester und Bischöfe ausgesetzt. Plunkett jedoch blieb im Land und ging in den Untergrund. In den folgenden vier Jahren soll er 48.000 Menschen die Firmung gespendet haben, oft in so genannten Penal Churches oder in der freien Natur.
Am 6. Dezember 1679 wurde er in der Nähe von Dublin unter dem Vorwand einer Jesuitenverschwörung als Hochverräter festgenommen, nach London überführt und in einem Prozess zum Tode verurteilt. Auszug aus dem Urteil:
- Und darum sollt Ihr von hier bis zu dem Platz von dem Ihr kamt, Newgate, zurückkehren. Von dort sollt Ihr (zwei Meilen mit dem Schlitten) durch die Stadt London bis nach Tyburn geschleift werden; dort werdet Ihr am Hals gehenkt, jedoch vom Seil abgeschnitten, bevor Ihr tot seid, eure Eingeweide herausgeschnitten und diese vor Euch verbrannt. Anschließend sollt Ihr enthauptet und Euer Körper in vier Teile geteilt werden, über welche verfügt wird, wie es Seiner Majestät beliebt. Der Herr sei Eurer Seele gnädig.
Oliver Plunkett starb am 11. Juli 1681 am Galgen von Tyburn. Plunketts sterbliche Überreste wurden zunächst auf dem St.-Giles-Friedhof beerdigt, später jedoch an verschiedenen Orten aufbewahrt. Sein früherer Freund, der Abt Maurus Corker des Klosters Lamspringe, ließ Plunketts Gebeine 1683 nach Lamspringe überführen, wo sie in einem Reliquienschrein aufbewahrt werden. Sein Kopf, heute in Saint Peter's Church in Drogheda verwahrt, ist eine Reliquie, die Ziel zahlreicher Wallfahrten geworden ist und auch Wunder bewirkt haben soll.
1910 gründete sich in Dublin die Oliver Plunkett Union, eine Priestervereinigung aus irischen Schülern und Studenten des Päpstlichen Irischen Kollegs.
1920 erfolgte Plunketts Seligsprechung, 1975 wurde er von Papst Paul VI. heilig gesprochen und auch der katholische Namenstag Oliver eingeführt. Die Diskrepanz zum offiziellen Todestag am ersten Juli erklärt sich durch die Kalenderreform 1582, weswegen in Irland bisweilen auch am ersten Juli Plunketts gedacht wird. Oliver von Ancona ist ein weiterer Heiliger mit dem Namen Oliver.
Weblinks
Commons: Oliver Plunkett – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Oliver Plunkett. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Zur unterschiedlichen Datierung des Todestages http://www.abtei-kornelimuenster.de/Namenstage/Oliver%20Plunkett.htm. (Dort auch eine ausführliche Lebensbeschreibung)
Vorgänger Amt Nachfolger Edmund O'Reilly Erzbischof von Armagh
1669–1681Dominic Maguire
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